Zehn Jahre Stocki@SolNet

In der Softwareentwicklung sind zehn Jahre eine lange, sehr lange Zeit! Zahllose neue Technologien, Compilerversionen, Bibliotheken, APIs, Webservices, etc. werden freigegeben und müssen vom Entwickler, der sie nutzt, verstanden und umgesetzt werden. Andererseits sind zehn Jahre auch eine recht kurze Zeit, denn ein Computerprogramm ist gerade dann durchdacht und übersichtlich aufgebaut, wenn es sich auch über mehrere Jahre leicht warten lässt. Dazu gehören nicht einfach nur aussagekräftige Kommentare an der richtigen Stelle. Niklaus Wirth und viele andere Pioniere der Softwareentwicklung haben darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, Software zu strukturieren. Komplexe Aufgaben werden gelöst, indem sie in ihre Teilprobleme zerlegt werden, was wiederum voraussetzt, dass man sich über die Datenstrukturen und Prozesse eines Programmes Gedanken macht. Der Programmierer kommt schneller zum Ziel, wenn er von den zu verarbeitenden Datenstrukturen ein genaues Bild hat.

SolNet

In der letzten Dekade habe ich viele Programme geschrieben, die meisten davon in meinem Lieblingsformalismus Perl, aber auch in PHP, C und C# («C-Sharp»). Warum gerade Perl? Weil es ein fantastisches Werkzeug ist, um Daten verschiedenster Art einfach und schnell zu manipulieren: dies beginnt bei eher langweiligen Textdateien, führt dann weiter über Excel-Tabellen und OpenOffice-Dokumente, macht auch vor komplexen Webservices und seriellen Schnittstellen nicht halt und findet seinen Höhepunkt beim Zugriff auf faktische alle existierenden Datenbanksysteme! Zu kaum einer anderen Programmiersprache gibt es so viele Bibliotheken wie Perl! Das vom Linguisten Larry Wall, nicht streng-formalistische Perl-System wird so zum Alleskönner. «Alleskönner» das klingt verdächtig, denn allzugerne wird oberflächlich, wer alles können will. Perl macht hier eine erfreuliche Ausnahme. Die verfügbaren Bibliotheken, entwickelt von mehreren tausend Programmierern, sind ausgereift, einheitlich dokumentiert und über eine zentrale Anlaufstelle erreichbar: CPAN (Comprehensive Perl Archive Network).

Das Perl Logo von O’Reilly

Man merkt es sicher, ich bin Perl-Fan. Bevor ich noch mehr ins Schwärmen gerate, möchte ich im folgenden kurz Rechenschaft darüber ablegen, was ich in den letzten Jahren gemacht habe. Eigentlich lässt es sich in einem einzigen Wort zusammenfassen: Prozessautomation. Das Problem ist gut bekannt: die tägliche Arbeit besteht stets zu einem Teil aus Routinearbeiten, Aufgaben also, die sich wiederholen und immer nach dem mehr oder weniger gleichen Schema abgearbeitet werden müssen. Bei einem ISP ist das zum Beispiel das Handling von DSL-Bestellungen, Kündigungen und Umzügen, das Prüfen offener Tickets oder das Konfigurieren von Modems und Routern. Und genau hier bietet sich in einem Informatik-Unternehmen die Chance, einige dieser Prozesse zu automatisieren. Genau dazu sind Computer schliesslich da und jede Prozessautomation legt Ressourcen frei, spart wertvolle Zeit. Ich beschreibe im Folenden einige Beispiele, solcher Prozesse, die helfen, Routinearbeiten zu erleichtern.

SPAM Clearing Center: Bei einem Internet Provider sammeln sich nicht hunderte von unerwünschten Werbemails (SPAM) an, es sind tausende – jeden Tag. Bis zu zehn Mailserver sind zu 98% ausschliesslich mit dem SPAM-Handling beschäftigt. Filter helfen mit, diese Flut einzudämmen, damit sie aber effizient wirken, müssen sie «trainiert» werden. Dem Filter muss mitgeteilt werden, was SPAM ist – und was nicht! Kunden können SPAM’s melden, die unerwünschten Mails landen damit in einem Ordner, den wir für das Training der Filter auswerten müssen. Damit dies etwas leichter geht, haben wir ein SPAM Clearing Center entwickelt. Dieses listet alle SPAM’s auf, auf Knopfdruck können nun die mehreren Hundert Einträge pro Woche (!) klassifiziert werden. Ist eine Zusendung kein SPAM, dann kann der Kunde darüber informiert werden und wer 100 oder mehr erfolgreiche Zusendungen gemacht hat, erhält automatisch per E-Mail eine Verdankung.

SPAM Clearing Center
SPAM Clearing Center

Geplante Ausfälle: Wenn Swisscom Leitungen und Zentralen ausbaut, dann kommt es zu geplanten Unterbrüchen bei den Breitband- und Telefonverbindungen der angeschlossenen Haushalte in diesem Gebiet. Swisscom liefert den Providern eine Liste der geplanten Ausfälle, damit diese ihre Kunden rechtzeitig über den Ausfall informieren können. Erfreulicherweise ist dieser Dienst auch als Webservice verfügbar. Also holen wir diese Liste regelmässig via Perl Script ab, speichern die Ausfälle in einer Tabelle und generieren mit LaTeX Briefe, die nur noch verpackt und versandt werden müssen. Gerade dies ist ein gutes Beispiel, wie ein Script auf ganz verschiedene Datenbestände und Prozesse zugreift, um eine sonst eintönige Aufgabe zu automatisieren. Für den SOAP-Zugriff beim Dienstanbieter gibt es eine ausgereifte CPAN-Bibliothek, das Erzeugen der Briefe erfolgt mit vorgefertigten Textvorlagen und das Ergebnis wird – je nach Einstellung – auf dem Drucker ausgegeben oder per Mailanhang versandt.

