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Warum Wearables an Bedeutung gewinnen werden

Smartwatches, aber auch ihre kleinen Brüder, die Fitness Tracker, dürften in den kommenden Jahren zulegen. Unter anderem deshalb, weil sie wesentlich mehr leisten werden als heute.

Vor wenigen Wochen war Google wieder einmal auf Einkaufstour und schnappte sich für 2.1 Milliarden Dollar Fitbit, einen der weltweit grössten Hersteller für Smartwatches und Fitness Tracker.  Google arbeitet schon seit einigen Jahren an einem Betriebssystem für Uhren, mit dem Erfolg hapert es aber noch! Und so ist es verständlich, dass Google tief in die Tasche gegriffen hat. Der Suchmaschinen Primus verfügt jetzt mit einem Schlag über alle Ressourcen, um im wachsenden Markt der «Wearables» (tragbare Geräte) erfolgreich mitmischen zu können. Google hat gegenwärtig wieder eine reale Chance, um mit Apple gleichziehen zu können; der IPhone Hersteller hat Google längst stehengelassen und dominiert den Markt der Smartwatches nach Belieben. Es dürfte aber noch einen anderen Grund geben, weshalb sich Google Fitbit einverleibt hat. Smartwatches werden in einigen Jahren vermutlich an Bedeutung gewinnen, eventuell sogar zu einem der wichtigsten Gadgets im Alltag werden.

Fitness Tracker: Fitbit Charge 3
Natürlich gehört er nicht hierher, sondern an das Handgelenk: Ein Fibit Charge 3 Tracker

Smartwatches kommen nicht vom Fleck…
Wir haben’s gehört! Bei vielen IT Konzernen sind Smartwaches etwa das, was beim Gemischtwarenhändler nicht so recht «gehen» will. Deshalb liegt es prominent in der Auslage – vielleicht kommen ja Kurzentschlossene vorbei, die dann spontan zugreifen. Vielleicht. Techblogs haben analysiert, weshalb die computergesteuerten Uhren am Handgelenk nur wenige Käufer finden. Deren Ergebnisse können an dieser Stelle kurz zusammengefasst werden: Erstens bringen Smartwatches keinen echten Mehrwert, sie sind eine Art Fernsteuerung für das Handy. Zweitens sind, resp. waren sie teuer. Und drittens müssen sie nach einem oder zwei Tagen aufgeladen werden, was keinen Spass macht, zumal man sie nachts für die Schlafanalyse nutzen möchte. Nun könnte man einwenden, dass Smartwatches inzwischen besser geworden sind und vielversprechende Verkaufszahlen vorgelegt werden können. Das stimmt, aber wirkliche Erfolge sehen anders aus!

…Und werden vom Fitness Tracker überholt!
Unterstützung bekam die Smartwatch vor wenigen Jahren von einer eher unerwarteten Seite: Von den Fitness Trackern, auch Activity Tracker genannt, hierzulande gerne auch als Fitness Armband bezeichnet! Der Grund dafür leuchtet ein: Fitness Tracker bieten vom ersten Moment an einen Mehrwert: Sie zählen die Schritte, berechnen die verbrannten Kalorien, messen den Puls und wissen am Morgen, ob wir gut geschlafen haben. Ferner haben sie den Smartwatches einige wichtige Funktionen abgekupfert: Benachrichtigungen vom Smartphone anzeigen, digitales Bezahlen und «Widgets», kleine Programme also, die den Funktionsumfang erweitern. Ausserdem sind Fitness Tracker günstig, sehr günstig sogar! Der Xiaomi Mi Band 4 beispielsweise kostet nur noch rund 40 Franken. Den Honor Band 5 ist auf Amazon sogar für weniger als 30 Franken zu haben. Und beide sind keine unzuverlässige Billigware, sie können spielend mit der deutlich teureren Konkurrenz mithalten.

Eine alte Weisheit bewährt sich
Im Team ist man stärker, diese Erkenntnis ist uralt. (Schon die Turmbauer in Babel kannten sie, wenn da nur die Sprache nicht gewesen wäre). Und sie bewährt sich auch bei den Smartwatches und Trackern. Vom Erfolg der Fitnessbänder beflügelt, legen die smarten Uhren zu. Sie profitieren von den Preissenkungen und von den Fitness Funktionen, die selbstverständlich geworden sind – zu Beginn waren sie es nicht! Es findet zudem eine Art Symbiose statt: Tracker haben heute Farbdisplays und wohl bald auch vollwertige Betriebssysteme wie Google’s Wear OS. Im Gegenzug werden Smartwatches leichter, sie verkraften ein Schwimmtraining und die Preise sinken; gute Smartwatches gibt es heute schon ab 150 Franken.

Wirklich «smart» müssen die Uhren noch werden
Nun aber zurück zu einer Eingangs aufgestellten Behauptung: Weshalb werden Smartwatches und ihre kleineren Brüder, die Fitness Tracker, bald an Einfluss gewinnen? Wer die Entwicklung der Smartphones der vergangenen Jahre beobachtet hat, kennt die Antwort im Grunde schon. Die Hersteller haben eine stagnative Phase erreicht. Das bedeutet, dass es zurzeit keine wirklich Aufsehen erregenden Entwicklungen gibt, wenn wir von den faltbaren Geräten absehen. Die Ingenieure verbessern die Kameras, feilen an der Software und zerbrechen sich den Kopf darüber, wie die Leistung des Akku in den immer dünner und leichter werdenden Geräten verbessert werden kann. 

KI am Handgelenk
Die Lösung des Problems? Man verlagere den Fokus vom Smartphone weg und hin zur  Smartwatch, die den Titel «Smart» (klug) eigentlich noch gar nicht verdient. Wie wäre es denn, wenn sie wesentlich mehr tut, als nur am Handgelenk zu hängen und den Puls zu messen? Die Uhr könnte auf Sprachkommandos und auf Gesten mit der Hand reagieren. Seien wir ehrlich: Jedesmal, wenn der Griff zum Handy ausbleiben kann, ist dies im Alltag ein Gewinn! Wenn die Uhr ständig am Handgelenk ist, dann könnte sie ja Informationen über unsere Gewohnheiten  sammeln: Aufstehzeit, Arbeitsweg, wiederkehrende Termine, etc. Es braucht dazu natürlich mehr Rechenleistung. Und KI Software, die anhand unserer Alltagsroutine folgerichtige Entscheidungen treffen kann. Wie dies aussehen könnte, ist schon heute beim «Ambiente Mode» des Google Assistenten zu sehen, der anhand der vergangenen Ereignisse Rückschlüsse zu ziehen versucht, was als nächstes kommen könnte.

16 Jahre @SolNet

Irgendwann an einem Herbsttag im Jahr 1994 setzte ich mich zusammen mit einem Arbeitskollegen vor den PC. Er hatte soeben einen Internetzugang bestellt, der Mosaic Browser war gestartet und wir gaben das erste Mal eine Webadresse ein: www.nasa.gov! Warum gerade die NASA? Weil wir uns für aktuelle Photos aus dem Weltraum interessierten! Doch die Enttäuschung folgte auf den Fuss, weil wir gute 30 Sekunden warten mussten, bis ein Bild endlich angezeigt wurde. Und es war kaum grösser als eine Briefmarke!

Höhere Geschwindigkeiten waren damals mit einem Modem kaum zu erzielen, 2400 Kilobits per Sekunde übertrug das Gerät, das wir verwendeten; wir gaben damals die Bandbreite noch in Baud an. Natürlich hatte der Wettlauf um die höchste Geschwindigkeit damals schon begonnen, Provider verbesserten die Bandbreite kontinuierlich, bis das Ende der Fahnenstange mit den sogenannten 56K Modems erreicht war. Und dann – noch vor der Jahrtausendwende – kam die DSL Technik. Mit DSL waren nicht nur deutlich höhere Bandbreiten möglich, die Verbindung war ständig verfügbar und hatte keinen Einfluss auf das Telefon, das bei einem aktiven 56K Modem gesperrt war!

