Archiv der Kategorie: Daily Work

19 Jahre @SolNet

Haben Sie die Geschichte von den FAX Maschinen während der Pandemie gehört? Nein? Hier eine kurze Zusammenfassung. Zum Melden von Fallzahlen und Statistiken wurden im Umfeld des BAG immer noch Faxe verwendet. Und dabei passieren natürlich Fehler, weil sich die Qualität der auf Papier gedruckten Zahlenreihen teils massiv verschlechtert. Und dann macht die OCR Software aus einer «9» eine «0», aus einer «1» eine «7», usw.

Zum Übermitteln von Daten sind Faxe also passé! Sie waren dazu nie wirklich geeignet. Dasselbe gilt für die immer noch omnipräsenten Bestellformulare, die ausgedruckt, von Hand ausgefüllt und dann per Post versandt werden müssen. Der Prozess ist uncool, wie man heute sagen würde. Und es passieren bei der Übertragung Fehler, analog (!) zum Fax. Denn der Empfänger muss alle Angaben auf dem Formular entweder manuell eintippen oder sie scannen. Auch bei SolNet wurden die meisten Produkte in den vergangen Jahren nach diesem Schema bestellt: PDF drucken, ausfüllen und dann senden oder, eben, faxen! Damit ist nun Schluss.

Für nahezu alle SolNet Produkte, allen voran SolNet HOME, gibt es seit rund einem Jahr sogenannte Bestellassistenten. Nun wird der Besucher der Webseite Schritt für Schritt durch den Bestellprozess geführt. Dies hat viele Vorteile:

  • Der Bestellvorgang wird in mehrere, logisch zusammengehörende Schritte aufgeteilt. Dies macht das Bestellen einfacher, weil übersichtlicher.
  • Anhand der Adressangaben kann sofort entschieden werden, welche Optionen passend sind. Wer zum Beispiel eine Adresse angibt, an der nur ein ADSL Anschluss möglich ist, bekommt keine Optionen für eine Glasfaser-Anbindung angeboten.
  • Die Daten werden sofort geprüft, der Besteller erhält ggf. Hilfestellung. Wenn die Daten bei SolNet ankommen, sind sie bereits validiert.
  • Am Schluss des Bestellvorganges erhält der potentielle Kunde eine Zusammenfassung aller Bestelloptionen, inklusive der Preise. Er sieht also genau, was er bekommt, wenn er den Bestellvorgang abschliesst.
  • Unterschrieben werden kann entweder auf Papier, direkt am Bildschirm oder auf dem Handy. Alternativ lässt sich die Bestätigung per SMS Verifizierung abschliessen. Selbstverständlich wird in jedem Fall per Mail ein Vertrag zum Ausdrucken zugestellt.
  • Da alle Daten einer Bestellung in einer Datenbank abgespeichert werden, kann der nachfolgende Bestellprozess optimiert werden. Der Kunde kommt schneller zu seinem bestellten Produkt!

So sieht eine Zusammenfassung im Bestellassistenten für SolNet HOME aus:

Zwei Jahre im Home Office
Die beiden vergangenen Jahre werden in Erinnerung bleiben, es ist die Zeit im Home Office, mit allen Vor- und Nachteilen, die dies mit sich bringt. Für mich ist die Zeit im Heimbüro eine grosse Erleichterung, da ich zuvor fast drei Stunden pro Tage pendeln musste und nicht selten wenig entspannt am Arbeitsplatz ankam. Home Office bedeutet mehr Zeit für die Arbeit, weniger Ablenkung und mehr Flexibilität bei der Freizeitgestaltung während eines Arbeitstages. Es erfordert aber Disziplin und Ehrlichkeit!

Der ewige PC
Zu Beginn der achtziger Jahre waren PCs eher grosse Blechkästen mit viel Innenraum, mit einem gut hörbaren Lüfter und mit einem auswechselbaren Motherboard. Und: sie waren wenig dekorativ, also stellte man sie neben dem Arbeitsplatz auf den Boden. Heute, nach rund 40 Jahren hat sich diesbezüglich nicht viel verändert. PCs werden immer noch im sogenannten «Tower»-Format verkauft, die Elektronik muss gekühlt werden, nur in bezug auf die eingebauten Laufwerke gab es eine Veränderung: Die fehleranfällige Festplatte wurde durch einen viel schnelleren SSD Soeicher ersetzt. ersetzt. Weiterhin stehen die meisten PCs am Boden, der Lüfter zieht Staub an und wird mit den Jahren immer lauter!

Die Tower-Bauform ist natürlich der Flexibilität geschuldet, die an PCs gestellt wird. Die Anforderungen sind sehr unterschiedlich, die modulare Bauform ermöglicht das Austauschen und Erweitern der Komponenten. Dennoch frage ich mich: Wann endlich kommen PCs, die klein, praktisch und lüfterlos sind, so dass man sie auch gerne auf den Tisch neben den Bildschirm stellt?

Wem gehört die Zukunft?

Auch die schillerndste und neueste Medaille hat zwei Seiten! Das ist auch bei Facebook, Twitter, Instagram und anderen Social Networks nicht anders: Sie alle sind eigentlich etwas grossartiges, weil sie schnell und einfach Menschen vernetzen, ganz egal wo diese auf diesem Planeten leben. Facebook & Co bieten eine Kommunikationsplattform, nicht nur für Texte; geteilt werden kann grundsätzlich alles, was sich mit 0 und 1 abspeichern lässt (heisst: binär)… und sie alle sind – wengistens für Privatanwender – gratis! Jaron Lanier indes stört sich an dieser Kostenlos-Mentalität. Denn diese hat auch ihre Schattenseiten. Es geht in seinem Buch „Wen gehört die Zukunft“ nicht um die Veränderungen im Sozialverhalten der Facebook- und Instagram-User, Lanier fragt nach den Daten! Denn diese werden auf Servern mit gigantischem Speichervolumen abgelegt und dann ausgewertet. Hier verdienen die Konzerne Milliarden, denn diese Daten sind Geld wert, viel Geld, wie Lanier sagt. Und er stellt die Frage: Was wäre, wenn die Konzerne den Anwendern Geld zahlen müsste für die Daten, die sie auf Instagram oder Twitter teilen?