ADSL Modems provisionieren: Dies habe ich in einem früheren Artikel bereits erläutert, wir haben selbst in Perl einen ACS Server entwickelt, der ein Modem automatisch konfiguriert, sobald der Kunde es angeschlossen hat. Diese Technik funktioniert natürlich nicht nur bei ADSL Routern, sie kommt auch bei beliebigen anderen Endgeräten (Telefone, Firewalls, etc.) zum Einsatz.

WORD Formulare: Es ist auch heute noch so, es gibt Dienste, die manuell mit ausgefüllten Formularen bestellt werden müssen. Auch bei SolNet gibt es Microsot Word-Dokumente, die abgetippt und dann versandt werden müssen, entweder als Mailanhang oder als Postbrief. Diese Aufgabe wird spätestens dann fehleranfällig und zeitaufwendig, wenn sie sich mehrmals pro Woche wiederholt. Um die Sache einfacher zu machen, holen wir die Daten direkt aus dem Kundenstamm und ergänzen sie – wo erforderlich – mit den Werten, die zuvor mit einem Web-Formular und gespeichert worden sind. Dies hat den grossen Vorteil, dass das Formular später beliebig ergänzt, korrigiert und kopiert werden kann. Wie aber kommen diese Daten aus der Postgres-Datenbank in das Word-Formular? Wir nutzen einmal mehr Perl! Mit der Bibliothek ODF::lpOD können wir das Formular, das wir zuvor in das OpenDocument Format konvertiert haben, per Script verändern. lPOD stellt dazu eine einfache, aber sehr effiziente Funktion zum Suchen und Ersetzen zur Verfügung. Das ganze Programmgerüst ist nur wenige Zeilen lang:

use ODF::lpOD:
my $doc = odf_document->get(“formular.odt”);

my $paragraph = $context->get_paragraph(content => “#NAME#”);
if ($p) {
 $count = $p->replace(‘#NAME#’, $r->{‘name’});
}

Nachdem das OpenOffice Dokument erfolgreich geöffnet wurde, wird ein Parapgraph ermittelt, in dem sich ein Feld befindet, das durch einen Text aus der Datanbank ersetzt werden soll. Ich habe eine simple Tag-Notation verwendet, mit der die zu verändernden Passagen im Dokument deutlich markiert und dann verarbeitet werden können. Die replace Funktion setzt dann den mit SELECT ermittelten Text an dieser Stelle ein. Dies entspricht zuemlich genau der Suchen/Ersetzen Funktion der Textverarbeitung! Sind alle Aenderungen gemacht, kann das Dokument gespeichert und seiner Bestimmung zugeführt werden.

Stopp! Es muss ja im Word-Format vorliegen. Man könnte das erzeugte Formualar nun «händisch» mit OpenOffice öffnen und dann im DOC-Format speichern. Erfreulicherweise gibt es unoconv, ein in Python entwickeltes Tool, das im Batchbetrieb genau diese Aufgabe für uns erledigen kann.

Wann ist eigentlich Ostern? Mit einem Programm lässt sich dies errechnen, bei Perl gibt es auch dazu eine CPAN-Library, die mittels einer einzigen Zeile das Osterdatum für ein gegebenes Jahr errechnet. Was kann man damit machen? Hier wieder ein Beispiel. Zu Beginn haben wir auf unserer Telefonzentrale die Feiertage manuell eingestellt, also Karfreitag, Ostern, Ostermontag, etc. Und dann vergassen wir diese Konfiguration wieder! Die Folge: im kommenden Jahr war Ostern früher und die Support-Mitarbeiter freuten sich an einem Freitag über die Stille im Büro (die hilfesuchenden Kunden waren weniger begeistert)… Heute erledigt ein Script das Einstellen dieder Feiertage und sendet Mails an die Mitarbeiter, um auf die bevorstehenden Feiertage hinzuweisen. Die dazu verwendete Perl Libraray: Date::Calc. Hier noch einige, an das Osterdatum gebundene Feiertage und die Offsets in Tagen:

my @F = (
[‘Karfreitag’, -2],
[‘Ostermontag’, 1],
[‘Himmelfahrt’, 39],
[‘Pfingstmontag’, 50]
);

Tickets: Apropos Support. Der Kundendienst erhält täglich Anfragen, per Telefon, Kontaktformular, Mail oder – ganz traditionell – per Fax. So wie bei den meisten Dienstleistern werden alle diese Anfragen in einem Ticketing-System gesammelt und bearbeitet. Auch hier gibt es kein geringes Automatisierungs-Potential. Sobald eine Anfrage per Mail oder Online-Formular eintrifft, wird versucht, diese dem richtigen Kundendossier zuzuweisen. Dies geschieht zum Beispiel mittels der verwendeten E-Mail Adresse. War eine Zuweisung möglich, wird im Vertrag ein History Eintrag erstellt, der direkt zum Ticket führt. Auf diese Weise können wir auch steuern, welchem Team ein Ticket zugewiesen wird, welche Priorität es hat, wer intern informiert wird, und so weiter. Und, falls das E-Mail einen Anhang hat: dieser geht automatisch in das Dokumentenarchiv!

In allen Beiträgen dieser Rubrik, habe ich geschrieben, dass es Spass macht, bei SolNet zu arbeiten. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert. Die Arbeit ist jeden Moment spannend und abwechslungsreich. Und wenn mir Gesundheit geschenkt bleibt, mache ich gerne weiter. Gewiss, diese zehn Jahre sind an mir nicht spurlos vorbeigegangen, als ich hier begann, hätte ich nicht gedacht, dass einmal Magnesiumtabletten und magenschonender Getreidekaffee auf meinem Arbeitstisch stehen… Anderes hat sich aber überhaupt nicht verändert: allem voran die Freude am Programmieren. Apropos: hier zum Schluss noch ein Foto von einem Screenshot eines Programmes aus dem Jahre 1983. Es zeigt den Ausschnitt eines Commodore 64 BASIC-Programmes zum Erstellen einer Rangliste:

C64 BASIC Program

Programmieren war damals ziemlich (!) anders. Nicht nur, dass das damalige BASIC langsam und eingeschränkt war. Auch mit den Ressourcen musste sparsam umgegangen werden, standen doch für Programm und Daten nur rund 38 KB RAM zur Verfügung. Aber eines ist gleich geblieben: mit Fleiss, Fachwissen und Geduld konnten damit fantastische Programme entwickelt werden.