Eine Webseite, die bis zur Anzeige 30 Sekunden oder noch mehr Zeit benötigt? Das wäre heute kaum mehr denkbar. Zurecht! Die meisten Internet Nutzer verfügen über eine hohe Bandbreite und erwarten, dass die angesurfte Seite sofort zu sehen ist. Die Toleranzgrenze liegt irgendwo zwischen einer und drei Sekunden. Auch Google mag es nicht, wenn eine Seite mehr Zeit benötigt. Webseiten, die bis zur vollständigen Anzeige mehr als fünf Sekunden einfordern, werden vom Suchmaschinenprimus abgestraft. Heisst: Sie bekommen ein schlechteres Ranking und werden bei der Anzeige der Suchergebnisse auf die hinteren Plätze verwiesen. Wir haben deshalb im vergangen Jahr einige Massnahmen eingeleitet, um die Antwortzeiten für Webseiten zu verbessern. Gerne will ich sie hier kurz vorstellen:

Inflate. Wir komprimieren alle Inhalte einer Seite, bevor sie zum Browser übertragen wird. Gerade bei mobilen Geräten kann dies zu einer spärbar besseren «Lieferzeit» führen, da Smartphones bei schlechtem Empfang die Übertragungsgeschwindigkeit drosseln müssen.
http/2. Von dieser Neuerung profitieren vor allem Seiten, die aus vielen Einzeldateien zusammengesetzt sind. Mit http/2 werden die Dateien zu Blöcken zusammengefasst und dann in einem Zug übertragen. Und es kommt noch besser: Da der Server weiss, welche Dateien gehören, kann er sie eigenständig mit dem «Push Verfahren» an den Browser senden.
php 7.2. Populäre CMS wie WordPress oder Joomla bieten mit der neuen PHP Version deutlich bessere Antwortzeiten! Heute bestehen CMS aus einigen 100’000 Zeilen Programmcode (wenn nicht mehr), je schneller diese Scripts abgearbeitet werden, desto besser!
https. Das verwenden der Verschlüsselung beim Übertragen verbessert zwar nicht die Antwortzeit, ist aber enorm wichtig! Die Verschlüsselung garantiert nicht nur, dass Dritte mitlesen, sie stellt auch sicher, dass die übertragenen Daten nicht verändert werden können. Wichtig zu wissen ist ferner, dass Google Seiten mit aktivem HTTPS im Suchindex bevorzugt.

Das Sirren, rauschen und piepsen der alten Akkustikkoppler und Faxmaschinen ist verstummt. Das Internet ist heute in jedem Moment da. So kann ich das Google Home hier auf dem Schreibtisch einfach nach dem Wetter oder einem Sportergebnis fragen. Die Antwort kommt prompt! Und seit wenigen Tagen kann das «Nähkästchen» sogar simultan übersetzen! Google Home mit dem Assistant, Amazon’s Echo mit Alexa und der Apple Homepod. Sie gehören in vielen Haushaltungen schon heute zur Grundausstattung und dürften im diesem Jahr für einige Überraschungen sorgen.

Ich arbeite nun 16 Jahre bei SolNet. An meinem ersten Arbeitstag waren Kunden mit analogem Internetzugang noch etwas Alltägliches, das Produkt «Dialup Internet» wurde auch im Jahr 2003 noch rege verkauft. Vor wenigen Jahren verabschiedete sich das Unternehmen von der Dialup-Technik.

Schreiben in der Wolke (Teil 5)

Dieser Abschnitt beginnt mit einer guten Nachricht: viele wichtige Funktionen in einer cloudbasierten Textverarbeitung unterscheiden sich kaum von den klassischen Konkurrenten. Im folgenden werden einige grundlegende Bedienelemente und deren Besonderheiten vorgestellt.

Teil 1: Einleitung und Rückblick
Teil 2: Konto erstellen und erste Schritte mit Google Docs
Teil 3: Sicherheit und Backup
Teil 4: Häufig gemachte Fehler
Teil 5: Grundlegende Funktionen
Teil 6: Versionsverwaltung

Text formatieren. Manche Formatierungsoptionen beziehen sich auf einzelne Zeichen oder auch Wörter. Zur Formatierung muss der gewünschte Abschnitt zuvor markiert werden. Das geht mit der Maus durch «Anstreichen» oder mit der Tastatur: Cursor vor das erste zu formatierende Zeichen setzen, dann die Shift-Taste gedrückt halten und den Cursor mit den Pfeiltasten zum letzten Zeichen bewegen. GDocs erlaubt das schnelle Markieren eines Wortes per Doppelklick. Sobald der gewünschte Text markiert ist, kann in der Symbolleiste die gewünschte Auszeichnung gewählt werden: Fett, kursiv, hochgestellt, etc.

Absätze formatieren. Ein Absatz ist der Text, der sich zwischen zwei Zeilenschaltungen befindet. Oder anders formuliert: Jedesmal, wenn Sie die Enter-Taste drücken, schliessen Sie einen Absatz ab und beginnen einen neuen. In GDocs werden Absätze dadurch kenntlich gemacht, dass der vertikale Zwischenraum etwas grösser ist als zwischen den einzelnen Zeilen innerhalb des Absatzes. Um einen einzelnen Absatz zu formatieren, genügt es, den Cursor irgendwo innerhalb des Absatzes zu platzieren. Dann wird die gewünschte Absatzformatierung gewählt: Zentrieren, Blocksatz, linker und rechter Einzug, oberer und unterer Abstand, etc. Sollen mehrere Absätze formatiert werden, müssen diese  markiert werden, so wie bei der Zeichenformatierung: Tipp: Dreimaliges Klicken (Triple Click) markiert alle Zeichen eines Absatzes. Um das ganze Dokument zu markieren gibt es eine praktische Tastenkombination: Ctrl+a.

Mehr Tempo mit Tastenkombinationen. Viele Funktionen zum Formatieren und Bearbeiten des Textes sind auch mit Hilfe von Tastenkombinationen abrufbar. Zum Beispiel Ctrl+b um Wörter fett zu formatieren oder Ctrl+Shift+e um einen Absatz zu zentrieren. Wer öfters schreibt, wird diese Kombinationen bald nicht mehr missen wollen, denn sie sparen viel Zeit (und Mauskilometer). Ein Liste mit allen Tastenkombinationen ist im Hilfe-Menu zu finden.

Worte zählen. Wieviele Worte und Zeichen enthält mein Text? Um dies herauszufinden, wählen Sie einfach die Option Wörter zählen im Menu Tools.

Bild einfügen. Die Regel «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte» ist altbekannt – und wohl wahr, wenn sie im richtigen Mass zur Anwendung kommt. Denn Bilder können den Lesefluss auch stören, wenn sie ungeschickt platziert werden oder eine unpassende Grösse haben. Soll ein Bild in den Text einfliessen, können cloud-basierte Programme punkten, weil sie direkt auf Bild Ressourcen im Internet zugreifen können. Bei GDocs sind das zum Beispiel Google Photos oder Google Drive. Natürlich lassen sich Bilder auch ganz traditionell vom PC aus hochgeladen. Im Menu Einfügen > Bild ist alles zu finden, was zum Einbetten eines Bildes benötigt wird. Sobald das gewünschte Element im Text platziert ist, stehen einige grundlegende Funktionen zum Formatieren zur Verfügung. Leider können sich diese noch nicht dem messen, was Libre Office oder Microsoft’s Word zu bieten haben!

Ungestörtes Schreiben. GDocs hat einen Vollbildmodus mit im Gepäck, wird er im Menu Ansicht aktiviert, passiert folgendes: Alle Bedienelemente werden ausgeblendet, nur das Lineal bleibt sichtbar. Viele Benutzer schätzen Ansichten wie diese, da alles, was vom Schreiben ablenkt, unsichtbar gemacht wird. «Distraction free Writing» nennen die Amerikaner das! Wird nun noch die Funktionstaste F11 gedrückt, füllt der Chrome Browser den ganzen Bildschirm aus. Nur der zu bearbeitende Text ist noch zu sehen. Rückwärtsgang: Noch einmal F11, dann die Escape-Taste.