Dies ist einer der Aspekte, auf die Lanier eingeht: Wir sind nicht die Kunden der Internet-Konzerne, wir sind deren Produkte. Es gibt aber noch weitere Problemfelder: Eines ist die künstliche Intelligenz, die gemäss Lanier gar nicht so künstlich ist, wie die Konzerne uns weismachen wollen. Denn hinter jeder KI steht letzendlich wieder der Mensch! Hier ein Beispiel aus dem Buch: Wir staunen heute darüber, wie präzise Übersetzungsprogramme einen Text von einer Sprache in eine andere übertragen können. Gewiss, hier sind optimierte KI-Programme am Werk, die über Jahre weiterentwickelt worden sind. Aber letztendlich basiert das verwendete Datenmaterial dennoch auf Übersetzungen, die von Menschen gemacht wurden.

Wem gehört die Zukunft? Auch Jaron Lanier beantwortet diese Frage nicht. Aber er beobachtet scharf, wie sich das Internet weiterentwickelt und wie wir auf die nicht immer guten Trends selbst reagieren können. Wer das Buch gelesen hat, wird vermutlich die eine oder andere Dienstleistung der grossen IT Konzerne etwas kritischer betrachten. Weil er gelernt hat, was ein „Sirenenserver“ ist: Eine grosse Datenbank, in die wir unsere eigenen Daten abgespeichert haben und als Folge daraus nicht so einfach wieder davon loskommen…

WordPress: Full Site Editor vor dem Start

Wer WordPress regelmässig nutzt, weiss Bescheid: Seit 2018 gibt es beim beliebten CMS tiefgreifende Veränderungen. Wenn diese in nächster Zukunft abgeschlossen sein werden, hat sich WordPress grundlegend verändert: Aus einer Software für Blogger ist ein sogenannter «Page Builder» geworden; ein Werkzeug also, das eine Webseite schon beim Aufbau genau so anzeigt, wie sie auch der Besucher sehen wird. Das Konzept ist natürlich nicht neu, wir kennen es schon aus den 80er Jahren, als Textverarbeitungsprogramme mit «WYSIWYG» angeprisen wurden – What You See Is What You Get!

Für die Macher von WordPress haben die Umbauarbeiten hohe Priorität. Und dies aus gutem Grund. Konkurrenten von WordPress wie Wix, Weebly oder Jimdo offerieren schon schon seit Jahren einfach zu bedienende Page Builder und haben damit grossen Erfolg! Für WordPress gibt es sogar Page Builder Plugins, Elementor ist zurzeit das Bekannteste. WordPress ist aktuell das beliebteste CMS und hat mehr als 40% Marktanteil, was mehr als beachtlich ist, zumal mehrere hervorragende CMS gibt, die wie WordPress als freie Software entwickelt werden. Aber die Entwicklung bleibt nicht stehen und wer nicht Schritt hält, bleibt zurück, was viele Software Entwickler schon leidvoll erfahren mussten!

Mitte Dezember wird WordPress 5.9 erscheinen, bereits diese Version wird mit dem Full Site Editor (FSE) ausgeliefert werden. Und wer nicht warten mag, kann sich schon am 16. November die erste Beta Version holen! Wenn Sie es installieren, erwartet Sie dies:

Neuer Gutenberg Block Editor. Der Gutenberg Editor ist schon seit 2018 mit von der Partie, er hat mit der WP Version 5 den Classic Editor ersetzt und damit für einigen Wirbel gesorgt. Rückwirkend betrachtet hat sich aber gezeigt, dass der Entscheid goldrichtig (!) war. Mit Gutenberg haben die Entwickler den Grundstein für den FSE und für weitere wichtige Veränderungen gelegt. Wie es der Name bereits verrät baut Gutenberg auf einem Block-Prinzip auf: Inhalte wie Texte, Bilder, Listen und Tabellen werden in Blöcke aufgeteilt, was der Struktur der Seite zugute kommt. Zudem gibt es Layoutelemente wie Spalten und Gruppen. Eine Einführung in den Blockeditor finden Sie hier.

(Anklicken für Vergrösserung)

Block Patterns. Das sind Layout Vorlagen für den Inhalt einer Seite, meist werden sie von den Entwicklern des verwendeten Themes mitgegeben. Block Patterns sind Block-Gruppen, die zum Beispiel das Aussehen mehrspaltiger Texte mit Bildern festlegen, den Fussbereich der Seite oder ein hübsches Layout für Karten (Featured Cards). Der Screenshot zeigt einige Block Patterns, die vom Theme Twenty Twenty One angeboten werden: Layouts für mehrspaltige Texte.

Block Patterns sind ausbaufähig. Sie können verändert und als wiederverwendbare Blocks (Reusable Block) gespeichert werden. Reusable Blocks sind ohnehin eine spannende Angelegenheit. Einmal erstellt, können sie auf mehreren Seiten wieder eingefügt werden und sehen überall genau gleich aus! Wenn ein wiederverwendbarer Block verändert wird, passen sich auch alle Kopien automatisch an.

Block Widgets. Bereits mit WordPress 5.8 wurde der sogenannte Block Based Widget Editor vorgestellt. Damit können die Widget-Bereiche mit beliebigen Inhalten des Block Editors ausgefüllt werden. Ursprünglich waren Widgets statische Elemente wie zum Beispiel ein Kalender, ein Suchfeld oder eine Linkliste. Sie konnten nur in den vom Theme vorgesehenen Widgets Bereichen eingefügt werden. Neu sind Widgets Blocks und damit können sie verwendet werden wie ein Absatz oder ein Bild: Sie können grundsätzlich überall auf der Seite eingesetzt werden.