Mail us Rüderswil

E wissi, lüchtendi Schneedecki het sich über em Land usbreitet, der Winter het sis guldige Szepter us Isch u Schnee fescht i der Hand und e chalte Februarwind treit mächtigi, grauwissi Schneewulche über ds Land. Und denn, während de erschte Stunde vom nöie Tag, schneit es wider. Zerscht si es nume weni, ganz fiini Schneeflöckli, wo under em Himmelszält tanze u zletscht uf üsere liebe Ärde blige lige. Abre denn wärde die Flöckli doch grösser, wärde meh u meh, erfülle der Himmel. Chaisch du mir säge, wievil Schneeflöckli da i der chalte Winterluft desume wirble u stübe? Niemmer cha das wüsse. Aber wenn Du alli Schneeflöckli vo allne Winter zämenimsch, wo d Mönschheit je erläbt het, de git das zäme vellicht ds erschte, chline Schneeflöckli im mächtige Schneesturm vo der grosse Ewigkeit.

Rund um ds Dorf Rüderswil isch es no töife Winter, es isch der Horner-Monet, wie me früecher o het gseit. Churz si no d Tage u der Schnee drückt uf d Escht vo de Böim. Aber doch: Liechtmäss isch syt zwe Wuche verbi u wär dür e Wald louft u ufmerksam häreluegt, dä cha die erschte Vorzeiche finge, dass der Früehlig nümme färn isch. All die Plätz um ds Dorf, wo itz no im Winterchleid vor üs lige, strahle denn i heitere u früsche Früehligsfarbe, d Meiesunne steit wermend u lüchtend am Himmel.

Aber doch isch es der glich Ort, ob’s grad Früehlig, Summer oder Winter isch. Da u dert, rund um ds Dorf oder o chli wyter ewägg, git es Plätzli wo mir bsungers gärn hei. Vellicht ds Ämmechnöi, es Waldstück uf der Moosegg oder e gheime Ort a der Ämme. Ob’s Summer oder Winter isch, sie hei immer ihre eiget Zouber, wo üs aazieht, wo üs immer wider a die eigete Plätzli häretreit. I ha mi o scho gfragt, was es ächt chönt si, dass sich ds Mönschehärz ganz bestimmti Plätzli uf dere Wält ussuecht, dass die Orte sogar i de schönschte Lieder u Gedicht besunge wärde. Gwüss si es schöni Erinnerige, wo das Plätzli zu öppis Bsungrigem macht. Oder es isch es Örtli wo üs gar guet gfallt, oder ds Alphorn tönt grad da bsunders schön u heimelig.

Mängisch het es Plätzli aber o einfach e eigete Zouber, wo üs azieht, mir chöi’s nid rächt säge, was es isch. Aber das macht o nüt, es brucht ja nid für alles uf dere Wält geng grad e Erklärig. U doch mues da öppis wahrs dranne sy. Jede Ort uf der wyte Ärde het e eigete Zouber, treit töif i sich inne es Gheimnis, wo nume dä kennt, wo die Wält erschaffe het. U so gits für jede Mönsch Plätzli, wo grad ihn i bsungerer Art u Wys azieh. Wenn mir a das Plätzli chöme, de isch es, als ob d Seel Wyti fingt, Ruum fingt zum sich usbreite u schnuufe, zum löie u sy.

Und es isch, als ob e Klang us der färne, ewige Heimat grad hie a däm Plätzli fiin u lislig a üses Ohr klingt.

Turbulenzen um einen Lottogewinn

Der Männerchor Rüderswil/Zollbrück war in den vergangenen Monaten nicht untätig und hat ein Konzert einstudiert. Einmal mehr setzen die Sänger aus dem Oberemmental auf Tradition, unter der Leitung von Regine Wirth hat der Männerchor bekannte Trink- und Seemannslieder einstudiert. Zu hören sein werden unter anderem Schuberts Bachus und «Des Zechers Herbstlied» von Willy Bieger.

theater

Nach dem Konzert werden die Theaterleute des Vereins die Lachmuskeln des Publikums arg strapazieren. Einstudiert wurde dieses Jahr ein oppulenter Dreiakter, bei dem sich alles um einen vermeintlichen Lottogewinn dreht: mit dem Millionengewinn vor Augen will Mutter Vreni Moser ihre Tochter mit einem Grafen verheiraten, der Stand und weiteres Vermögen verspricht. Wie erwartet hat sie die Rechnung ohne den Wirt, resp. ohne den schrulligen Grossvater gemacht. Dieser bringt alles durcheinander! Trifft am Ende der erwartete Geldsegen ein? Oder ist die Liebe einmal mehr stärker?