Rechtschreibprüfung. Hier gibt es keinerlei Überraschungen, alles funktioniert wie gewohnt. Wichtig ist nur, dass die Sprache im Dateimenu eingestellt wird, Schweiz Hochdeutsch zum Beispiel. GDocs unterstreicht alle Wörter, die es im Sprachenkatalog nicht finden kann, mit einer roten, gewellten Linie. Ein Rechtsklick auf das Wort öffnet ein Kontextmenu, das Korrekturvorschläge anzeigt. Der markierte Begriff kann auch in das persönliche Wörterbuch übernommen werden, gerade bei Eigennamen, Fremdwörtern und zusammengesetzten Begriffen ist dies praktisch. Haben Sie einen falsch geschriebenes Wort versehentlich übernommen? Kein Problem. Via Tools > Wörterbuch können sie dies korrigieren.

Schreiben in der Wolke (Teil 3)

Nach einer kurzen Einführung in Google Docs ist es angezeigt, einen kurze Pause für eine Zwischenbetrachtung zu machen. Es geht in diesem Einschub darum, wie Dokumente in der Cloud gespeichert werden und was dabei beachtet werden sollte.

Teil 1: Einleitung und Rückblick
Teil 2: Konto erstellen und erste Schritte mit Google Docs
Teil 3: Sicherheit und Backup
Teil 4: Häufig gemachte Fehler
Teil 5: Grundlegende Funktionen
Teil 6: Versionsverwaltung

Dokumente in der Cloud sind mehr als Dateien
Ich habe diesen Punkt bereits angesprochen. Dokumente, egal welcher Art, haben einige Eigenschaften, die man bei herkömmlichen Dateien auf der Festplatte oder auf einer Speicherkarte nicht findet. Wird ein GDocs Dokument etwa gelöscht, so verschwindet es nicht sofort, stattdessen wird es während einigen Wochen in einem Papierkorb abgelegt, bevor es endgültig verschwindet. Wer also etwas löscht, hat genügend Zeit, dies wieder rückgängig zu machen. Alle Google Cloud Dienste funktionieren so: Docs, Drive, GMail und Photos.

Wer eine Datei erstellt, ist automatisch deren Besitzer und hat alle Rechte (lesen, schreiben, löschen) für diese Datei. Das ist eine Selbstverständlichkeit und kaum der Erwähnung wert. Auch in der Cloud ist dies nicht anders. Es kommt indes ein wichtiger Aspekt hinzu. Der Besitzer kann jederzeit weitere Personen dazu einladen, ein Dokument oder auch einen ganzen Ordner einzusehen und zu verändern. Dank der Cloudtechnologie können somit mehrere Personen zeitgleich an ein und demselben Dokument arbeiten. Ohne sich gegenseitig Korrekturen zu überschreiben. Und alle Veränderungen werden automatisch protokolliert, niemand kann behaupten: «das war doch nicht ich!». Zudem gibt es eine Versionsverwaltung, so dass alle Veränderungen verfolgt werden können.

Halt, Datenschutz!
Wenn es darum geht, wichtige Dokumente in einer Cloud zu speichern, runzeln manche Zeitgenossen nachdenklich die Stirn. Sofort taucht die Frage nach der Sicherheit auf. Nun ist es tatsächlich so, dass vertrauliche oder sogar geheime Informationen so gespeichert sein müssen, dass ein Zugriff durch Dritte ausgeschlossen ist. Ein Wechseldatenträger der weggesperrt wird, ist eine wirksame Lösung. Oder wenigstens ein PC, der so konfiguriert wird, dass jede Datei stark vom Betriebssystem verschlüsselt wird. Ein Ausbau der Disk nützt also nichts, denn ohne Authentifizierung sind alle Informationen wertlos. Genau so funktionieren beispielsweise Chromebooks.

Natürlich ist in der Cloud gespeichertes Dokument nicht 100% sicher, 100% Sicherheit gibt es nicht! Wer seine Dokumente in der Cloud speichert, ist gute beraten, regelmässig Backups zu machen. Im Falle von Google Drive ist dies ohne grossen Aufwand möglich, ich werde darauf zurückkommen. Dasselbe gilt auch für Informationen auf der lokalen Disk. Wer nicht regelmässig Sicherungen macht, riskiert Datenverlust. Idealerweise werden gleich drei Backup-Sets erstellt und an verschiedenen Orten aufbewahrt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Daten auf der Disk und alle drei Backups verloren gehen, ist sehr klein!

Vorsicht vor der Festplatte
Wie steht es mit dem Schutz der Daten in der Cloud vor unerwünschtem Zugriff? Allzuoft fällt sofort das Stichwort «Datenkrake», wenn von Google die Rede ist. Tatsächlich scannt Google beispielsweise Mails nach Stichworten, um daraus auf den Benutzer zugeschnittene Werbung zu generieren. Aber das machen eigentlich alle (was die Sache zugegebenermassen nicht besser macht)! Dennoch kann keine Rede von «mitlesen» sein, so wie es zuweilen in Fachbeiträgen behauptet wird. Sind Dateien auf einer Festplatte besser geschützt vor Missbrauch? Keineswegs. Gemäss einer Kaspersky Analyse aus dem Jahr 2013 sind rund 5% aller Zuhause genutzten PC’s mit Malware infiziert. Und auf einem infizierten PC ist gar nichts mehr sicher! Es waren zahlreiche Viren im Umlauf, die gezielt Dateien zerstörten, wie etwa der Loveletter aus dem Jahr 2000. Ein aktueller Trend ist Ransomware (Erpresser Software), die Dateien verschlüsselt und diese erst dann wieder freigibt, wenn auf ein anonymes Konto Geld überwiesen wurde. Ein gutes Beispiel dafür ist die Schadsoftware «Bundespolizei» aus dem Jahr 2011. Gegen solche Angriffe sind Dateien in der Cloud besser geschützt.

Nicht erwähnt habe ich bisher die Störungsanfälligkeit von Festplatten, SD Karten und CD-ROM’s. Festplatten können schon nach wenigen Monaten ausfallen, nicht anders ist es bei USB Sticks. Und auch bei einer Compact Disk oder DVD muss nach spätesten 20 Jahren mit Lesefehlern gerechnet werden.

Google Takeout

Googles Takeout Service

Um Ihre Dateien in der Google Cloud zu sichern, gehen Sie wie folgt vor: 1. Öffnen Sie den Google Takeout Dienst. Möglicherweise müssen Sie sich beim Aufruf des Links noch einmal anmelden. 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche [Nichts auswählen]. Nun können Sie selber bestimmen, was genau heruntergeladen wird, denn Google bietet hier so gut wie alles an, was von Ihnen als Nutzer gespeichert ist! 3. Geben Sie nun an, welche Daten abgeholt werden sollen, zum Beispiel Drive, Photos und Musik. Klicken Sie dann auf [Weiter].

4. Im letzten Schritt können Sie angeben, ob das Archiv in einzelne Dateien aufgeteilt werden soll, das ist praktisch, wenn die Dateien auf SD Karten mit gegebener Grösse kopiert werden müssen. Zudem können Sie festlegen, ob Sie eine Download Link per Mail erhalten wollen oder ob eine Speicherung bei einem anderen Dienst erfolgen soll, Dropbox oder Microsoft OneDrive.

Schreiben in der Wolke (Teil 2)

Sie benötigen eine Textverarbeitung, mit der Sie schnell und einfach Dokumente erfassen, organisieren und mit anderen Benutzern gemeinsam bearbeiten können? Dazu ist kein umfangreiches Office-Paket wie Microsoft Office oder LibreOffice erforderlich; alles was Sie benötigen ist ein Webbrowser. Im zweiten Teil dieser Artikelserie werde ich die cloudgestützte Textverarbeitung von Google vorstellen, Google Docs (im folgenden GDocs genannt), die Sie jederzeit und ohne Vorarbeiten nutzen können. Und kostenlos!

