Mein erstes Digitalphoto

Einr der ersten Photoapparate, mit dem ich unterwegs war, war eine einfache Ricoh Spiegelreflex Kamera. Dazu gehörten drei Objektive mit Festbrennweite, aber kein Blitz! Mann sollte diese Kamera indes nicht mit modernen SLR’s vergleichen, denn auf der Ricoh musste alles noch manuell eingestellt werden. Allem voran den Focus, automatisches Scharfstellen gab es noch nicht. Und dann war da die Sache mit der Belichtung: Eine Nadel im Sucher zeigte die Lichtmenge an und durch das Verstellen der Blende konnte die Belichtung geregelt werden. ISO Wert? Der musste bereits beim Kauf des Filmes bestimmt werden und galt dann natürlich für alle Bilder dieses Streifens! Wissen Sie, was das bedeutet? Wenn die Kamera endlich zur Aufnahme bereit ist, ist der Hirsch längst wieder im Gebüsch verschwunden!
Irgendwann gab die Kamera leider den Geist auf, eine Reparatur wäre zu teuer geworden – schade, denn ich hatte mich während zehn Jahren an das gute Stück gewöhnt. Dann erwarb ich meine erste Digitalkamera, was nur im ersten Moment wie ein Fortschritt klingt. Denn die Kodak DC25, so hiess sie, hatte keine Einstellungsmöglichkeiten. Mit dem Sucher das Sujet wählen, auslösen, fertig! Zudem hatte die Kamera einen internen Speicher von 2MG, je nach gewählter Auflösung konnten damit nur sechs oder zehn Photos gespeichert werden. Die technischen Daten sind auf der digicammuseum Seite zu finden.

Inkwilersee

Doch nun kommt der ganz grosse Vorteil dieses für damalige Zeiten fantastischen Gerätes: Nach der Aufnahme eines Photos wurde dieses sofort auf dem kleinen 1.6 Zoll Display angezeigt. Das war eine ganz neue Erfahrung, vorbei war es mit dem Warten auf die Entwicklung des Filmes und mit der lähmenden Ungewissheit, ob die Aufnahmen überhaupt gelungen waren! Wenn ein Bild nicht passte, konnte es sofort gelöscht werden. Die grosse Freiheit beim photographieren, da war sie endlich! Und zuhause angekommen konnten die Bilder mit einem seriellen (!) Kabel auf den PC übermittelt werden, es dauerte wegen der sequentiellen Übertragung eben ein paar Minuten. Dafür waren mit der mitgelieferten Software «Picture Easy» einige einfache Bildbearbeitungen möglich: Drehen und spiegeln. Die Photos wurden auf der Festplatte abgelegt, auf Diskette oder Stick kopiert und konnten im Fotofachgeschäft belichtet werden. Die Ergebnisse waren trotz der tiefen Auflösung gar nicht so übel.

Es war ein schöner und warmer Sommertag 1997, als ich eines der ersten Bilder mit dieser Kamera aufnahm, es zeigt den idyllischen Inkwilersee mit der kleinen Insel am rechten Bildrand. Die Bildqualität lässt einiges zu wünschen übrig und schon einige Jahre später hatte jedes Handy eine eingebaute Kamera, die mehr leistete! Mich störte dies damals überhaupt nicht. Ich zog los, nahm Bilder auf und freute mich an den Ergebnissen!

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