Jakob, Samuel u Marta

Es Wiehnachtsgschichtli

Wüsst Dir, wie dä Momänt isch, wenn ds letschte Liecht vom Aabe verlöscht u d Nacht z’grächtem wott cho. Scho e Zytlang isch der Aabestärn z’gseh, är glitzeret häll und klar am Weschthimmel. U druf lüchte immer meh Stärne ar Himmelsfeschti, es isch jede Aabe wie es grosses Wunder; me überchunt nie gnue vom häreluege. U denn, denn chunt die fyschteri Nacht, es wird ganz still im Wald und uf de Matte. Ds vernachte het e eigete Zouber, öppis gheimnivolls. Es isch grad so, als ob der Schöpfer mit em Vernachte e wunderbare Momänt gschaffe het. E Momänt, wo mir Mönsche dörfe still wärde, häreluege u stuune. U denn e töife Schlaf finde. 

I dere Nacht si Wulche über ds Tal von üsem Deheim zoge: wo Tier u Mönsche töif gschlafe hei, isch es cho schneie. U wär itz noh wach isch gsi, het im Liecht vo de Stärne u vom Mond de Schneeflöckli chönne zueluege u wie alles glaarig wiss worde isch. Was aber niemer im Tal gseh het, si die zwe himmlische Bote, wo sich ganz z’oberscht of ere Egg es Plätzli gsuecht hei, zum ds Vernachte chönne z’erläbe. Der Samuel u der Jakob si zwe jungi Ängel. U so wie alli Himmelswäse hei si es ganz es fiins Gspüri für d Mönsche; was se fröit u was se truurig macht. Was se plaget töif im Härz inne u was ihrem Läbe Fröid u Hoffnig git. Nume no es paar Tag, de chunt die heiligi Nacht. Samuel u Jakob hei e Uufgab gha: De Mösche öppis guets tue, so dass ihres Härz wyt wird für ds Wunder vor Chrischtnacht; dass sie gspüre, dass Gott da isch, i jedem Momänt vom Läbe. 

Aber no einisch hei sich die zwe über die schöni Winternacht gfröit. Ds Band vo de Wulche, ds Liecht vo de Stärne, der Dunscht über em Wald u der Schnee si mitenand verwobe, als wär alles eis. Samuel u Jakob hei ihri Arme usgstreckt, si hei alles chönne berüehre, für Ängel git es e kei Wyti, d Wält u ds Firmamänt si für Ängel wie es schöns Deheim, e Ort wo si i jedem Momänt es nöis Wunder chöi entdecke u gseh, was Gott alles erschaffe het. Alli Ängel wüsse, wie gärn der Allmächtig si Schöpfig het, dass är e jedem Stärn e eigete Name het gäh. U dass si Liebe keini Gränze kennt. Samuel u Jakob hei uf ihrem Wäg vo eire Egg zur angere über das nachegsinnet u das het se glücklich gemacht. Natürlich si Ängel immer glücklich, aber itz äbe grad bsungers. U ihres Glück het so häll gstrahlet, dass zwüsche de Wulche über em Tal e Momänt lang e hälle Schimmer isch z’gseh gsi. 

Winter im Wald

Im Dorf het e alti Frou gläbt, Marta het si gheisse. Aber si het sich nid gärn zueche glah bi de Lüt, si het ihri Verrichtige im Dorf gmacht ohni z’brichte, het puckt Bscheid gäh, wen öpper grüesst het. Am liebschte isch si deheime gsi, im Garte oder im Wald. Es sig halt e alti verbittereti Frou isch hie id da gfischperet worde, ohni z’wüsse, was passiert isch, was e herti Chruschte um das Mönschehärz ume gleit het. Wenn es Morge wird, de mache mir der Marta e Fröid, hei Jakob u Samuel sich vorgnoh. U tatsächlich! Wo si vor ds Huus isch cho, hei sich Jakob u Samuel i zwöi Schuelching verwandlet, hei d Marta grüesst, so fründlich u schön wie nume Ching das chöi u hei gseit: Mir wei de Mönsche im Dorf Wiehnachte i ds Härz bringe un drum möchte mir Euch es Wiehnachtslied singe. Druf hei die beide aagstimmt und der Ängelsgsang het i wenige Ougeblicke erreicht, dass Mönsche vo überall im Dorf si cho z’loufe zum o chönne lose. So wunderschön isch es gsi! Nume halt d Marta, die het nume der Chopf gschüttlet, het öppis brummlet u isch wyter. 