» Bericht in der Wochen-Zeitung

Der echte Heimatklang

Es begann im Jahre 1908 in Wabern bei Bern: am mittelländischen Schwing- und Älplerfest traten auch 35 Jodler zu einer Konkurrenz auf. Geleitet wurde das Konzert vom Berner «Jodlervater» Oskar Friedlich Schmalz. Aber nicht alles, was er hier hörte, gefiel ihm. Gewiss, es waren authentische, alte Schweizer Jodellieder zu hören, aber nicht nur – unter die vertrauten Klänge mischten sich auch Tiroler Lieder und Lieder, die den Namen «Jodel» schlicht nicht verdienten. Wie können wir Sorge tragen zum althergebrachten Schweizer- und Berner Jodel, wird sich Schmalz wohl in diesem Moment gefragt haben – und dann hatte er eine Idee: er ergriff die Initiative und verfasste einen Aufruf zur Gründung eines Schweizerischen Jodlerverbandes. Und nur zwei Jahre später wurde am 8. Mai 1910 in Bern die «Schweizerischen Jodlervereinigung» Jodlervereinigung gegründet. Der Verband wuchs schnell und hat heute, ein Jahr nach seinem 100-jährigen Bestehen, mehr als 40.000 Mitglieder. Unter seinem Dach haben sich Jodler, Alphornbläser und fahnenschwinger vereint und pflegen gemeinsam das authentische, unverfälschte Brauchtum.

Das am 1. Februar 2012 gegründete Radio Heimatklang tritt mit seinem Programm in die Fusstapfen des berühmten Jodlerkomponisten Oskar Friedrich Schmalz und seiner Vision: gesendet wird echte, stromlose Schweizer Volksmusik. Die Moderatoren kennen sich in der Volksmusik bestens aus. Matthias Wüthrich hat während vier Jahren den eidgenössischen Jodlerverband präsidiert und er leitet mit grossem Erfolg den Jodlerklub Biglen. Matthias Wüthrich und seine Mitstreiter haben wie Schmalz eine Vision: ein Musikprogramm gestalten, das von Herzen kommt und Herzen erreicht. Oder kurz, so wie es im Slogan steht: «Musig wo ds Härz erfröit.» So is auf Radio Heimatklang rund um die Uhr Volksmusik aus allen Regionen der Schweiz zu hören: Jodel- und Volkslieder, Ländler, Blasmusik, Alphorn und vieles mehr. Hin und wieder findet auch Handgemachtes aus dem Alpenraum und anderen Ländern Platz.

Natürlich gibt es auch moderierte Sendungen, am Sonntag Morgen wird das Wunschkonzert «Buurezmorge» präsentiert, anschliessend ist eine Radiopredigt zu hören, die von einem Pfarrer aus der Region Emmental gehalten wird. Zu hören ist auch Marc Lauper, der Pfarrer aus Eggiwil, der auch als Verwaltungsratspräsident Heimatklang Radio amtet.

Homepage Radio Heimatklang: www.heimatklang.ch

Wiehnachtsgruess vom Köbeli

Möget Dir euch no bsinne? Vor dreine Jahr het mis Gspänli, der Felix, hie uf em Blog vom Beni euch es frohs Wiehnachtsfescht gwünscht. Mi het es ja denn no gar nit gäh. I bi hürigs Jahr ame sunnige Früehligstag im Trueb uf d Wält cho. U mis Wäse isch grad so wie das vome heitere Meietag, i has gärn luschtig, springe um ds Huus u cha vom spile gar nid gnue übercho. Vellicht wärdet Dir itz frage, was het de so es jungs Katerli über ds Wiehnachtsfescht z säge? Eis, wo nach em spile u wiud desume gumpe so gärn gstrichlet wird u denn zfride uf ds Ruehbett ligt? I weis euch da vellicht öppis…

Köbeli

Aui Ching uf dere wyte Ärde, ganz glich ob Mönsch oder Tier, wärde vo me Ängel ganz süferli uf de Arme treit, wenn Si ds Liecht vo der Wält ds erschte Mal gseh. Und e Ängel isch es o, wo däs Ärdeching dür die erschti Zyt begleitet, ihm Tröim schänkt, wenn der Mond am Himmel steit, ihm vo Wunder u Fabelwäse erzellt, wenn d Sunne dür ds Fäischter schynt. Fiin verwobe isch es Chinderläbe mit der Gägewart vo dene himmlische Wäse. Erscht, wenn ds Chind elter wird, löse sich die Verbindige, aber ganz abtrennt wärde sie doch nie. Tröim, Phantasie u der fescht Gloube a Wunder si wie warmi Chleider, sie gäh Schutz u Geborgeheit uf dere Wält. Sie si es Gschänk vom Ängel, wo d Chinderseel treit u bhüetet. Wie guet het’s doch das Ching, wo lang i der Geborgeheit cha läbe; u die Mönsche, wo uf em Wäg zum Erwachsesy nid alles ablege.

O ds Jesuschind i der Chrippe isch vo Ängel begleitet gsi, das steit sogar i der Bible. Ängle hei die gueti Nachricht verchündet. Nid i Paläscht oder im grosse Tämpel, nei, verusse uf der Weid bi de Hirte u bi de arme Lüt, wo als erschts vernoh hei, was passiert isch, wo als erschts der Wäg zum Stall funge hei. I der gliche Nacht si o drei Stärndüter zur Chrippe cho. Was si tröimt hei, was si fescht gloubt hei, isch i dere Nacht i Erfüllig gange, e Stärn het ihne der Wäg zum Stall gwise. Aber wie verschide die eifache Hirte u wytgreiste Stärndüter o si, öppis verbindet se doch: der Gloube a Ängel, a himmmlischi Wunder, a Tröim. Der Ängel, wo ds Chind het treit, är isch immer no da u breitet d Flügel über sim Schützling us, wiu dä Mönsch der Gloube a ihn, der Ängel, nie verlore het.

Ängel hei im Stall über ds Christchind gwacht, si hei gsunge u gjutzet, wo si de Hirte u Buure vo der Geburt erzellt hei. I der heilige Nacht si mängs tuusig Ängel uf de Weide rund um e Stall erschyne. D Fröid über d Geburt vom Jesus het se erfüllt! Si hei denn scho präzys gwüsst, dass Jesus de Mönsche öppis wird schäiche, wo wyt über das use geit, was e Ängel verma z gäh. U so wie d Hirte u Magier, so hei o Ängel u ds Jesusching öppis gmeinsams: si si immer bi üs, wenn mir a si gloube. Ängel, wo dür Tröim zu üs rede u der Jesus, wo d Türe für i Himmel wyt ufgmacht het.