Teil 1: Einleitung und Rückblick
Teil 2: Konto erstellen und erste Schritte mit Google Docs
Teil 3: Sicherheit und Backup
Teil 4: Häufig gemachte Fehler
Teil 5: Grundlegende Funktionen
Teil 6: Versionsverwaltung

Das sind kurz zusammengefasst die Vorteile einer browserbasierten Textverarbeitung:

Es müssen keine Programme mehr installiert und gewartet werden, da dies der Anbieter übernimmt, jedesmal, wenn Sie das Programm via Browser aufrufen, haben Sie die aktuellste Version. Dies bedeutet ferner, dass Sie Ihre Texte auch dann in gewohnter Weise bearbeiten können, wenn Sie an einem fremden PC arbeiten. Es genügt, den Browser zu starten und sich einzuloggen. Es muss, wie in diesem Fall, auch nicht zwingend Googles Chrome sein, Firefox, Edge oder Safari sind mit GDocs kompatibel.
Dokumente sind überall zugänglich. Jedes Dokument wird in der Cloud gespeichert, also in einem geschützten Konto beim Anbieter, in diesem Fall Google. Egal, ob Sie am heimischen PC, mit dem Smartphone oder mit einem 10-Zoll Tablet arbeiten. Die Texte sind immer verfügbar.
Dokumente können geteilt werden. Wenn Dritte einen Text gegenlesen, ändern oder drucken sollen, entfällt das mühsame hin- und hersenden via E-Mail. Es genügt, die Teilnehmer einzuladen und ihnen lesenden oder schreibenden Zugriff zu geben. Auch ein gegenseitiges Überschreiben ist nicht möglich. Arbeiten zwei Personen am selben Text, können Sie jederzeit in Echtzeit sehen, was die anderen gerade tun.

Einzige Vorarbeit: Ein Google Konto erstellen
Bevor Sie GDocs nutzen können, müssen Sie ein Google Konto erstellen. Das ist in aller Regel eine Sache von wenigen Minuten – und wenn Sie ein Smartphone mit dem Betriebssystem Android Ihr Eigen nennen, entfällt dieser Schritt. Denn in diesem Fall haben Sie bereits ein Google Konto. Wenn Sie sich nicht mehr an den Namen erinnern, dann machen Sie folgendes: Wählen Sie auf Ihrem Smartphone die Einstellungen, dann die Rubrik «Google» und tippen Sie auf der folgenden Seite auf «Google Account». Nun wird Ihr Accountname angezeigt, zum Beispiel musterag@gmail.com. Dies ist der Login Name, den Sie auch zum Anmelden bei GDocs verwenden können. «Aber ich weiss das Passwort nicht mehr!» Auch das ist keine grosse Hürde, verwenden Sie einfach die Google Hilfe zum Wiederherstellen des Passwortes.

Wenn Sie noch kein Google Konto besitzen, verwenden Sie diesen Link, um Ihr eigenes zu erstellen. Tipp: Wenn Sie ein Smartphone besitzen, aktivieren Sie die Zweiweg-Authentifizierung. Ein Zugriff auf Ihr Konto durch Dritte ist dann faktisch unmöglich.

Google Docs oder Google Drive
Nun haben Sie Ihr Google Konto bereitgestellt und den Webbrowser gestartet. Als nächstes müssen Sie entscheiden, ob Sie GDocs direkt aufrufen oder via Google Drive nutzen wollen. Wo liegt der Unterschied? Wenn Sie Google Docs starten, können Sie sofort mit dem Schreiben beginnen: Die Option «Neu» wählen, einen Dokumentennamen vergeben und zack (wie es früher in einem Werbespot für den Canon Starwriter hiess). Jedesmal, wenn gDocs gestartet wird, werden die zuletzt genutzten Dokumente angezeigt, es ist hier aber nicht möglich, sie zu organisieren. Dazu muss Google Drive bemüht werden, damit werden alle Dateien verwaltet, die Sie in der Cloud gespeichert haben. Genau, Dateien! Mit Google Drive können Dokumente jedes beliebigen Typs verwaltet und auch hochgeladen werden. Und die Dateien können – analog einer Dateiverwaltung – in hierarchischen Ordnerstrukturen abgelegt werden, damit die Übersicht nicht verloren geht.

So erreichen Sie Google Docs und Google Drive:
Google Docs: docs.google.com
Google Drive: drive.google.com

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Starten Sie als erstes GDocs, indem Sie auf den ersten Link klicken. Möglicherweise sehen Sie nun eine freundliche Begrüssung, weil Sie Google Docs das erste Mal nutzen. Wenn Sie Lust haben klicken Sie nun auf «Tour starten» und lesen Sie die Hinweise zum Einstieg, der Aufwand beträgt kaum eine Minute! Hier werden Sie zudem mit den Android und iOS Apps von GDocs Bekanntschaft machen. Wenn Sie sich entscheiden, GDocs regelmässig zu nutzen, lohnt sich die Installation, da diese Apps auf dem Smartphone oder Tablet besser zu bedienen sind als die browserbasierte Anwendung. Wenn Sie die Einführung gelesen haben, bleibt auf dem Bildschirm eine leere Seite, oben sind ein Lineal, eine Symbolleiste zum Formatieren und ein Pulldown-Menu zu sehen. Also alles ganz klassisch! Und zu guter letzt am rechten oberen Rand der Seite ein freundlich blinkender Cursor:

Idealerweise geben Sie dem neuen Dokument zuerst einen Namen, klicken Sie dazu oben links auf den vorgegebenen Namen «Unbenanntes Dokument» und ändern Sie ihn. Und jetzt sind Sie bereit zum Loslegen! Ich möchte an dieser Stelle nicht auf alle Details von Google Docs eingehen, da die Software zu grossen Teilen gleich bedient werden kann wie Micrososft Word oder LibreOffice. Stattdessen möchte ich jetzt auf einige Spezialitäten eingehen, denen Sie bei der Arbeit begegnen werden:

  • Um das Speichern des Textes müssen Sie sich, wie schon angedeutet, nicht kümmern das erledigt GDocs automatisch und zwar in Echtzeit! Stromausfall? Kein Problem, starten Sie den Browser und machen Sie genau dort weiter, wo Sie aufgehört haben. Oben rechts können Sie dazu den Status sehen, meist steht dort «Alle Änderungen in Drive gespeichert».
  • Sie benötigen eine Kopie des Dokumentes im MS Word Format? Wählen Sie dazu im Dateimenu die Rubrik Herunterladen als > Microsoft Word (docx). Nun können Sie eine Word-Version auf der Festplatte speichern und dann weiterreichen. Falls Sie den Text per E-Mail versenden wollen, gibt es noch einen einfacheren Weg. Wählen Sie wiederum im Dateimenu Als E-Mail Anhang versenden. Darauf erscheint ein Dialog, in dem Sie den Empfänger, einen Betreff und eine Nachricht eingeben können. Bestimmen sie ferner, in welchem Format das Dokument versandt werden soll.
  • Wer sich auf einen Text konzentriert, möchte nicht gerne gestört werden. Lärm, ein klingelndes Handy oder ein Chef, der wissen will, wann der Bericht endlich fertig ist, sind in diesem Moment nicht wirklich hilfreich. Zu den prominenten Störfaktoren gehört, wie wir seit einigen Jahren wissen, auch ein Bildschirm, der mit Kontrollelementen und Fenster aller Art übersät ist. Sie können GDocs in einen Vollbildmodus versetzen, der alles ausblendet, was beim Tippen stört! Wählen Sie dazu aus dem Menu Ansehen die Option Vollbild. Zurück zum Normalmodus geht’s mit der Escape-Taste.
  • Sie wollen das Dokument drucken? Da wir uns im Webbrowser befinden, sieht der Druckdialog möglicherweise etwas anders aus, als gewohnt. sie können aber die Rubrik Über das System-Dialogfeld drucken wählen. Dann ist alles wieder beim Alten. Apropos, wenn Sie eine PDF Datei erstellen wollen, müssen Sie dazu nicht den Druckerdialog bemühen, Sei können den Text im PDF Format herunterladen oder per E-Mail versenden (siehe weiter oben).
  • Falls jetzt jedes zweite Wort unterstrichen wird, haben Sie ein Problem mit der Spracheinstellung. Öffnen Sie noch einmal das Dateimenu und wählen Sie die von Ihnen verwendete Sprache aus. Dann funktioniert die Anzeige der falsch geschriebenen Wörter wieder tipp-topp. Apropos Rechtschreibung: GDocs kennt auch die Eigenheiten der deutschen Sprache in der Schweiz, wählen Sie als Sprache also Schweizer Hochdeutsch, wenn Sie, wie ich, in der deutschen Schweiz leben. Alle Einstellungen zur Rechtschreibung finden Sie übrigens im Menu Tools.