Full Site Editor. Damit sind wir bei der absolut wichtigsten Neuerungen angekommen, die WordPress 5.9 bringen wird. Kurz gesagt: Der FSE gibt Ihnen die Möglichkeit, alle Inhalte Ihrer Webseite in einem Druchgang zu bearbeiten. Bis und mit Version 5.8 gab es den sogenannten Composer. Mit ihm konnten die grundlegenden Eigenschaften einer Webseite bestimmt werden: Farben, Aussehen des Headers, verwendete Schriften, etc. Dies hatte den Nachteil, dass bei der Entwicklung einer neuen Webseite ständig zwischen Block Editor und Composer hin- und hergeschaltet werden musste. Mit dem FSE haben Sie neu alle Werkzeuge an einem zentralen Platz!

Ein Blick auf den Full Site Editor

Der Screenshot zeigt den FSE in unverhüllter Schönheit… vermutlich werden sich bis zur finalen Version noch einige Details verändern, aber Interessierte können sich schon jetzt einen Eindruck davon machen, wie WordPress 5.9 funktionieren wird: Mit dem Block Editor können alle Bereiche der Seite, auch Header und Footer verändert werden. Um zum Beispiel den Titel der Webseite zu ändern, gehen Sie wie folgt vor: Klicken Sie auf den Titel und geben Sie ihn im Textfeld neu ein. Fertig! wenn Sie es ausprobieren möchten, gehen Sie einfach wie folgt vor:

  • Öffnen wie tastewp.com und starten Sie eine neue WorPress Instanz
  • Installieren Sie ein Theme, das block ready ist, zum Beispiel TT1 Blocks oder Blockbase
  • Installieren Sie das Gutenberg Plugin
  • Nun wird in der Navigation Site Editor (beta) angezeigt

Bitte seien Sie nicht enttäuscht, wenn nicht alles auf Anhieb wunschgemäss funktionieren wird. Es handelt sich hier um Beta Software. Sie könnte nicht nur Fehler enthalten, sie hat immer noch viele davon! Aber, was hier das wichtigste ist, Sie können Sich ein Bild davon machen, wie WorPress ab Dezember aussehen wird.

Von Outlook zu Thunderbird

(Oder: Wie konvertiere ich PST Dateien in das EML Format)

Es sieht nach einer einfachen Aufgabe aus: Bei einem Wechsel von Outlook zu Thunderbird sollen alle Mail-Ordner übernommen werden. Das ist genau dann wichtig, wenn zum Lesen der Mails mit Outlook das POP3 Protokoll verwendet wurde. Denn dann werden alle Mails vom Server heruntergeladen und anschliessend auf dem Server gelöscht! Alle Nachrichten sind dann lokal gespeichert und – im Falle von Outlook – in proprietären PST Dateien (Personal Storage Table) abgelegt. Beim IMAP Protokoll verbleiben die Nachrichten auf dem Server. Da aber viele Anbieter mit dem Speicherplatz geizen, verschieben viele Benutzer ihre Nachrichten in lokale Dateien.

Thunderbird Import bleibt hängen
Hat man in Thunderbird den Mailzugang via IMAP (meine Empfehlung) oder POP3 eingerichtet,  kann man sich um den Import der Outlook Dateien kümmern. Hierzu bietet Thunderbird im Menu Extras eine Option Import an. Leider funktionierte diese in meinem Fall nicht (Thunderbird 91, Outlook 365). Der Import startete zwar, blieb aber hängen. Die CPU Auslastung für Thunderbird stieg auf 30%, 20 Stunden lang blieb dies so, ohne dass weiter etwas passierte. Leider halfen auch die ImportExport Plugins nicht weiter, da sie beim Abfassen dieses Textes alle veraltet waren. 

Neu: Besuchen Sie das WordPress-Bistro. Viele fundierte und aktuelle Infos rund um das beliebte CMS! Hier erfahren Sie, wie Sie in kürzester Zeit zur eigenen Webseite kommen – kostenlos!

Outlook Viewer springt in die Bresche
Erfreulicherweise existieren zahlreiche Tools, die PST Dateien in ein Format umwandeln können, das Thunderbird versteht, zum Beispiel EML und MBOX. Aber die meisten von ihnen sind kostenpflichtig. Das erfährt man freilich erst dann, wenn der Export bereits läuft! Dieser wird plötzlich von einem Dialog unterbrochen, der eine «Pro» Version anbietet, die selten weniger als 40USD kostet. 

Ein freundliches Programm Namens «Outlook Viewer» brachte die (Er-)Lösung. Es ist kostenlos und zeigt nach dem Start sofort alle Outlook Mailordner an. Nun muss nur noch im Menu Process die Option EML gewählt werden. Outlook Viewer erzeigt nun eine Verzeichnishierarchie, die genau derjenigen der Outlook Ordnerstruktur entspricht. Alle Nachrichten werden darin im EML Format gespeichert! Das ist prima! Wir sind fast am Ziel.

Importieren: Ordner für Ordner
So bleibt nun nur noch eine Frage: Wie kommen diese Ordner in Thunderbird? Die weniger gute Nachricht vorweg: Die Ordnerstruktur mit dem EML Dateien kann nicht als ganzes importiert werden. Vielmehr müssen die Ordner manuell angelegt werden. Hier eine kurze Anleitung, wie es gemacht werden kann:

  1. Starten Sie Thunderbird und generieren Sie die benötigten Ordner. Entweder direkt unterhalb des Posteingangs oder bei den lokalen Ordnern. Wenn Sie die Ordner zu Ihrem IMAP Konto hinzufügen wollen, achten Sie darauf, dass genügend Speicherplatz für das Postfach zur Verfügung steht. 
  2. Markieren Sie einen neu erstellten Ordner. Und öffnen Sie mit der Dateiverwaltung denselben Ordner, der die zuvor exportierten EML Dateien enthält. An einfachsten stellen Sie beide Programmfenster (Thunderbird, Dateiverwaltung) nebeneinander, so dass in beiden die Ordnerstruktur sichtbar ist.
  3. Markieren Sie in der Dateiverwaltung alle EML Nachrichten eines Ordners und ziehen Sie diese mit der Maus über das Thunderbird Fenster. Aber nicht auf den Ordnernamen, sondern auf die Nachrichtenliste, die standardmässig oben rechts angezeigt wird. Sobald Sie die Maustaste loslassen, startet der Import.
  4. Wiederholen Sie Schritt 3. mit allen Ordnern und Unterordnern.