IMGP1385

Das also isch mi Wiehnachtsgruess. I gah itz wider zum mim Plätzli uf em Sofa, uf d Dechi wo weich u warm isch u mir vellicht o e Troum schänkt. I wünsche mir, das i der Christnacht d Himmelsbote ganz nach bi üs wärde sy, so wie denn vor 2000 Jahr. Und i wünsche Euch allne es frohs u mit Wunder erfüllts Wiehnachtsfescht.

Jesus von Nazareth – Prolog

Jesus von Nazareth

Joseph Ratzinger, Benedikt XVI: Jesus von Nazareth – Prolog

Über der Stadt Betlehem leuchtete ein heller Stern, er wies drei Waisen aus dem Morgenland, Astronomen aus Persien, den Weg zu der Krippe, in der das neugeborene Kind lag. Die drei Sterndeuter hatten einen weiten Weg zurückgelegt, viele Tage und Nächte folgten sie der Bahn des strahlenden Himmelskörper, der in den ersten Abendstunden zu leuchten begann und ihnen den Weg nach Betlehem wies. Sie folgten dem Himmelslicht, weil sie in ihm die Erfüllung einer alten Prophezeiung erkannt hatten. Der Stern wies hin auf einen grossen König, voller Gerechtigkeit und Güte. Und dann, angekommen am Ende ihres Weges, fanden Sie den ärmlichen Stall und das Kind in einer Krippe, Maria und Josef, umgeben von Tieren und Hirten aus dem Umland.

Wir kennen diese Geschichte, die Erzählung der Geburt von Jesus Christus, so wie sie uns die Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert haben. Während Lukas von der wunderbaren Engelserscheinung, den Hirten auf dem nächtlichen Feld und dem Kind im Stall berichtet, verdanken wir Matthäus die Erzählung von den Weisen, die dem Stern folgten und das gefundene Neugeborene anbeteten. Aber, hat sich dies wirklich so zugetragen, wie Lukas und der Levit es und schildern? In seinem neuesten Buch, «Jesus von Nazareth – Prolog, die Kindheitsgeschichten», gibt Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI, eine Antwort auf diese vieldiskutierte, am Jahresende besonders aktuelle Frage. Wie bei den ersten beiden Bänden des dreiteiligen Werkes, betont Ratzinger auch im dritten Buch, das von der Geburt und Kindheit des Nazareners berichtet, dass das Werk in keiner Weise ein lehramtlicher Akt sei, «sondern einzig Ausdruck des persönlichen Suchens nach dem Angesicht des Herrn.» Ratzinger hat dieses dritte Werk zur Ankündigung und Geburt Jesu schon im ersten Band seiner Trilogie angekündigt. Wohin hat diese persönliche und gewiss innige Suche den Gottesmann aus Bayern geführt, der als einer der brillantesten Theologen unserer Zeit gilt? Das neue Buch wurde mit Spannung erwartet und es enttäuscht diese Erwartungen nicht, im Gegenteil!

Dürfen wir den Berichten zur Geburt von Johannes und Jesus vertrauen? Wurde Jesus wirklich in Betlehem geboren und von persischen Magiern beschenkt? Joseph Ratzinger antwortet auf diese Fragen mit einem deutlichen und theologisch tief fundierten Ja! Die Evangelisten wollten mit Ihrem Berichten nicht Geschichten, sondern Geschichte schreiben. Matthäus liebte es, seinen Text an manchen Stellen Satz für Satz mit Verweisen auf die alten Propheten zu stützen. Mit der Ankündigung und Geburt des Christus erfüllen sich die alttestamentlichen Weissagungen und – umgekehrt – können erst durch die Geschehnisse in Betlehem die Prophezeiungen in ihrer ganzen Tragweite verstanden werden.

Lukas schreibt im Prolog seiner guten Nachricht, dass sich sein Bericht auf Aussagen von Augenzeugen stützt, er ist dem Gesagten sorgfältig nachgegangen und hat dann alles in geordneter Reihenfolge aufgeschrieben. Was sind das für Augenzeugenberichte? Joseph Ratzinger hält es für wahrscheinlich, dass Maria am Ende ihres Lebens von den persönlichen Erlebnissen am «Morgen ihres Lebens» erzählt hat. Lukas gibt uns einen Hinweis darauf, wenn er zweimal schreibt, dass Maria sich das Geschehene einprägte und immer wieder darüber nachdachte. Auch als Maria der Engel erschien, um ihr die Geburt eines Sohnes zu verkündigen, erschrak sie zwar zuerst, so wie Zacharias; aber dann dachte sie darüber nach, was der Gruss des Engels zu bedeuten hat. Joseph Ratzinger stellt uns die Gottesmutter als eine Frau vor, die furchtlos und überlegt handelt. die mit Verstand und Herz «das Ganze von Gottes Botschaft zu erkennen sucht.»
Und Joseph Ratzinger findet bei der Verkündigung einen weiteren wichtigen Punkt: Der Engel Gabriel grüsst im griechischen Urtext Maria nicht mit dem hebräischen schalom, sondern mit der griechischen Grussformel chaire – Freue dich! Der Gruss des Himmelsboten wird zum Thema, das die folgenden Geschehnisse durchdringt, die Ankunft des Messias, der die Menschen mit Gott versöhnt. Die gute Nachricht für alle Menschen auf Erden – die frohe Botschaft.