Das wär’s für’s erste! Im dritten Teil werde ich auf einige weitere Spezialitäten von Google Docs zu sprechen kommen: Der Zugriff durch Gruppen, Versionsverwaltung und ein paar Funktionen, die Redakteure freuen.

Schreiben in der Wolke (Teil 1)

Wer heute einen Text erstellen will, kann dies schnell und unkompliziert im Webbrowser tun. Der grosse Vorteil dabei ist, dass Dokumente mit anderen Autoren geteilt werden können. Dieser mehrteilige Artikel gibt einen Einblick in die webbasierte Textverarbeitung von Google: Google Docs.

Teil 1: Einleitung und Rückblick
Teil 2: Konto erstellen und erste Schritte mit Google Docs
Teil 3: Sicherheit und Backup
Teil 4: Häufig gemachte Fehler
Teil 5: Grundlegende Funktionen
Teil 6: Versionsverwaltung

Bevor ich auf das Thema zu sprechen komme, möchte ich einen kurzen geschichtlichen Abriss der digitalen Textverarbeitung vorlegen. Ich muss hinzufügen: Einen aus persönlicher Sicht!

In den siebziger Jahren war noch von der computergestützten Textverarbeitung die Rede; und manch einer sprach dazumal vom «Textautomaten». Wirklich interessant für die breite Masse wurde das Schreiben am Computer jedoch erst ganz am Ende der siebziger Jahre und dann natürlich in den bunten «80ern», als Homecomputer und Software für jedermann erschwinglich wurden. Einer der Pioniere auf dem Gebiet war MicroPro. Das US-Unternehmen präsentierte 1978 WordStar, eine Textverarbeitung, die so erfolgreich werden sollte, dass sie bis heute, 40 Jahre später, Spuren hinterlassen hat! Aber eigentlich ist das sonderbar, denn WordStar kostete gemäss dem englischen Wikipedia satte 495 Dollar, für das Handbuch mussten noch einmal 40$ hingeblättert werden! Und – gelinde gesagt – ausgesprochen benutzerfreundlich war WordStar mit seinen kryptischen Tastaturkommandos definitiv nicht! Aber das spielte alles keine Rolle, das Programm wurde so populär, dass es in manchen Büros auch heute noch benutzt wird! Angeboten werden WordStar-Tastenkombinationen für Editoren wie Joe’s own Editor oder Emacs. Und dann gibt es noch WordTsar, einen Klon für Linux und Windows! Wie beim berühmten Vorbild ist der Bildschirm zweigeteilt, im oberen Bereich wird eine Hilfe für die aktuell gültigen Tastenkombinationen angezeigt und darunter wird der Text erfasst. Aprops, das Menu lässt sich ausblenden, wer es eingeschaltet liess, galt in manchen Kreisen als Warmduscher! Wer ein Profi sein wollte, musste alle (!) Shortcuts auswendig kennen.

WordTsarSieht aus wie das Vorbild: WordTsar mit dem File/Block Menu

An der Schwelle zu den 80er Jahren tauchte dann der von Apple belächelte IBM PC auf. Er war bereit um einen beispiellosen Siegeszug anzutreten und Apple die Spässe auszutreiben! Mit dem PC kamen die grossen, bürotauglichen Textverarbeitungen: WordPrefect, Word, DisplayWrite und wie sie alle hiessen. Sie wurde als Einzelprogramme verkauft oder – schon damals – mit weiteren «Office Paketen» angeboten. Microsoft beispielsweise schob Multiplan nach, eine umfangreiche Tabellenkalkulation. Das grosse Angebot an Software war ein Grund für den Erfolg des PC’s, der bis heute fortlebt. Ferner der modulare Aufbau, jeder konnte den Computer selber erweitern. Und, was nicht vergessen werden darf, der PC kam genau im richtigen Moment, weil er im Gegensatz zum Homecomputer ein professionelles Umfeld bot und trotzdem günstig war.

BASIC Programm für den C64 (Ausschnitt)

Für uns, die Besitzer eines Homecomputers, waren Programme wie WordStar indes kein Thema, weil weit ausserhalb der Reichweite! Sie waren teuer und wer wollte damals schon einen PC? Spielen und programmieren konnte man mit dem C64 oder dem Sinclair ZX Spectrum deutlich besser – und günstiger! Und wenn dann doch einmal eine Textverarbeitung für eine Schularbeit her musste, dann programmierten wir sie gleich selber! Mein erster Textprogramm bestand aus einigen hundert Zeilen BASIC und 6502-Assemblercode; viel konnte es nicht, aber immerhin: Einfaches editieren, speichern und drucken klappte einigermassen. Und ich war damit voll und ganz zufrieden. Warum Assembler? Weil auf einem 8-Bit Homecomputer mit 0.97Mhz Taktfrequenz ein BASIC Programm einfach zu langsam ist! Also wurden die zeitkritischen Funktionen in Assembler-Routinen gepackt und dann von einem BASIC-Programm mit dem SYS Statement aufgerufen.

Zu dieser Zeit kam auch VizaWrite 64 auf den Markt und verwandelte den Commodore 64 in eine schon fast professionelle Textmaschine. Plötzlich waren Blocksatz, Wortumbruch, Serienbrief und Kettendokument keine Fremdwörter mehr! Natürlich war auch VizaWrite zu Beginn für unser Budget massiv zu teuer, aber man wusste sich halt irgendwie zu helfen und konnte nach einem Besuch bei Gleichgesinnten sagen: «VizaWrite? Habe ich!» Was war so toll an dieser für heutige Verhältnisse minimalistischen Textverarbeitung? Vor allem, dass sie sehr schnell und ressourcenarm arbeitete. VizaWrite war komplett in Assembler programmiert und erlaubte das Erstellen mehrseitiger Dokumente! Der Editor war leicht zu bedienen und bot Blockoperationen. Nicht möglich war weiterhin das Einbinden von Bildern, das sollte ein paar Jahre später mit Printfox und mit geoWrite 64 möglich werden. Zur Erinnerung: Ein Commodore 64 war mit 64 Kilobyte (nicht Mega- oder Gigabyte) ausgerüstet, allderdings stand nicht der ganze Speicherbereich für eigene Programme zur Verfügung.

So vergingen die Jahre; noch immer stand im Keller ein C64, der nun doch langsam aber sicher zu altern begann. Auf dem PC lief mittlerweile Windows und da gehörte ab Windows 95 mit Wordpad eine nette kleine Textverarbeitung zum Lieferumfang. Den Markt der Textverarbeitung hat Microsoft ab den 90er Jahren fast nach belieben dominiert. Eigentlich traf man schon ab ca. 1993 keinen PC mehr an, auf dem nicht Word oder MS Office installiert war – ich fand das ausgesprochen langweilig! Womit aber schrieb der «kleine Mann», der einfach nur seine Privatkorrespondenz zügig erledigen wollte? Zum Beispiel mit Star Office, das für etwa 50-70 Franken zu haben war! Falls Ihnen dieser Name bekannt vorkommt, ist dies kein Wunder. Denn aus Star Office wurde später das freie OpenOffice.org Projekt. Und jetzt stand ein vollständiges Paket mit Text, Tabelle, Präsentation und Zeichnung für jedermann kostenlos zur Verfügung. Dies alles geschah im Jahr 2002. Und eigentlich bin ich damit bereits in der Gegenwart angekommen.