Das wars auch schon. Weiterführende Informationen zu Thunderbird finden Sie hier. Und wenn Sie grosse Mail Ordner Ihrer Festplatte speichern, stellen Sie sicher, dass diese gesichert werden, zum Beispiel auf ein Cloud Drive.

18 Jahre @SolNet

Und plötzlich ist die Programmiersprache Python da! Warum eigentlich? Python kann nichts, was Perl oder PHP nicht auch können. Und SolNet setzt auf Perl, seit es die Firma gibt: 1996! Wir haben uns entschieden, Python zu verwenden, weil es einige sehr effiziente und flexible Module gibt um Web Services zu programmieren; eigene Services also, die REST-basierte Dienste anbieten: Ein Client sendet eine in JSON oder XML formatierte Anfrage, der Server wertet diese aus und liefert das Ergebnis an den Client zurück. Nun bietet Python unter anderem die Bibliothek «Flask» an, mit dieser können mit wenigen Zeilen eigene APIs entwickelt werden, Flask übernimmt dabei den kompletten Server-Teil, so dass sich der Programmierer auf die Logik des Programmes konzentrieren kann. 

Das folgende kleine Python Script implementiert einen kompletten REST Server, der jede Anfrage mit der Rückgabe des Literals «Hello World» beantwortet:

from flask import Flask
app = Flask(__name__)
@app.route('/')
def hello_world():
    return 'Hello World’
if __name__ == '__main__':
    app.run()

Python verfügt über einige Eigenschaften, die bemerkenswert sind. Beginnen wir mit etwas witzigem: Die Entwickler von Python waren Fans der englischen Kultkomikergruppe «Monthy Python», deshalb nannten sie ihre Programmiersprache Python. Die gleichnamige Schlange ist also nicht der Namensgeber, auch wenn das Python Logo zwei dieser Viecher zeigt.

Python lehnt sich ein kleines bisschen an COBOL an, denn dort spielt es eine Rolle, um wieviele Leerzeichen eine Anweisung eingerückt wird. Das ist auch bei Python so, ein Anweisungsblock wird also nicht mit geschweiften Klammern ungeben so wie bei C, Perl und PHP. Vielmehr wird ein Block durch Einrücken kenntlich gemacht und zwar mit Leerzeichen, nicht mit Tabulatoren:

if x = 1:
    print("x=1")

Das hat zwei wichtige Vorteile: Das zeitraubende Suchen nach Klammern entfällt, wenn mal wieder eine vergessen wurde und der Text ist ohne die Klammerflut lesbarer. Eingerückt werden bei Python per Empfehlung stets vier Lerzeichen. Die relativ junge Programmiersprache hat noch viele weitere faszinierende Eigenschaften; ich möchte aber nicht weiter darauf eingehen und verweise Interessierte gerne auf das Tutorial. Apropos COBOL: Ich erwähne diese gute alte Programmiersprache bewusst im Präsens, denn COBOL wird auch heute noch genutzt! 

Home Office hat viele Vorteile, aber nicht nur
Was hat sich in den zwölf vergangenen Monaten alles ereignet? Einiges! Viele Menschen haben ihr Büro verlassen und arbeiten im Home Office. Das ist praktisch, da der Arbeitsweg wegfällt und die Arbeit in den eigenen vier Wänden behagt vielen Menschen – auch mir!

Home Office  bedeutet auch, dass viele Privathaushalte in den letzten Monaten aufgerüstet haben: Neue PC’s und Notebooks, vor allem aber mehr Bandbreite! Und jetzt  müssen Menschen, die sich bis anhin zum spontanen Gespräch bei der Kaffeemaschine oder oder in der Kantine trafen umdenken. Kommuniziert wird im Chatroom oder bei einem Konferenztelefongespräch vom heimischen Wohnzimmer aus! Das ist nicht mehr dasselbe! Oft kommt es bei spontanen Begegnungen oder «Adhoc» Gesprächen zu Einfällen, Ideen, Geistesblitzen. Diese Serendipität leidet, wenn sich alle ins Home Office zurückgezogen haben.

Mein Tag im Home Office beginnt irgendwann Morgens zwischen sieben und acht Uhr, oder etwa dann, wenn es hell wird und die Hühner aus dem Stall wollen… Wichtig scheint mir, dass der Arbeitstag eine Struktur bekommt, also die Arbeits- von der Freizeit strikt trennen. Das erfordert etwas Disziplin, ist aber eine wichtige Voraussetzung für einen produktiven Tag im Home Office mit Ruhe- und Entspannungsinseln. Wichtig scheint es mir ferner, den Arbeitsplatz bei Pausen oder anderen Dingen bewusst zu verlassen; meist mache ich während der Mittagspause ein Lauftraining oder versorge die Tiere. 

Eine neue Homepage
2020 hat SolNet seine Homepage erneuert, die neue Seite lehnt sich in der Gestaltung und Struktur aber an die alte an; wir hatten immer wieder gutes Feedback, die gesuchten Infos und Produkte seien leicht zu finden. Also liessen wir alles, wie es war, nur die Trennung zwischen Privat- udn Geschäftskunden ist nun klarer geworden. Die Seite verwendet kein CMS; zum Einsatz kommt ein selbstentwickeltes Framework, das Bootstrap nutzt. Das hat zur Folge, dass die Seite sehr schnell lädt, bei Google «Core Web Vitals» kommen wir auf fast 100 Punkte, eine wichtige Voraussetzung um das Ranking zu verbessern.