Was itze? Natürlich hei Samuel u Jakob no mängi gueti Idee gha, aber alles het nüt abtreit. Keini Lieder, keini fründliche Wort, o nid es Chinderlache. Samuel u Jakob hei am Dorfrand bi der alte Eiche es Plätzli gfunge u hei überleit, was no chönt hälfe. Plötzlich chunt ihne e ganzi Familie mit Chinder, Eltere u Grosseltere entgäge. So dir Buebe, chömit dir o a ds Wiehnachtsfescht im Schuelhuus? her der Vater die beide gfragt.

Was? Es Wiehnachtsfescht? fragt druf der Jakob. Itz hei d Ching afa lache, so dass d Ängle grad e chli verläge worde si. Di Meitschi u Buebe hei drum voller Erwartig brichtet, dass hüt am Abe es paar Klasse us der Schuel es schöns Fescht wei mache, mit Lieder, Gedicht, sogar mit eme Chrippeschpil! Chömit doch o mit, hei si gseit. Hüt wei mir zum Wiehnachtsfescht. U gli, gli isch de o Wiehnachte!

Wo das Grüppeli isch witergange, hei Jakob u Samuel enang aagluegt, denn het Jakob e Idee gha: Itz ga ni grad zur Marta, i lade se y zum Wiehnachtsfescht, am Änd chunt sie ja mit. Fröhlichi Gsichter und d Vorfröud uf d Chrischtnacht, das wird sicher o der Marta gfalle! U bevor der Samuel öppis het chönne derzue säge, isch Jakob uf u los. Vilecht gwüss grad e chli schnäll gnue, wil es scho langsam fyschter isch worde u wider het afa schneie. D Sicht isch nümm würklich guet gsy! Der Jakob isch mit grosse Sprüng zrügg i ds Dorf, der Wind heit ihn treit, är het chum meh der Bode berüehrt, so gleitig isch är ungerwägs gsy; scho isch är a de erschte Hüser vom Dorf verbi, am Schuelhuus mit de vile Mönsche. Scho het är bi der nächste Strassechrüzig ds alte Holzhuus vor Marte gseh… u lit e Momänt schpeter im weiche Schnee näb der Hustüre! He ja, das het der Jakob vergässe, vor Martas Huus steit ja no e Telefonmascht! Dä het är im allem Bressiere nid gseh so dass es zum ne heftige Zämeputsch cho isch! Nei, am Jakob isch nüt passiert. Aber glich het ihn das ganze so überrascht, dass är e Momänt im Schnee isch blibe lige. 

Wo der Jakob wider uf sini Bei wott stah, ghört är näbe sich plötzlich e ruuchi Stimm! So, itz hani di ändlich verwütscht, Du Luusbueb, du bisch gwüss eine von dene, wo bi mir scho meh als einisch het Eier gstole! Aber dasmal geits lätz für di, muesch nid öppe meine i heig di nid ghört…

Der Jakob isch itz doch überrascht gsi, är het d Marta nid ghöre zur Tür us cho. Ängel u stähle? Nei, wo däicht d Marta o hi? Aber bevor är öppis het chönne vorbringe, isch es wytergange mit der unverdiente Strafpredigt: Du bisch gwüss eine vo dene Gärber Süchle, wo früsch i ds Dorf züglet sy. Dir wärdit de schon no lehre, gattliger z’tue! Ömel das um mis Huus ume dyche, das hört itz! 