Von WordStar bis OpenOffice ist es ein weiter weg. Dennoch haben all diese Programme eines gemeinsam: Sie müssen, wenn sie kostenpflichtig sind, zuerst erworben werden. Es folgt ein Installationsprozess auf dem PC, erst dann kann die Software genutzt werden. Und alle Versionen sind dateizentriert: jedes Dokument, jede Tabelle und jede Vorlage wird als Datei gespeichert. Um ein Chaos zu vermeiden, werden Verzeichnisse angelegt, in denen die Dokumente nach Themen geordnet abgelegt werden. Für die Sicherung dieser Daten ist der Anwender selber verantwortlich.

Im zweiten Teil dieser Serie werde ich eine Textverarbeitung vorstellen, die ein anderes Paradigma verwendet, da sie im Webbrowser ausgeführt wird, das spart die Installation und das oft mühsame «upgraden». Texte werden in der Cloud gespeichert, so dass im Mittelpunkt nicht mehr die Datei steht, sondern der lesende und schreibende Zugriff, der mit anderen Anwendern geteilt werden kann.

Bessere Photos dank künstlicher Intelligenz

Photolemur

Photolemur Startseite

Künstliche Intelligenz (kurz KI) ist im Moment in aller Munde. Längst hat die Technologie die Software-Laboratorien der Universitäten verlassen und ist mittlerweile in den verschiedensten Programmen zu finden. Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist Google. Der Suchmaschinengigant sieht in der KI ein enormes Potential für die nächste Zukunft und investiert dementsprechend. Ergebnisse dieser Anstrengungen können bereits jetzt ausprobiert werden, etwa in der Google App auf dem Android Smartphone. Diese kann anhand unserer Gewohnheiten nicht nur herausfinden, welche Themen wir interessant finden. Die App macht mittels KI auch Vorschläge, die zusätzlich das eigene Interesse wecken könnten. Und der Fotodienst ist in der Lage, herauszufinden, was auf einem Photo zu sehen ist. Wer nach «Katze» sucht findet Katzenfotos selbst dann, wenn keine Schlagworte vergeben worden sind.

Ein anderes Unternehmen, das auf KI setzt, ist Photolemur. Die Softwareschmiede hat ein gleichnamiges Bildbearbeitungsprogramm entwickelt, das Photos mit künstlicher Intelligenz verbessern kann. Das klingt jetzt eher etwas unspektakular, es gibt ja bereits zahlreiche gute Bildbearbeitungsprogramme, die verblüffende Ergebnisse liefern! Aber Photolemur funktioniert eben ganz anders. Das Programm hat keine einzige Bildbearbeitungsfunktion, oder Filter oder Werkzeuge! Alles, was der Benutzer zu tun hat, ist ein Photo importieren, Photolemur erledigt dann den Rest und zeigt das Ergebnis an. Gleichzeitig lernt das Programm anhand der Benutzerreaktion (speichern oder löschen) dazu.

Photolemur in AktionPhotolemur in Aktion

Seine Stärken zeigt Photolemur eindeutig bei Landschaftsaufnahmen: Plötzlich ist der Himmel leuchtend blau, die Wolken wirken plastisch und das Grün der Wiesen und Wälder wird satt und lebendig. Der Hersteller der Software zeigt auf der Homepage einige atemberaubende Beispiele – und übertreibt dabei nicht, denn jeder kann die Beispielbilder herunterladen und selber testen. Photolemur kann sogar eindeutige Bildfehler korrigieren, einen schiefen Horizont beispielsweise, der begradigt wird. Nicht ganz so überzeugende Ergebnisse liefert der Kandidat indes bei Portraits, hier übertreibt das Programm manchmal und «zaubert» einen veritablen Sonnenbrand auf das Gesicht! Wie so oft hilft hier nur eines: Ausprobieren! Das Programm lädt ja auch dazu ein, weil es erstaunlich flink ist und mehrere Bilder gleichzeitig verwalten kann.

Wer das Programm kostenlos ausprobieren will, sollte darauf achten, dass auf der Festplatte genug Platz zur Verfügung steht, denn Photolemur ist in jeder Beziehung speicherhungrig! Benötigt werden mindestens 300 Megabyte auf der Platte und auch der Arbeitsspeicher sollte grosszügig bemessen sein (aber das sollte er ja immer bei Windows 10…)

15 Jahre @SolNet

Sagt Ihnen der Name «Edlin» etwas? Wenn nicht, dann haben Sie vermutlich die Zeit von MS-DOS nicht mehr erlebt. Denn edlin (Edit Line) war war ein Texteditor, der zum Standard Lieferumfang gehörte. Allerdings müssen wir den Begriff «Texteditor» an dieser Stelle stark relativieren, denn edlin war nicht das, was wir heute als Texteditor verstehen. Edlin war ein Zeileneditor, dazu noch ein sehr simpler. Das bedeutete in der Praxis, dass immer nur eine Zeile bearbeitet werden konnte. Hier ein kleines Beispiel: Nach dem laden einer Datei mit edlin autoexec.bat konnte der Dateiinhalt mit dem Kommando l angezeigt werden. Um den Inhalt einer Zeile zu ändern musste einfach die Zeilennummer eingegeben werden, dann konnte der Inhalt dieser Zeile neu (!) eingetippt werden. Falls Ihnen dies nun wenig komfortabel erscheint, liegen Sie damit vollkommen richtig. Denn wenn mit edlin grössere Dateien bearbeitet werden mussten, verkam dies zu einer echten Plage! Edlin wurde ja auch nicht verwendet, weil er besonders gut war sondern einfach deshalb, weil er auf jedem MS-DOS System anzutreffen war.

Alt, aber gut!
Warum ich dies hier erzähle? Auch auf UNIX und Linux Systemen gibt es einen Editor, der so gut wie immer mitgeliefert wird. Allerdings ist er wesentlich mächtiger als Edlin, obwohl er rund vier Jahre mehr auf dem Buckel hat. Die Rede ist natürlich von vi, was eine Abkürzung für visual ist. Der Name ist Programm, denn vi kann – ganz im Gegensatz zu Edlin den ganzen Bildschirm nutzen, um einen Textdatei zu bearbeiten: Nach dem Laden einer Datei kann der Cursor frei von Zeile zu Zeile und von Spalte zu Spalte bewegt werden. Soll dann etwas eingefügt werden, wird einfach i (Insert) eingegeben. d steht für Löschen, a für Append, y (Yank) für Kopieren, usw. Wer einen modernen Editor gewohnt ist, wird darüber möglicherweise die Nase rümpfen, aber eigentlich zu Unrecht. Denn wer die vi-Kommandos gut beherrscht, kann mit atemberaubendem Tempo auch grosse Textdateien durchsuchen und verändern. Ich kann dies gerne bestätigen, denn ich nutze den kleinen Editor aus dem Jahr 1976 täglich und hatte nie Probleme damit. Ganz im Gegenteil: Schon sehr früh hatte vi eine Sicherungsfunktion, die den Inhalt einer Datei speichert, falls vi unerwartet beendet wird. In manchen modernen Editoren sucht man so ein «Feature» vergeblich!

VI Powered

Im Internet immer noch anzutreffen: Das «VI Powered» Logo

Wem vi doch zu spartanisch wird, kann auf den «grossen Bruder» vim (VI Improved) umsteigen. Dieser bringt nicht nur eine Myriade an neuen Funktionen mit, er steht auch als Installationspaket für die meisten UNIX und Linux Systeme zur Verfügung. Was ich an vim besonders schätze ist das Syntax Highlighting, mit dem die einzelnen Elemente einer Perl- oder HTML-Datei farblich hervorgehoben werden.