Zurück zur mechanischen Uhr
In den letzten Jahren habe ich einen kurzen Abschnitt den Trends und Entwicklungen gewidmet, von denen ich vermute, dass sie in den folgenden Jahren an Einfluss gewinnen werden. An der virtuellen CES 2021 wurden viele wunderbare Gadgets vorgestellt, wie einrollbare Smartphones, Uhren, die den Blutzucker messen können und EKGs generieren, kleine Echtzeitübersetzer und einiges mehr. Aber ich möchte diesmal zurückblicken und ein Gadget vorstellen, das es seit fast 500 Jahren gibt und bei dem sich die Schweiz immer wieder hervorgetan hat: Die mechanische Uhr! Und in diesem speziellen Fall die automatisch Uhr wie zum Beispiel die Sistem51 von Swatch. 

Warum plötzlich wieder Mechanik an Handgelenk? Ganz einfach, weil gute Automatikuhren sehr zuverlässig und langlebig sind. Sie funktionieren auch dann, wenn es kein Internet, keinen Strom und auch kein Smartphone gibt. Ein schöner Kontrapunkt in einer Zeit, in der wir immer mehr von kurzlebigen Gadgets umgeben sind.

SolNet erneuert seine Webseite

Webseiten sind für Unternehmen ein wichtiges Instrument um den Kundenkontakt zu pflegen. Das weiss auch der Solothurner Provider SolNet und präsentiert sich deshalb seit kurzem mit einem komplett erneuerten Internet-Auftritt.

So sieht die rundum erneuerte Webseite von SolNet aus

SolNet hat sich für den Start einer neuen Webseite Zeit gelassen, die Vorgängerversion war ganze 17 Jahre lang online und wirkte deshalb etwas verstaubt. Zudem genügte die Webseite der Anforderungen der Zeit nicht mehr. Mit dem neuen Auftritt sollen all diese Probleme gelöst werden, sagen die Gestalter des neuen Auftritts auf Anfrage. Tatsächlich wirkt die neue Homepage frisch und aufgeräumt, lehnt sich aber dennoch an die alte Version an. «Unser Ziel war es, dass sich unsere Kunden auf der neuen Seite sofort zurechtfinden», erklärt SolNet. Ungeachtet dessen, ob die Inhalte mit einem Smartphone, einem Tablet oder mit einem PC geöffnet werden: Die Seite präsentiere sich stets übersichtlich und optisch attraktiv!

Etwas an der Struktur geändert hat das Solothurner Unternehmen aber doch: Neu ist die Seite aufgeteilt in zwei Bereiche für Privat- und Geschäftskunden. Für Business Produkte gibt es eine Übersicht, auf der alle Produkte zusammengefasst sind. Damit soll das Finden einer passenden Lösung für Besucher erleichtert werden. Für einige Produkte bietet SolNet zudem sogenannte «Bestellassistenten» an. Diese führen durch den Bestellprozess und helfen beim Ausfüllen der Formulare. «Hat ein Interessent seine Adresse eingegeben, können wir sofort sagen, welche Internet-Zugänge an diesem Standort möglich sind», erläutert einer der Designer.

Und noch etwas ist neu: Wenn es zu geplanten oder ungeplanten Ausfällen kommt, wird darüber auf der Startseite informiert, der Besucher muss sich nicht zuerst in den Support Bereich durchklicken.

Link: www.solnet.ch

Migräne? Joggen Sie!

Gegen die Migräne gibt es keine Patentrezepte, die «Volkskrankheit» ist dazu zu vielschichtig, weil es etwa gleich viele Formen der Migräne gibt, wie Patienten! Mir ist sie seit meiner Kindheit ein treuer Begleiter; die ersten Anfälle hatte ich mit ca. 10 Jahren, das Krankheitsbild hat sich seitdem nicht markant verändert. Deutlich weiterentwickelt haben sich aber die Therapieformen. Schmerzmittel wie Paracetamol? Die helfen nicht wirklich, das kann ich gerne bestätigen, zumal Migräne kein Kopfschmerz im eigentlichen Sinne ist. Das Stechen und Pulsieren im Kopf ist nur eines der wichtigsten Symptome. 

Wie können Migräneanfälle reduziert werden? Es gibt mehrere allgemeine Massnahmen, die man beachten sollte. Allem voran steht natürlich eine gesunde Lebensweise, zu der eine ausgewogene Ernährung gehört. Ferner genügend und regelmässiger Schlaf und das Reduzieren von Stress und übermässiger Anspannung. Wenn Alkohol dazu gehören soll, dann nur sehr wenig! Und, was sehr wichtig ist: Viel Bewegung im Freien. 

Die Zahl der Migräeattacken kann deutlich reduziert werden, wenn mehrmals in der Woche etwas Sport eingeschoben wird, joggen zum Beispiel. Es müssen keine Marathonläufe von zwölf oder mehr Kilometer sein, die im Sprinttempo absolviert werden, ein lockeres Joggen von 20-30 Minuten kann schon genügen. Wer zu schnell zu viel erreichen will, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen und wird nach dem Training mit dem «bestraft», was er gerade vermeiden will: Mit Migräne! Natürlich kann es Rückschläge geben, besonders dann, wenn man nach einer längeren, bewegungsarmen Zeit mit dem joggen beginnt. Trotz guter Laufschuhe und genügend Flüssigkeit meldet sich nach dem Sport der Schmerz. Dies lässt sich vermeiden, wenn die Einheiten zu Beginn möglichst kurz gehalten werden, nur fünf Minuten zum Beispiel. Dann, nach etwas Übung, können die Jogging-Touren verlängert werden, auf 10-20 Minuten, dann 30 und so weiter. Auf das Körpergefühl achten, es verrät, wann es zuviel war! 