Wie steht es aber mit der Jungfrauengeburt? Ist sie Fakt oder Fiktion? Joseph Ratzinger hat dieser Frage ein eigenen Abschnitt gewidmet und beantwortet die Frage unmissverständlich: «Die Antwort lautet ohne Einschränkung: Ja.» Warum? Schon Karl Barth wies darauf hin, dass das Wirken Gottes im neuen Testament zweimal in die materielle Welt eingreift: die jungfräuliche Geburt und die Auferstehung aus dem Grab, emporsteigend in die göttliche Dimension. Gott wirkt nicht nur in Ideen, so wie der moderne Geist es gerne hätte, er umfasst alles Geschaffene, auch die Materie. schon Maria erhielt ja vom Engel auf Ihre Frage nach dem Wie eine Antwort: Für Gott ist nichts unmöglich. Maria vertraute der himmlischen Erscheinung. Wir können dies als eine Einladung verstehen, der guten Nachricht ebenfalls zu vertrauen.

heilige drei koenige
Die drei Waisen aus dem Morgenland, historische Persönlichkeiten (Bild: Nina Aldin Thune/Wikipedia)

«Ich sehe einen, noch ist er nicht da; ganz fern erblick ich ihn, er kommt bestimmt! Ein Stern geht auf im Volk der Jakobssöhne!», die Prophezeiung Bileams im vierten Buch Moses könnte den persischen Astronomen bekannt gewesen sein, es ist aber auch gut möglich, dass es andere Prophezeiungen gab, die mit dem Erscheinen eines hell leuchtenden Himmelskörpers das Kommen eines grossen Königs, eines Erlösers ankündigen. Während gerne betont wird, dass man Theologie nicht mit Astronomie vermengen dürfe, schicken andere Stimmen das Erscheinen des Betlehem-Sternes entschieden in die Welt der Mythen und Sagen. Aber, wie Joseph Ratzinger im zweitletzten Kapitel betont, hat um das Jahr 7 auf 6 v.Chr. eine Konjunktion von drei Planeten stattgefunden. Und dieses ist auch das heute für wahrscheinlich angesehene Geburtsjahr Jesu. Die Sterndeuter folgten dem Stern, der ihnen den Weg nach Westen, nach Judäa, wies. Da sie die Geburt eines Königs erwarteten, war ihr Ziel der Palast des Herodes in Jerusalem. Eine Stelle im Buch des Propheten Micha führte sie schlussendlich nach Betlehem.

Ratzingers neues Buch, das den beiden ersten Bänden über Jesus als Prolog vorangeht, fördert Neues und Überraschendes über die Weihnachtsgeschichte zutage. Einmal ist es für den grossen Theologen wichtig, dass das, was wir bei Lukas und Matthäus lesen, der Wahrheit entspricht. Die Evangelien sind vertrauenswürdig, wir dürfen ihnen glauben. Die Verfasser der guten Nachricht wollten nicht schöne und erbauliche Geschichten erzählen, sie berichten davon, was sich vor 2000 Jahren tatsächlich zugetragen hat. Aber die Berichte sind nicht in Stein gemeisselte Majuskeln, die wir für wahr oder unwahr halten können. Gottes Wort möchte von uns gelesen werden, es will, dass wir darüber nachdenken, so wie es Maria getan hat. In unserem Geiste wird es lebendig und weist uns den Weg hin zu Gott und seiner unendlichen Liebe. So schreibt es auch Ratzinger im Klappentext, er hofft, «dass das Buch trotz seiner Grenzen vielen Menschen auf ihrem Weg zu Jesus und mit Jesus helfen kann.»

Mail us Rüderswil

Immer chürzer wärde d Tage, es geit der Winter Sunnewändi zue, d Zyt vom Advänt isch da. Es isch d Zyt wo i de Stube es Cherzli uf em Tisch brönnt, als Zeiche, dass o i der feischtere Nacht immer es Liecht für üs da isch. Aber o als Vorfröid uf ds Wiehnachtsfescht wo vor der Türe steit. U we mir scho grad bi de Cherzli si: Im Advänt isch o d Zyt zum Cherzli zieh cho. A mängem Ort stah d Fessli mit em flüssige Wachs i verschidene Farbe wider parat u warte, bis Ching u Erwachseni e Doche immer und immer wider i ds heisse Wachs hebe, bis es schöns Cherzli drus worde isch.

Weihnachtsbaum-Ruederswil

O mir si i der Freizytwärchstatt gsi u hei vo dert mängs Cherzli mit hei gno. Bim «cherzle» geits aber nid nume drum, e farbigi u verzierti Wachskerze z’mache. Es isch o es verwyle u gniesse vor schöne Atmosphäre. Es schmöckt fein u würzig nach Wachs, Mönsche si da wo Zyt hei zum zum verwyle u brichte u mängs Ching isch ds erschte Mal hie u stuunet mit grosse Ouge, wie so es Cherzli us em Wachs use Gstalt animmt. Angeri si scho meh als einisch da gsi u loufe mit em Doche adächtig zwüsche Wachsröhre u Wasserfessli hin u här. «Das git es Gschänk für mit Gotte!« seit es Ching u strahlet über ds ganze Gsicht. U mängs Chindergsicht lüchtet ob der Vorfreud häller als mängs Cherzli!

Es Cherzli zue isch einfach. Es paar eifachi Regle müesse aber doch beachtet wärde, wenn es nid chrumm und chnorzig söll wärde! Der Docht wird einisch i ds Wachs iitoucht, denn dreimal i ds Wasser, so dass ds Wachs ma erchalte. Wär itz meint, är chönn ds Cherzli meh als einisch i ds heisse Wachs hebe, het zwar rächt, es cha de aber Wälle gäh mit der Zyt!
Es Cherzli cha ganz eifach us eire Farb zoge wärde, das git de es schöns, schlanks Stabcherzli für uf e Adväntschranz. Mit de Farbe cha uf aui Arte kombiniert wärde. Dür ds regelmässige Vertusche vo de Farbe entsteit es farbigs Ringli, wo zum Verziere vom Cherzli cha brucht wärde. E schöne Farbverlouf gits, wenn bi der nöie Farb nume e Teil vom Cherzli i ds Wachs ghebt wird. Und zäme mit wissem Wachs chöi die schönschte Pastelltön zouberet wärde.
U itz, wenn das Cherzli dick gnue isch, isch es no lang nid fertig. Nei, itz chöi auergattig Verzierige derzue cho. Vellicht e farbite Stärn oder es Hörzli, wo heiss gmacht u denn ufkläbt wird. Oder es Schibli wo umge am cherzli abgschnitte u denn ar Syte agwachset wird. Oder, itz e chli schwiriger, e Verzierog wo mit em Mässer i ds warme u drum no weiche Cherzli gschnitte wird.

