Wiehnachtsgruess

«Chömit, itz singe mir grad es Wiehnachtslied», het d Margrit gseit und ihri Ouge hei glüchtet. D Liechter vom Wiehnachtsboum uf em Dorfplatz, wo ine chalti Dezämbernacht use hei gstrahlet, hei das Chind erfüllt mir Fröid uf ds Fescht am heilige Aabe. Gli, gli isch es sowyt, het d Margrit zu sich sälber gseit. Aber der der Dieter het da nid möge mitmache, «M-mh», het är gseit, ohni derby z Muul ufzmache und het d Händ i d Hoseseck gsteckt. O Martin, Ruedi un ig, mir hei üs em Dieter aagschlosse. Giele u singe? Das wär no! U so hei halt d Margrit und d Yvonne sälb zwöit es Lied aagstumme, wo si scho syt de erschte Chinderjahr kennt hei: Stille Nacht, heilige Nacht. Die ganzi erschti Strophe hei die beide gsunge, ohni e Fähler z’mache. Es paar Erwachseni wo villicht grad vo der Arbeit sy heicho si o grad e Momänt bliibe stah, hei zueglost. U o üs Giele het das guet ta!

Weihnachtsbaum beim Dorfeingang in Rüderswil

Won i no i d Schuel by, het es i der Adväntszyt i üsem Dorf weni Wiehnachtsbelüchtige gäh. Dert e Stärn im Fäischter, da e Latärne vor der Türe; u bim Gaschthof ir Dorfmitti e Liechterchetti am Iigang. Meh isch nid gsy. U so isch es halt denn öppis ganz bsundrigs gsy, wo einisch uf em Dorfplatz e Tanne mit elektrische Liechter isch uufgstellt worde. Üs isch das vorcho, als ob itz scho Wiehnachte wär, d Vorfreud uf ds eigete Böimli i der gmüetleche Stube isch gwachse. U a däm Aabe, wo der Chrischtboum z erschtmal übere Dorfplatz gstrahlet het, hei mir gar nid pressiert für hei. Nei, zäme si mir als Tschuppele Ching mit lüchtende Ouge zur Wiehnachtstanne. U wiu es i däm Momänt grad vernachtet het, isch es e ganz e bsundere Ougeblick worde. Ds Fescht vo der heilige Nacht isch ganz nach zu üs härecho.

Hüt isch alles ganz anders. Gschmückti Tanne gseht me hüt gar mängi ir Adväntszyt, Hüser wärde mit Liechtgirlande gschmückt. O i chliini Dörfer, wäg vo de grosse Ortschafte u Stedt, verwandle sich in es Liechtermeer. Aber nid dass Dir itz öppe meinet, mir gfalli das nid. Ganz im Gägeteil. Mir tuet das Liecht i dene churze Tage u länge Winternecht guet. Und es erinneret dra, dass mir d Geburt vo däm Chind fiire, wo speter gseit het, I bi ds Liecht vo der Wält.

Für d Chind im Dorf isch das denn öppis scho fascht unerhörts gsi! E Wiehnachtsboum voll mit Liechter, zmitz im Dorf, wo ne alli hei chönne gseh! Isch das nid o es Zeiche für d Wiehnachte? Liechter, wo alli Mönsche erreiche, überall uf der Wält u zmitz i der Gschäftigkeit vom Arbeitstag? Liechter wo nid frage, hesch Du itz grad Zyt? Liechter wo strahle, ganz glych, was passiert. So isch doch o Jesus. Är het üs erzellt vo Gottes Liebi, wo allne Mönsche gilt u wo keni Bedingige stellt. «Wär mit mir chunt, irrt nid im Feischtere desume; nei, är wird ds Liecht vom Läbe ha», das het Jesus gseit.

I wünsche Euch allne es gsägnets Wiehnachtsfescht u ds Liecht, wo üs jede Tag gschänkt wird.

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