Hier noch ein paar Tipps: Nicht einfach losrennen sondern mit ein paar Dehnübungen und mit zügigem Schritt beginnen, damit sich der Körper aufwärmen kann. Ein guter Laufschuh kann die Schläge auf hartem Boden verringern, auf Naturstrassen in der freien Natur und im Wald macht es am meisten Spass! Und nach dem Training nicht einfach hinsetzen. Es ist besser, noch eine Weile in Bewegung zu bleiben, damit der Wechsel in den «Normalmodus» nicht zu schnell erfolgt. Wenn es ein Warmlaufen gibt, dann sollte es auch ein «Kühllaufen» geben…

Produktiv im Homeoffice

Wenn ich am Morgen den PC einschalte und mit der Arbeit beginne, öffne ich auch das Fenster, denn dann kann ich bei den ersten anstehenden Aufgaben den Amseln und Spatzen zuhören, die fröhlich in den Bäumen neben dem Haus singen. Ich finde das sehr entspannend! So wie viele bin auch ich zurzeit zuhause und arbeite am heimischen PC. Anfänglich war es schon etwas ungewohnt, denn ich bin die meiste Zeit alleine, der Kater kommt ab und zu vorbei, um ein paar Streicheleinheiten einzufordern (und einen Happen Trockenfutter). Aber ansonsten? Stille! Nur die Kinder in der Nachbarschaft sind zu hören; sie geniessen die schulfreie Zeit sichtlich! Doch ich habe mich schnell an die Umstellung gewöhnt, auf dem Tisch liegt ein Handy, mit dem ich Anrufe im Büro entgegennehmen kann, mit den anderen Mitarbeitern bin ich via Chat verbunden. Natürlich ist das nicht dasselbe, aber es funktioniert.

Das Homeoffice hat mehrere Vorteile, es ist nicht nur der Arbeitsweg, der entfällt (bei mir mindestens zwei Stunden am Tag). Auch die Arbeitszeit lässt sich viel besser einteilen. Jetzt kann ich mich zur Mittagszeit umziehen und einen Lauf machen, oder kurz in den Garten gehen. Oder mich kurz mit einem Nachbarn unterhalten. Drei Aspekte sind meiner Meinung nach wichtig, damit man zuhause genau so produktiv sein kann wie im Büro – oder sogar noch effizienter:

  • Disziplin. Während der Arbeitszeit nicht ablenken lassen! Ich schreibe auf, wann ich mit der Arbeit beginne. Dann achte ich darauf, nicht mehr abgelenkt zu werden. In den eigenen vier Wänden kann es natürlich zu Unterbrechungen kommen, in Haushalten mit Kindern sowieso! Aber Kinder können lernen, mit Veränderungen umzugehen. Helfen kann ein sichtbares Zeichen, wie zum Beispiel eine Tafel an der Türe: Home Office! Ein Freund von mir setzt sich einfach ein Käppi auf den Kopf. Das bedeutet: Ich arbeite!
  • Rituale. Tönt nach Religion, hat aber nichts damit zu tun. Es geht darum, kleine Rituale einzuführen mit denen die Arbeit strukturiert wird. Zum Beispiel am Feierabend den Tisch aufzuräumen als sichtbares Zeichen, dass die Arbeit beendet ist – und dann ist auch wirklich fertig. Arbeit und Freizeit sollten auch im Homeoffice voneinander getrennt sein.
  • Pausen. Sie sind wichtig und dürfen im Homeoffice nicht vergessen werden. Pausen können ganz kurz sein: Einen Moment entspannen, ein paar Schritte gehen, einen Kaffee machen, etc. Die Mittagspause leite ich mit einem Lauftraining ein, anschliessend gibt es etwas zu essen. Wichtig: Nicht am Arbeitsplatz tafeln! Mit dem Öffen der Mailbox beginnt der zweite Teil des Arbeitstages.

Das Homeoffice hat begreiflicherweise auch Nachteile, vor allem bei der Kommunikation. Im Büro sind Gespräche und Diskussionen jederzeit möglich. Mit Chats, Videokonferenzen und anderen Hilfsmitteln kann das Teamwork in einem Büro niemals vollständig ersetzt werden. Auch die gemeinsame Sitzung nicht. Auch das Zwiegespräch in der Pause nicht. Vielleicht ist die beste Lösung ja eine Kombination aus beidem?

Hier sind noch ein paar Dinge, die mir im Homeoffice helfen: 1. Ein grosses Glas Wasser auf den Tisch stellen und darauf achten, dass es nach einem halben Tag leer ist. 2. Ein Mittel gegen zu viel Stille (soll vorkommen): Youtube öffnen und nach „relax music zen“ suchen. 3. Niemals ärgern lassen, wenn’s doch zu Störungen kommt. Die Arbeit unterbrechen, dem Anliegen nachkommen, dann weitermachen mit dem Hinweis dass das Homeoffice wartet.

17 Jahre @SolNet

Das Speichern und Laden von Programmen und Dateien mit einer Commodore Datasette war nun wirklich kein Vergnügen! Selbst kleine BASIC Programm benötigten mehrere Minuten, um den Weg von der Musikkassette zum Speicher des Commodore 64 oder VC 20 zu finden. Wenn überhaupt – Lesefehler gab es fast jeden Tag. Und wenn aus der Datasette plötzlich ein leises Rattern zu hören war, dann wusste man genau: Aus ist’s! Weil sich das Band im Getriebe verheddert hat! Und als ob damit nicht alles schon schlimm genug wäre, kommt noch die knifflige Aufgabe des Positionierens dazu! Waren die gewünschten Daten nicht am Beginn des Bandes abgelegt, dann musste mit Hilfe des nicht besonders genauen Zählers vorwärts gespult werden! Wehe, man schob das Band auch nur einen Zentimeter zu weit vor!

Commodore Datasette 1530
Commodore Datasette 1530. Bild: Wikipedia/Toni Saarikko

Aber, es hat trotzdem Spass gemacht! Das Hantieren mit «Tapes» gehörte zu unseren ersten Erfahrungen mit dem Homecomputer. Und wir bekamen die Sache in den Griff. Wir schrieben eigene Programme, die nicht nur Adressen, sondern auch Buchhaltungsdaten, Texte für die Schule und noch einiges mehr auf Band speicherten – und wieder zurück holten. Irgendwie verblüfft mich dies bis heute.

