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Im Wald

Wer meinen Blog hin und wieder besucht, kennt vielleicht diese Vorliebe, die ich habe: Im Wald die Stille suchen. Dort, wo die Betriebsamkeit des Tages plötzlich in die Ferne rückt; dort, wo in den Ästen der Bäume unsere gefiederten Freunde singen; dort, wo es frisch nach Erde, Harz und Moos riecht; dort, wo es auch mitten an einem geschäftigen Arbeitstag ganz still bleibt.

Manchmal stelle ich mir vor, dass wir beim Eintreffen im Wald durch eine unsichtbare Türe gehen. Eine Pforte, durch die wir in eine andere Welt gelangen. In eine Welt, in der sich wilde Tiere wohlfühlen und in der alle willkommen sind. Im Wald berühren sich unsere Erfahrungswelt und eine Sphäre, die wir kaum beschreiben, aber fühlen und empfinden können. Der Wald hat seine eigene Zeit, er fragt nicht nach dem Gestern oder Morgen und sein Zeitenlauf ist stets harmonisch und schön!

Haben Sie heute noch nichts vor? Dann gehen Sie doch wieder einmal in einen Wald. In einen, den Sie vielleicht schon aus Ihrer Kindheit kennen. Oder in einen, in dem Sie noch nie zuvor waren. Und dann halten Sie inne und öffnen Sie alle Ihre Sinne für den Zauber des Waldes.

Wiehnachtsgruess

Wie hei mir doch gstuunet, wo mir i d Stadt si cho, zum es Gschänkli choufe. I de Läde, uf de Gasse und uf de Plätz isch es emsigs Tribe gsi. Es wirbligs Dürenang, wie mirs chum schon einisch hei erläbt. I de feschtlich gschmückte Waarehüser isch Wiehnachtsmusig z ghöre gsi, bald jedes Regal isch feschtlich gschmückt worde, zum all dene schöne Sache, wo da sy verchouft worde, e eigete, feschtliche Glanz z’gäh. D Bsuecher im Lade hei zuegriffe u vor de Kasse het es wäg de vile Chöifer e Schlange gäh. U zwüsche all de Girlande, glänzige Chrugele u Wiehnachtsböimli het da u dert e Verchöiferin hinger der Ladetheke müed usgseh, het druf blanget, dass der Füürabe itz de gly chunt.

Läbhaft zue u här gange isch es o uf de Märitplätz. Bim Handwärchermärit isch üs der fein Gschmack vo Öpfelpunsch u Glüehwy i d Nase gstyge. Bi eim Stang het es nach Läbchueche gschmöckt, bim nächschte nach Öpfelchüechli. D Märithüsli sy mit Tannchrys und lüchtende rote Bänder heimelig gschmückt gsy, es isch eim vorcho, wie wenn me über d Schwelle von ere ganz andere Wält trappet wär. Schön drechslereti Holztäller, Gschirr us Ton wo i allne Farbe glüchtet het u weichi Sache us lüchtender Märliwule. Mängs Gschänkli isch hie schön verpackt worde für sy Platz unger em Chrischtboum.

Ungerdesse het es i der Stadt immer meh Lüt gha, es isch hektischer, ds Tämpo schneller worde. Uf em grosse Platz im Zentrum, dert wo jedi Wuche dür ds Jahr Märit isch, het sich itz doch e närvösi Stimmig feschtgsetzt, wie der Winternäbel i der Dämmerig. Lüter isch es worde, mit het guet gmerkt, dass es Mönsche het, wo sich vorgnoh hei, grad a däm Tag no es Gschänkli z organisiere. Aber, wo blybt i all däm Uf und Ab d Wiehnachtsstimmig? Nüt meh isch z gspüre gsy vo Stilli, vo der hälle inere Fröid uf ds Geburtstagsfescht vo Jesus Chrischtus.

Aber denn isch öppis passiert. Uf einisch sy hälli Trompetekläng z ghöre gsy. E Kapälle vo der Heilsarmee het sich unger de Loube uufgstellt u die erste Takte vo «Hört der Engel helle Lieder» gspilt. E klari, strahlendi Melodie het der ganz Platz erfüllt:

«Hirten sagt, was ist geschehen,
was tun uns die Engel kund?
Alles leid kann jetzt vergehen
auf dem weiten Erdenrund.
Gloria in excelsis deo…»

Was doch Musig alles cha verändere, verändere i wenige Ougeblicke! Uf einisch het sich e heilige Rueh über em Platz usbreitet u het däm Hetze u Haschte sanft d Geisle us der Hang gnoh, wenn o nume für es paar Minute. Wie het das guet tah! Mönsche sy blybe stah, hei d Täsche uf e Bode gstellt u mit entspannte Gsichtszüg hei si dene wunderschöne Wiehnachtslieder zueglost. Es isch eim vorcho, als sige die Ängel z ghöre, wo scho vor zwöituusig Jahr zu de Hirte gsunge hei: Fride uf Ärde für alli Mönsche. U während sich d Dezämbernacht langsam über d Stadt gsänkt het, isch gwüss im mänger Seel es Wiehnachtsliecht azündet blybe.

I wünsche euch es frohs, gsägnets Wiehnachtsfescht und es glücklichs nöis Jahr! U danke, dass Dir mi Blog bsuechet.