Vor sich gha het d Marta itz es verdatterets Ängeli! So Sache het der Jakob doch no nie ghört. Das ganze het ihn so dürenang bracht, das är nümm gwüsst het, was säge! Är het aber o nid lang Zyt gha zum nachsinne, d Marta het ihn mit ihrne alte, aber doch klare Ouge gmuschteret. Plötzlich het der Jakob gmerkt, dass öppis vo der Strängi us ihrem Gsicht gwiche isch. U agleit bisch o no vil lützel für die Chelti, seit d Marta im nächschte Momänt. He, we Diner Eltere scho nid chöi luege, de mues i däich das mache. Druf het si der Jakob am Arm gnoh u mit i ds Huus ine zoge. U der Jakob het sich dei Behandlig la gfalle.

I der gmüetliche Wohnig mit der nidere Holzdechi macht d Marta e Chleiderschrank uf, nimmt es Bigeli mit sälber glismete Sache füre u het im nächste Moment es farbigs Chinderchutteli i der Hand. So, Bueb, das leisch itz a, aber i wotts  de zrügg, däichsch mir dra. Hetts gseit u druf em Ängeli das weiche, warme Chutteli umgleit u zuegchnöpft. Der Jakob het i däm Momänt im Stübli umegluegt. U a der Wand näb der Chunscht, dert isch es Chinderfoti ghanget, gwüss scho mängs Jahr. Ds Papier isch vergilbt, ds Holzrähmli verblasst. Lang Zyt gha zum häreluege het der Jakob aber nid, schon im nächste Momänt het ihn d Marta mit witere mahnende wort zur Türe us komplimäntiert.

Itz het der Jakob verstande, was mit der Marta passiert isch. Die ganz Wält freut sich in dene Tage uf d Geburt vom Ching i der Chrippe. D Marta aber het ihres Liebschte verlore. Was macht es Härz, wenn ds Weh gar e keis Änd me wott näh? Ja, es zieht sich zrügg, ane Ort won es vor no meh Verletzige gschützt isch. Wo der Jakob über all das nachedäicht het, isch o der Samuel wider derzue cho, är het der Jakob gsuecht u druf vor em Huus gwartet. Die beide Ängle si uf der Strass gstande u hei zum Huus gluegt.  Es isch i der Zwüschezyt Nacht worde; mit de Liechter i de Fänschter het ds Huus usgseh wie e Latärne. Wäm git si itz Liecht? Der Marta! Das hei sich die beide Ängle gwünscht. U plötzlich isch die alti Frou a ds Fänschter cho, het usegluegt u gseh, wie Samuel u Jakob ihre zuewinke.

Ob d Marta a däm Aabe o no zum Wiehnachtsfescht gange isch, wüsse mir nid. Aber am Wiehnachtstag isch si bi Gärbers gseh worde. D Ching hei vo ihre es chlises Gschänkli übercho. Vo däm Tag a si die zwöi Meitschi u der Bueb, wo o Jakob gheisse het, regelmässig bim alte Huus vor Marta z’gseh gsy. Isch si itz e Grossmuetter für die Ching worde? Nei, das nid grad. Aber ds Zuetroue vo dene Ching het d Marta veränderet.

I der heilige Nacht isch ds Tal noch einsch erlüchtet worde, e hälle Schyn het der Wäg dür d Schneewulche gfunde. Es isch ds Liecht vo Jakob u Samuel gsy; die beide hei ds Tal noch einisch bsuecht u hei vo ere Egg uf ds Dorf abe gluegt, wo mit de Liechter in der Winternacht schön u heimelig uusgseh het. Was meinsch, lüchtet itz o i Martas Härz es Wiehnachtsliecht, fragt du der Samuel. U der Jakob antwortet: Ganz sicher! …U wie mir das erreicht hei, isch ja nid ganz eso wichtig.

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