Heute ist alles ganz anders, heute gibt es SSD, Solid-State-Drive! SSD ist aber kein Laufwerk mit mechanischen Teilen mehr, es ist ein Festkörperspeicher, der die Informationen auch dann behält, wenn es keinen Strom gibt (deshalb auch nicht-flüchtiger Speicher genannt).  Und SSD ist rasend schnell, in bezug auf die Geschwindigkeit lässt es die gute alte Festplatte weit hinter sich. So kommt es, dass heute im Server immer häufiger SSD Speicher verbaut werden, nicht mehr Festplatten. Ach die Harddisk wird vermutlich irgendwann von der Bildfläche verschwinden. So wie die Datasette. 

Server müssen heute schnell sein. Niemand wartet gerne, bis er am Bildschirm oder auf dem Smartphone die gewünschte Information sieht. Wir haben deshalb auch alle Webserver auf SSD umgestellt. Dies ist eine der wichtigen Veränderungen, die mir für das Jahr 2019 in den Sinn kommt. Ein weiteres Ereignis, das mit in Erinnerung bleiben wird, ist eine Namensänderung: Die Programmiersprache Perl heisst jetzt Raku! Die Macher der Sprache haben das so entschieden um zu unterstreichen, dass Raku eine Neuentwicklung ist – nicht die Nachfolgeversion von Perl 5, die lange als Perl 6 bezeichnet wurde. Perl/Raku ist ein geniales Softwareprojekt. Viele Scripting Aufgaben lassen sich mit wenigen Programmzeilen realisieren. Hier ein kleines Beispiel,  Anzeigen aller Zeilen einer Textdatei: open H, „text.txt“; print join(“, <H>); close H; Gerade das Verändern von Textdateien ist eine der Stärken von Perl. Und bei der Prozessautomatisierung eine häufig gestellte Aufgabe. Oft werden wichtige Informationen von Partnern in allen möglichen Formaten angeliefert: Excel Tabelle, Mail Anhang, JSON, XML und so weiter! Mit wenigen Perl Zeilen verarbeiten wir diese Dateien und speichern sie in unserer zentralen Datenbank. 

Apropos Datenbank, das RDBMS der Stunde bleibt für mich PostgreSQL. Gerade grosse Datenbanken sind bei PostgreSQL bestens aufgehoben. Immer wichtiger wird das Verlegen der Programmlogik direkt in die DB mit Stored Procedures und Triggern. Hier wiederum ein kleines Beispiel: Wenn ein Trouble Ticket (Störungsmeldung) verändert wird, dann muss der vorhergehende Zustand für das Protokoll festgehalten werden, so dass  Besucher die einzelnen Schritte einer Problemlösung nachvollziehen können: Ticket Eröffnung, Suche nach Problem, Lösung in Arbeit, Störung behoben, Ticket geschlossen. Nun könnte ein Script in Perl, PHP oder Java erstellt werden, das diese Aufgabe übernimmt. Viel besser ist es aber, einen Trigger zu erstellen. Hier ein Beispiel für das andere Datenbanksystem, das wir nutzen, MySQL:

CREATE TRIGGER tickets_before_update
BEFORE UPDATE ON tickets FOR EACH ROW
BEGIN
  INSERT INTO tickets_history (ticketid, status, ende, massnahme)
  VALUES (OLD.id, OLD.status, OLD.ende, OLD.massnahme);
END

Apropos Geschwindigkeit, die wird auch beim Webserver immer wichtiger, zumal Google die Antwortzeiten auswertet und für das «Ranking» berücksichtigt. Neben SSD bieten wir neu auch HTTP/2 und GZIP (mod_deflate) als Standard. HTTP/2 reduziert beim Transfer die Latenz, mehrere Dateien werden zusammengefasst und als Paket an den Client geliefert. Mit dem GZIP Modul von Apache werden die Dateien vor dem Transfer komprimiert. Gerade bei langsamen Netzverbindungen zahlt sich diese Massnahme aus. 

55… and counting!
Es ist schon einige Jahre her, da wurde auf meinem bevorzugten Techblog (slashdot.org) diskutiert, wie alt ein Programmierer werden darf. Ein Kommentator schrieb damals „33… and counting“, 33-35 Jahre galten schon damals als eine Art Obergrenze. Danach ist Schluss, der Coder muss entweder die Karriereleiter hoch gestiegen sein oder den Job gewechselt haben! Warum eigentlich? Natürlich lässt die geistige Leistungsfähigkeit mit dem Alter nach, das braucht nicht schöngeredet zu werden. Softwareentwickler sind fast täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, sie müssen beweglich und flexibel bleiben, von ihnen wird abstraktes Denken auf hohem Niveau erwartet. Ich bin jetzt 55 Jahre alt und habe immer noch Spass daran, Programme in Perl, PHP oder ANSI C zu entwickeln. Auch in diesem Alter ist es möglich, an fünf Tagen in der Woche zu programmieren, 8-10 Stunden am Tag, wenn es sein muss. Natürlich merkt man das am Abend; alles andere wäre Selbstbetrug! Aber wer fit bleibt, regelmässig Sport treibt, auf gesunde Ernährung achtet und sich während der Freizeit entspannt, bleibt leistungsfähig.

Die Zukunft ist gefaltet – und wird wieder kleiner
«In fünf Jahren wird es das Smartphone, so wie wir es heute kennen, nicht mehr geben», dies sagt nicht irgendwer, sondern Samsung, einer der grössten Hersteller für Smartphones! Was ist in die Südkoreaner gefahren? Natürlich will der Konzern nicht weniger Geräte verkaufen, er will eher die geneigte Kundschaft darauf einstimmen, dass Smartys in naher Zukunft etwas anders aussehen und auch anders bedient werden. Gemeint ist aktuell vor allem das faltbare Smartphone. Warum falten? Ganz einfach, das Smartphone benötigt dann weniger Platz bei gleichbleibend grossem Display – das ist wunderbar! Das Smartphone wird in Zukunft ohnehin seltener gesehen werden – wenn man den IT Auguren glauben will. Viele Aufgaben können am Handgelenk erledigt werden, mit der Smartwatch. Oder mit einem Ring am Finger, dem Motiv Ring zum Beispiel.