U denn isch das Cherzli fertig. Brönnts ächt scho ar hiesige Wiehnacht? Oder blibts es Jahr sorgfältig im Sydepapier ufbewahrt, wius denn vil lenger brönnt? So chunts ir nächschte Adväntszyt wider füre zum Liecht u Wermi bringe. U zum verzelle, wies im letschte Jahr bim «cherzle» isch gsi. So chöme d Fröid vom letschte Jahr u d Fröid über die hiesigi Wiehnachtszyt zäme.

Uf em Foti isch der Wiehnachtsboum z’gseh, wo am Dorfigang vo Zollbrügg här steit. Ufgstellt het ne wie jedes Jahr der Ortsverein. A dere Stell möcht i o danke säge, für die schöni u heimeligi Wiehnachtsdekoration, wo üs itz jede Tag scho vo wytem begrüesst, wenn mir heizue chöme.

Es Gschänkli us em Ämmitau


Kehren wir noch einmal zum letzten Gotthelf-Märit in Sumiswald zurück. Einmal mehr fand dieser bei schönstem Sommerwetter statt und zog Besucher aus gewiss allen Teilen der Schweiz an. Einen ganzen Tag lang herrschte im berühmten Emmentaler Dorf ein fröhliches und buntes Märit-Treiben, die Besucher flanierten über das Gelände und genossen das lebhafte Treiben zwischen den schön geschmückten Ständen sichtlich. Zu bestaunen gab es auch dieses Jahr wieder die Erzeugnisse eines reichhaltigen und vielseitigen Kunsthandwerkes: Holz, Steine, Ton, Glas, Papierm, Stroh und Blumen werden zu Kleinoden verarbeitet und zeugen von einer althergebrachten und lebendigen Tradition des Kunsthandwerkes im Emmental, wie auch in vielen anderen Regionen der Schweiz. Das traditionelle Kunsthandwerk erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit.

Liegt das vielleicht daran, dass Menschen in unserer kurzlebigen und techniklastigen Zeit wieder auf der Suche nach dem Urtümlichen und Authentischen sind, das einen inneren Wert hat und auch über Jahre immer wieder Freude bereitet? Der Verfasser glaubt jedenfalls daran und deshalb gibt es auch dieses Jahr wieder fünf Geschenkideen aus der Welt des Kunsthandwerkes, versüsst mit kulinarischen Spezialitäten.

Holzkugeln von Bernhard Wampfler

HolzkugelnHolz macht nicht nur heimelig, es fühlt sich auch angenehm an und verändert sich mit den Jahren. Um ein Stück Holz in eine makellose Kugel zu verwandeln, braucht es viel Können und Erfahrung. Bernhard Wampfler, der Drechslermeister aus Wasen hat diese Kunst zur Vollendung gebracht. Seine Kugeln sind aus verschiedenen Hölzern und in verschiedenen Grössen hergestellt. Neben Kugeln fertigt der Drechslerkünstler auch zahlreiche andere Kunst- und Gebrauchsgegenstände wie etwa Schalen, Teller oder Holzbesteck. Bernhard Wampfler hat ein Stand am Wiehnachtsmärit in Ranflüh am 15. Dezember.

Emmentaler Backwaren

emmentaler BackwarenWeihnachten ist auch die Zeit der Lebkuchen. Dieses wunderbare, mit Honig gesüsste und mit verschiedenen Gewürzen verfeinerte Gebäck gehört schon seit Jahrhunderten zu Christfest und liegt – liebevoll mit Zuckerguss und Mandeln dekoriert – in den Auslagen der Konditoreien. Eine riesige Auswahl dieses feinen Gebäcks bieten auch die Emmentaler Backwaren in Biglen im neuen Fabrikladen. Neben dem braunen Traditionsgebäck gibt es natürlich auch zahlreiche weitere Köstlichkeiten aus der Emmentaler Traditionsbäckerei: Merängge, verschiedene Backwaren, Konfekt, Schokolade und Geschenkartikel der süss-sinnlichen Art.

Hornbacherli

HornbacherliWie wäre es mit einem feinen, würzigen Stück Käse? Wie zum Beispiel ein «Hornbacherli», eines der kleinen, gestrichenen Sennenmutschli aus der Fritzenhaus Käserei in Wasen. Diese beliebten, mild schmeckenden Käsestücke gibt es natur oder geschmacklich verfeinert mit Kümmel oder Gewürzen. Natürlich bietet die Käserei am Fuss der Fritzenfluh viele weitere Käsesorten an, wie etwa den kleinen Berner oder den Sunnebärg Käse. Und auch der weltberühmte Emmentaler in verschiedenen Reifegraden fehlt nicht.

Keramik aus dem Töpferhus Langnau

Töpferhus LangnauHandgefertigte Keramik- und Töpferwaren sind immer ein besonderes Geschenk, sie sind ein Sinnbild für das Individuelle und zeitlos Schöne. Das Töpferhaus in Langnau verbindet diese uralte Kunst virtuos mit dem Alltäglichen, denn neben Schmuck und Dekorationskeramik produziert das kleine Team auch Gebrauchskeramik in ausgefallenen Formen und Farben, das Lebensfreude und Einzigartigkeit auf jeden Tisch zaubert. Neben der Gebrauchskeramik fertigt das Töpferhus auch alte Langnauer Keramik, Steinzeugton und Gartenkeramik.