«Wie wird das Wetter?»
vi ist zugleich ein fast einzigartiger Garant für Stabilität, der beliebte Editor hat sich in 40 Jahren kaum verändert. In der IT ist dies eigentlich eine Ungeheuerlichkeit! Den diese Branche lebt von der schnellen Veränderung. Das beste Beispiel dafür sind Consumer Produkte wie das Smartphone, von dem jeder Hersteller jährlich pro Modell mindestens eine neuen Version präsentiert. Mit dem Ergebnis, dass ein zwei Jahre altes Samsung Galaxy oder IPhone veraltet ist! Also muss das neuste Modell her! Beim Tablet gilt dies nicht, denn das Tablet ist nicht im gleichen Umfang eine Prestigeangelegenheit wie das Smartphone, das überall vorgezeigt wird. Dementsprechend stagniert der Tablet Markt; es genügt, alle paar Jahre ein neues zu kaufen – wenn überhaupt. Um die Kassen der IT Giganten zu füllen, braucht es deshalb neue Produkte. Die Smartwatch zum Beispiel, von der viele nicht recht wissen, was sie davon halten sollen. An der CES 2018 wurden nun neue «Gadgets» präsentiert, die mit Sicherheit den Massenmarkt erobern werden. Gemeint sind die «smarten Lautsprecher» die gesprochene Kommandos erkennen können. Die zurzeit beliebtesten sind Amazon Echo und Google Home. Auch bei mir steht ein Google Home auf dem Schreibtisch und teilt mir freundlich die Prognose mit, wenn ich nach dem Wetter frage. Auch dann, wenn ich nicht «Bitte» sage…

Homo Deus
Was bringt uns die Zukunft? Ein Wissenschaftler, der Antworten auf diese Frage sucht, ist Yuval Noah Harari. Sein neues Buch, «Homo Deus», stellt verblüffende und überraschende Theorien zu diesem auf. Was zum Beispiel passiert, wenn Menschen in nicht allzu ferner Zukunft dank der Medizin 150 Jahre alt werden. Es wird nicht mehr genügen, eine Ausbildung zu machen, auch im Alter von 100 Jahren wird der Mensch noch zur Weiterbildungen bereit sein müssen! Wenn es der Menschheit gelingt, Wohlstand für die ganze Erdbevölkerung zu schaffen, ohne dass dafür alle arbeiten müssen, was tun dann die Unbeschäftigten? Harari warnt hier vor einer Mehrklassengesellschaft. Und er macht auch vor der folgenden populären Frage nicht Halt, ohne sie indes zu beantworten: Was passiert, wenn Menschen dereinst Maschinen und Computer bauen, die intelligenter als Menschen sind?

Wohin sind all die Jahre?
Moment, eigentlich sollte ich hier ja etwas über die vergangenen Jahre schreiben. Wenn man 1.5 Jahrzehnte am gleichen Arbeitsplatz bleibt, dann ist man entweder einigermassen gut oder man hat Glück gehabt! Ich weiss nicht, was auf mich zutrifft. Und wenn man solange in einer Firma bleibt, dann hat dies seine guten Seiten, aber auch einige Nachteile. Natürlich kennt man das Unternehmen nach so vielen Jahren in- und auswendig, ist vertraut mit den Prozessen und der Technik, die dahinter steckt, sah Kollegen kommen und gehen, man hat den Weg zur Arbeit unzählige Male zurück gelegt und kann kann sich möglicherweise gut vorstellen, was die kommenden Jahre bringen werden. Ein Problem an der Sache ist, dass man dann in einen Trott verfällt, in Sinne von «das haben wir doch immer schon so gemacht». Und dass man verhängnisvollerweise vergisst, was das für ein toller und wertvoller Job doch eigentlich ist, den man da hat. Denn eines ist sicher: Der Job birgt nach 15 Jahren nicht weniger Herausforderungen und Chancen, denn diese sind da, wir sehen sie einfach nicht mehr.

Aufgaben verwalten mit Any.Do

Zur Verwaltung anstehender und zu erledigender Aufgaben genügt schon ein einfaches Blatt Papier und ein Bleistift. Es kann aber auch ein digitaler Aufgabenplaner verwendet werden. Der bietet viele praktische Zusatzfunktionen und Automatismen.

Wir benötigen sie vor allem dann, wenn wichtige Ereignisse bevorstehen: Eine Geburtstagsfeier, Weihnachten oder ein anderes Ereignis zu dem alles mögliche geplant werden muss. So ist eben das Leben, es lässt sich nicht immer planen, aber wer einen Plan hat, ist im Vorteil. Wie reagieren wir auf Unvorhergesehenes? Etwas, das plötzlich alle schön gefügten Pläne auf den Kopf zu stellen droht? Im Vorteil sind die Menschen, die in so einer Situation flexibel sind und zu improvisieren verstehen – aber den Plan dabei trotzdem nicht vergessen. Wie es schon Epiktet sagte: Wenn du auf einer Schriffsreise bist und das Schiff in einem Hafen einen Zwischenhalt macht, dann geh ruhig von Bord und sieh dich etwas um, vielleicht findest Du am Strand eine schöne Muschel. Aber, vergiss nicht rechtzeitig wieder zurück auf das Schiff zu gehen. Denn die Reise geht weiter.

Durchstreichen macht Spass!
Doch nun zum Thema. Gemeint sind natürlich die Merkzettel oder «Todo» Listen, wie wir sie auch gerne nennen. Auf sie notieren wir alles, was wir vor dem geplanten Ereignis noch zu tun haben. Oder auch im ganz normalen Alltag! Geeignet ist dazu ein einfaches Blatt Papier. Oder – besser – ein Notizbuch. Denn Notizblätter haben die unangenehme Eigenschaft, im alles entscheidenden Moment zu verschwinden! Einkäufe machen, etwas abholen, Briefe schreiben, usw. All das wird aufnotiert und, sobald erledigt, durchgestrichen. Gerade das Durchstreichen vermittelt ein gutes Gefühl – schon wieder ist etwas erledigt!

An dieser Stelle muss auch ein wichtiger Aspekt der Aufgabenliste erwähnt werden: Sie funktioniert nur dann, wenn wir diszipliniert damit umgehen. Es muss alles eingetragen werden, was zu zu tun ist, sonst nützt die Liste nichts! Dasselbe gilt übrigens auch für die Agenda.

Notieren, teilen, terminieren
Wer es gerne digital hat, kann auch eines der zahlreichen Programme (auch Apps «Apps») verwenden, die sich dazu sehr gut eignen. Die meisten sind sogar kostenlos nutzbar und bieten zahlreiche Zusatzfunktionen. So können Einträge auf der Liste mit Notizen ergänzt oder auf einen bestimmten Zeitpunkt terminiert werden. Oder sie lassen sich mit anderen Personen teilen. Willkommen in der Welt der sozialen Netze.

Am Markt gibt es zahlreiche Anbieter für Aufgabenplaner. In bezug auf den Funktionsumfang sind sie sich sehr ähnlich, nur bei der Präsentation der Daten und bei der Bedienung gibt es teils gravierende Unterschiede. Einige bieten Ihre App für verschiedene Betriebssysteme (Android, iOS, browserbasiert) und manche sehen die Todo-App lediglich als Teil eines umfangreichen Planungssystems. Für mich war es von Anfang wichtig, dass das Programm einen möglichst einfachen und intuitiven Aufbau hat und sehr leicht bedient werden kann. Denn wenn es kompliziert und langsam ist, hat man irgendwann den «Verleider» und verlässt sich lieber wieder auf das Notizbuch. Ferner war es mir wichtig, dass ich den Planer auf dem Smartphone und auf dem PC in gleicher Weise nutzen kann. Ich habe mich deshalb für Any.Do entschieden. Dieser Aufgabenplaner besticht durch sein übersichtliches Konzept, bei dem stets die Information im Vordergrund steht. Ausserdem können mit Any.Do Aufgaben strukturiert und in verschiedenen Listen abgelegt werden, schon nach wenigen Wochen erkennt man, wie wichtig dies ist!

Any.Do im WebbrowserAny.Do im Webbrowser

Spartanisches Layout
Any.Do gibt es für Android, iOS und als Webbrowser Anwendung resp. Erweiterung. Das gut daran ist, dass Any.Do immer das gleiche, typische Aussehen hat, das Layout ist spartanisch gehalten, neben den Aufgabenlisten werden stets nur die wichtigsten Bedienelemente angezeigt. Damit wird das angenehme Gefühl vermittelt, dass es zwischen Mensch und Information gar kein Programm gibt!