Drei Schritte vor, einer zurück
Fortschritt und Entwicklung sind keine linearen Prozesse, es gibt Techniken, die sich nicht bewähren, oder für die die Zeit noch nicht gekommen ist. Ein gutes Beispiel dafür ist die Digitaltelefonie, sie gibt es seit den späten 90er Jahren; aber damals konnte sie sich noch nicht durchsetzen, nicht nur wegen der fehlenden Bandbreite. Die Zeit war einfach noch nicht reif dazu! Heute liefert Googles Datenbrille „Glass“ ein gutes Beispiel. Denn im Moment sorgt sie in der Wahrnehmung der meisten Menschen eher Misstrauen und Verunsicherung. Zu gross ist die Angst, dass Glass als Überwachungskamera missbraucht wird. In fünf oder zehn Jahren werden Datenbrillen vermutlich so normal sein wie Smartphones oder Kopfhörer! Genau so wie die Drohen, die über unsere Köpfe schwirren und ein Amazon Paket zustellen. Oder die Autos, in denen es kein Lenkrad mehr gibt.

Drei Monate Ubuntu Desktop

Meine erste Linux Installation habe ich irgendwann im Jahr 1991 gemacht, aber es war eine eher etwas mühsame Angelegenheit. Die «Distribution» bestand aus 22 Disketten, die ich bei einem Online Versand bestellt hatte. Und das Installationsprogramm war ein einfaches Shellscript, das die Dateien auf die Festplatte kopierte und einige grundlegende Konfigurationsdateien generierte. Das wars! Den grafischen Desktop brachte ich nicht zum Laufen, dafür aber gelang es mir, per Dialup Modem eine Internetverbindung herzustellen. Dann erst, ab 1993, kamen Slackware, SuSE Linux und Redhat, die alles viel einfacher machten! Die Installation war jetzt kein Abenteuer mehr, nur noch ein Frage/Antwort Prozess, der nach einigen Minuten erledigt war. Gleichgeblieben ist indes die Begeisterung für Linux auf dem Desktop. Damals wie heute bedeutete es ein Stück Freiheit; die Möglichkeit also, auf dem Computer jederzeit genau das zu tun, was möchte! 

Von Arch Linux zu Ubuntu
Vor drei Monaten habe ich nach mehr als 10 Jahren von Arch Linux auf Ubuntu Desktop gewechselt, weil mein alter PC kaputt ging und nicht mehr zu retten war! Ubuntu ist grossartig! Die Installation ist einfach und schnell, bei einem Standard Setup wird alles installiert, was man beim täglichen Arbeiten am PC so braucht und die Gnome Shell, die grafische Benutzeroberfläche also, sieht ansprechend und aufgeräumt aus! Hier ist ein Screenshot:

Screenshot Ubuntu Linux
Ein Ubuntu Desktop mit Google Chrome, einem Terminal und Google Play Music

Nach der Installation steht eine ausgewogene Auswahl an Programmen bereit: Firefox, Thunderbird, Libreoffice, Gnome Terminal und einige praktische Hilfsprogramme. Alles ist sauber vorkonfiguriert. Bei Thunderbird genügt meist die Eingabe von Mail Adresse und Passwort; den Rest findet das Programm selbst heraus! Aber gerade Thunderbird habe ich durch ein anderes Programm ersetzt. Der Mail Client aus dem Hause Mozilla ist ein Alleskönner, vielleicht sind gerade deswegen einfache Einstellungen und Funktionen manchmal nicht leicht zu finden. Also wechselte ich zu dem Mail Client, den ich auch in den letzten Jahren verwendete: mutt. mutt ist ein Kommandozeilenprogramm. Klein, flink und sehr übersichtlich! Einzige Hürde: Alles muss mithilfe einer Konfigurationsdatei eingestellt werden. Hat man etwas Geduld und ist bereit, einen oder zwei «Howtos» zu lesen, ist dies dennoch keine wirkliche Hürde. Also keine Angst, Konfigurationsdateien beissen nicht!

Monospace und Consolas als Terminal Schrift
Und den Webbrowser Firefox habe ich gegen Googles Chrome getauscht. Nach dem ersten Start sahen einige Schriften etwas wacklig aus. Ohnen Nachbessern bei den Schrifteinstellungen ging es also nicht. Ich habe die Standardschriften einfach auf «Sans», «Serif» und «Monospace» umgestellt. Apropos Monospace, das ist eine schöne, nichtproportionale Schrift, die sich hervorragend für das Terminal eignet. Ich habe aber auch noch Consolas von Microsoft nachinstalliert, diese Schrift sieht etwas leichter aus und ist in einigen Grössen für mein Empfinden besser lesbar.

Tools, die das Leben leichter machen
Das Auffinden von Programmen ist gut gelöst, die Tastenkombination Windows+A zeigt alle installierten Apps an, was häufig benötigt wird, kann per Drag-and-Drop an die App-Leiste gepinnt werden. Da ich lieber mit der Tastatur als mit der Maus arbeite, habe ich einige wichtige Programme und PWA’s (Progressive Web Apps) auf Tastenkürzel gelegt. Dazum muss man zuerst bei den Einstellungen die Rubrik «Geräte» wählen, dann die Option «Tastatur». Nun kann bestimmt werden, mit welcher Tastenkombination ein bestimmtes Programm aufgerufen wird. Ich verwende beispielsweise Windows+h um GPaste aufzurufen, das ist eine praktische kleine Anwendung, mit der die Zwischenablage organisiert werden kann! GPaste generiert automatisch einen Verlauf aller Inhalte, die mit Copy/Ctrl+c kopiert wurden. Dann kann jeder der Einträge zum Einfügen wieder ausgewähltz werden. GPaste ist eines der nützlichsten Tools, das ich kenne! 

Alles in allem: Nach wenigen Stunden war ich bereit und es funkionierte alles so, wie ich es mir wünschte. Zeit also, um sich wieder auf die weniger interessanten Dinge zu konzentrieren…