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«Offene Herzen und offene Türen»

Der neue Pfarrer in Rüderswil heisst Marcel Schneiter, in einer Feier mit viel Musik und Gesang empfing er von Pfarrer Matthias Zehnder den Segen zur Amtseinsetzung.

marcel schneiter
Marcel Schneiter bei seiner Grussbotschaft zum Amtsantritt

Am vergangenen Sonntag fand in Rüderswil die Einweihungsfeier für Pfarrer Marcel Schneiter statt. Marcel Schneiter übernimmt das Pfarramt von Lorenz Schilt, der nach acht Jahren in Rüderswil in der Kirchgemeinde Aetingen eine neue Herausforderung gefunden hat. Die Feier in der stilvoll geschmückten Kirche war geprägt von viel Musik und Gesang, neben der Bläsergruppe Rüderswil war auch die Sängerin Anina Schärer zu hören, die neben einem Chanson das Lied «Over the rainbow» aus dem berühmten Film «Der Zauberer von Oz» sang. Tragend und feierlich war auch das gefühlvolle Orgelspiel von Barbara Friedli.
Geleitet wurde die Installationsfeier von Pfarrer Matthias Zehnder aus Langnau. In seiner Predigt rief er die Grundwerte der reformierten Kirche in Erinnerung: der Pfarrer hat eine bedeutende Aufgabe. Aber er kann die Gemeinde nicht alleine aufbauen. Das müssen alle gemeinsam mit dem Pfarrer tun. In der reformierten Kirche ist jeder Mensch Priester, ergänzte der Langnauer Pfarrer, die Rüderswiler dürften aber Marcel Schneiter mit gutem Gewissen die Kanzel überlassen: «er wird es gut machen!».
Die Kirchenratspräsidentin Ruth Blaser hiess Marcel Schneiter als Dorfpfarrer willkommen und wünschte ihm «offene Herzen und offene Türen». Ihren guten Wünschen schlossen sich alle Ratsmitglieder an und überreichten dem frisch gebackenen Pfarrer Karten mit persönlichen Willkommensgrüssen. Als Symbol für das Wachsen und Gedeihen in der Pfarrgemeinde erhielt Marcel Schneiter einen jungen Apfelbaum geschenkt, der in der Hofstatt neben dem Pfarrhaus seinen zukünftigen Platz schon gefunden hat.

Was alles erwartet den Pfarrer einer Landgemeinde? Diese Frage stellte sich auch Marcel Schneiter und gab die Antwort in Form eines heiteren und pointierten Gedichtes: leutselig oder zurückgezogen, bibeltreu oder liberal, selten oder häufig auf Besuch, ein Dorfpfarrer kann es nie allen ganz recht machen. In einem zweiten, ernsten Teil seiner Antrittsrede stellte Marcel Schneiter fest, dass es gar nicht möglich ist, den Geschmack aller zu treffen. Aber: ein Pfarrer kann mit offenen Ohren für die Anliegen der Menschen da sein.
Die würdevolle Feier endete mit zwei weiteren Vorträgen der Bläsergruppe, die mit bekannten Werken ihr Können unter Beweis stellte.

Weihnachtsmärkte im Emmental

Weihnachtsmarkt Raufli 2011Bis zum 1. Advent dauert es keine zwei Wochen mehr, die Zeit der ersten Wintertage naht und die Abende werden länger. Auf dem Tisch brennt in manchem Heimet eine Kerze, Mensch und Tier suchen in diesen dunklen Tagen wieder «Heiteri u Wermi». Dies ist auch die Zeit, in der überall in der Region Advents- und Weihnachtsmärkte ihre mit Tannzweigen und Sternen dekorierten Tore öffnen. Schon in dieser Woche ist es in Huttwil soweit: der grosse Wiehnachtsmärit in der Region beginnt am 28. November und bietet wie jedes Jahr neben dem Märit-Betrieb auch ein umfangreiches Rahmenprogramm. Wer in Huttwil nicht dabei sein kann, findet in den kommenden Wochen zahlreiche weitere kleinere und grössere Weihnachtsmärkte in der Region. Hier ist eine Zusammenstellung:

Huttwil: 23. – 27. November
Lyssach: 24. – 25. November
Sumiswald: 4. Dezember
Herzogenbuchsee: 8. Dezember
Langnau: 12. Dezember
Langenthal: 14. – 16. Dezember
Ranflüh (Raufli): 15. Dezember

Weihnachtsmärkte im Freien sind im Trend. Gerade Huttwil macht vor, worauf es ankommt, denn der Markt im beschaulichen Emmentaler Dorf ist mittlerweile so populär, dass Besucher aus der ganzen Schweiz in der Vorweihnachtszeit anreisen. Eine festliches, weihnachtliches Ambiente, individuell geschmückte Stände mit Kunsthandwerk und ein Rahmenprogramm, das auch auf Kinder ausgerichtet ist. Dies ist das Erfolgsrezept der Initianten aus dem «Blumestädtli». Viel Charm hat auch der kleine Wiehnachtsmärit in Ranflüh (Raufli). Er bietet eine besondere Atmosphäre, da er klein ist und mitten zwischen den alten Bauernhäuser im Dorfzentrum seinen Platz gefunden hat.
Weihnachtsmärkte laden somit nicht nur zum Einkaufen ein. Sie sind Erlebnismärkte, laden ein zum Verweilen in einer Advents-Atmosphäre. Und sie bieten auch denen etwas, welche nach der Geschäftigkeit des Märit ausspannen wollen: In Huttwil gibt es dazu Konzerte und Besinnungen in der Kirche.