Listen schaffen Ordnung
Damit es losgehen kann, muss zuerst ein Any.Do Konto erstellt werden, alternativ kann auch mit einem Google oder Facebook Konto eingeloggt werden. Anschliessend zeigt Any.Do sofort eine Übersicht der Listen an: Geschäftlich, Privat, Einkaufen, Bücher die ich lesen möchte, usw. Wer will, kann nun als erstes neue Listen erstellen oder diejenigen löschen, die ihm nicht zusagen. Ich habe für mich einige Projektlisten erstellt und einen «Sandkasten», in dem ich Any.Do ausprobieren kann! Das Eintragen von Aufgaben geht mit Any.Do sehr einfach: Zuerst eine Liste auswählen, dann das Plus-Symbol klicken, den Text eingeben – fertig. In vielen Fällen kann die Listenwahl auch entfallen. Any.Do speichert die Aufgaben nun in einer zentralen Datenbank, womit sie auf allen Geräten, auf denen man sich mit demselben Konto anmeldet, angezeigt wird. Eine prima Sache!

Any.Do Aufgabe

Details einer Aufgabe

Das wichtigste zuerst
Wars das schon? Nein, denn nun kann man sich Gedanken über die Priorität machen: Any.Do hat dazu ein sehr simples, aber wirkungsvolles Konzept entwickelt. Jede Aufgabe kann für Heute, Morgen, Später (in zwei bis drei Tagen) oder Irgendwann terminiert werden. Any.Do zeigt dann jeweils am Morgen eine freundliche Erinnerung mit den Aufgaben des laufenden Tages an. Wer es genauer haben will, kann eine Aufgabe minutengenau festsetzen, für den der berühmten Blumenstrauss beispielsweise, der zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeholt werden will. Mit Any.Do kann dass Datum und die Zeit einer Aufgabe bestimmt werden, worauf das Programm rechtzeitig daran erinnert, das Abholen ja nicht zu vergessen!

Erinnerung im Supermarkt
Any.Do bietet bezüglich der Erinnerungen auch eine standortbezogene Option auf dem Handy, was sich gerade beim Einkaufen als sehr praktisch erweist: Ein zu beschaffender Artikel wird mit der Adresse des Supermarktes versehen, wo er zu haben ist. Sobald man dort ankommt, zeigt Any.Do abermals eine Erinnerung: Schnürsenkel nicht vergessen! Wie funktioniert das? Ganz einfach, Any.Do kann den aktuellen Standort ermitteln, wenn die GPS Antenne des Handy aktiv ist und mit Hilfe des Google Kartendienstes auch die Adresse dieses Standortes abfragen. Ist es eine COOP Filiale? Gut, dann los.

Workflow für kleine Gruppen
Was kann Any.Do noch? Eine wichtige Funktion, wie ich meine, sind die Notizen, die zu jeder Aufgabe eingetragen werden können. Gerade bei Aufgaben, die länger dauern, ist dies sinnvoll. So habe ich, als ich mein Chromebook zur Reparatur einsandte, alle Infos wie die Seriennummer oder die Ticket ID in einer Aufgabe «Reparatur» notiert. So kann ich mit Any.Do jederzeit und bequem den Status der Reparatur abfragen.
Weiter offeriert Any.Do einfache Workflow-Funktionen und unterstützt damit Projekt- und Teamarbeit. Aufgaben können mit anderen Benutzern geteilt werden, so dass auch diese Zugriff haben. Sie können Notizen einsehen und haben die Möglichkeit, einer Aufgabe Dokumente jeder Art anzuhängen. Damit können sehr einfach und schnell Dokumente innerhalb einer Arbeitsgruppe geteilt werden.

Vergesse ich nun nichts mehr? Nein, denn dafür gibt es nie eine Garantie, auch nicht mit Any.Do. Aber Any.Do erleichtert das Verwalten und organisieren der anstehenden Aufgaben auf eine sehr praktische und angenehme Weise. Denn wenn ich mein Gedächtnis nicht mit dem Merken von von anstehenden Aufgaben belasten muss, bich ich freier für anderes. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt des Zeitplaners.

14 Jahre @SolNet

Sicherheit im Netz ist zu einem Dauerthema geworden. Wie können Server und wichtige Infrastrukturen, aber auch der persönliche PC zuhause besser geschützt werden? Ein wichtiger Aspekt ist gewiss der, das Thema Sicherheit nie aus den Augen zu verlieren. Sich also regelmässig zu fragen, ob alles getan wurde, um Sicherheit zu gewährleisten. Und jede Veränderung sicherheitstechnisch zu überdenken.

Im Bereich Webserver hat es im vergangenen Jahr einige Verbesserungen in diesem Bereich gegeben. Neben sicherem FTP (SFTP) bieten wir auch Webserver Zertifikate an, die einen Zugriff mit HTTPS ermöglichen. Damit ist es Dritten, die Zugriff auf die Übertragung haben, das Mitlesen nicht mehr möglich. Das Ausspähen von Passwörtern oder anderen schützenswerten Daten ist damit unterbunden. Aber, was genau so wichtig ist: Auch das Verändern der Übertragung ist nicht mehr möglich. Diese Dienstleistung bieten wir kostenlos mit Hilfe des Zertifikatdienstes «Let’s Encrypt» an.

Heute sollte jeder Besitzer einer Webseite die verschlüsselte Übertragung unterstützen. Sanften Druck machen seit kurzem die Browser Hersteller. Bereits jetzt zeigen Firefox und Chrome Warnungen an, wenn unverschlüsselte Seiten nach E-Mail Adressen oder Passwörtern fragen. In nächster Zukunft werden diese Warnungen noch prominenter angezeigt werden. Und irgendwann werden Seiten ohne HTTPS, die Formulardaten anfordern, ganz gesperrt sein.
Was bei E-Mail recht ist, sollte bei Webseiten billig sein. Wir scannen jetzt alle Webseiten nach Schadsoftware und informieren die Kunden, wenn wir etwas entdecken. In den vergangenen Monaten haben wiederholt «Spambots» Probleme gemacht. Das sind Scripts, die auf einer Webseite durch Schwachstellen eingeschleust werden und dann den Webserver missbrauchen, um SPAM zu versenden. Damit ist nun Schluss!

Eine Software hat mich 2016 viel beschäftigt, es ist ein genialer und multifunktionaler Proxy: HAProxy. Man kann damit verschiedene Protokolle nicht nur umleiten, sondern auch analysieren und verändern. Bei einem HTTP Request beispielsweise ist es möglich, neue Felder im HEAD-Bereich einzufügen oder bestehende zu verändern. HAProxy kann umleiten verteilen und – wichtig für die Sicherheit – abstrahieren. So können beispielsweise Mailserver hinter den Proxy gestellt werden um diese besser zu schützen.

Das Internet ist mittlerweile omnipräsent, ich bemerke das besonders dann, wenn ich am Morgen auf dem Arbeitsweg in den Zug einsteige. Die Fahrgäste sind mehrheitlich mit ihrem Smartphone beschäftigt. Es ist erstaunlich, wie sich dieses Bild in den vergangenen zehn Jahren verändert hat (das erste IPhone wurde 2007 präsentiert). Als ich um diese Zeit zu pendeln begann, waren Bücher ein beliebter Zeitvertreib beim Reisen. Gut, auch mit dem Smartphone lässt sich sehr bequem ein Tolkien oder Follett lesen.

Smartphones sind schneller, besser und vielseitiger geworden. Nur das Grundprinzip ist dasselbe geblieben: Alle Interaktionen finden auf einem kapazitiven Bildschirm statt. Wird sich das ändern? Ja, es wird. Displays, deren Grösse angepasst werden kann, dürften schon dieses Jahr marktreif werden. Und was passiert dann? Dann wird der «Screen» das Blickfeld noch mehr vereinnahmen… Und dann, da bin ich als Softwareentwickler sicher, werden Gesten selbst dann erkannt, wenn sie nicht direkt auf dem Display stattfinden. Wenn Sie also auf der Strasse auf jemanden aufmerksam werden, der eine Pantomime aufzuführen scheint, dann seien Sie unbesorgt, er liest nur seine E-Mails!