Archiv für den Monat: Oktober 2014

Es herbschtelet

So churze d’Tage, si wärde langsam chelter u ds Jahr isch alt worde. Bim vernachte gruppe sich d Hüehner uf em Stängeli zäme u ds Büssi hocket vor em Fäischter, möcht gärn es Plätzli a der Wermi ha. Es vernachtet, am klare Himmel lüchte u glitzere d Stärne u wenn us Nacht u Morgenäbel e nöie Tag erwacht, de lit e wisse Ryf uf Fäld u Wald. Är möcht üs gwüss mahne, dass scho gli der erscht Schnee e wissi, chüehli Dechi über ds Land leit.

Herbstwald

Uf chüehle Füess, mit ere Chrone us farbigem Loub u mit all de guete Gabe, wo ds Jahr üs het gschänkt, so chunt der Herbscht derhär und lachet üs fründlich a. U nid wyt hinger ihm, zwüsche all de guldige Farbe und em milde Sunneliecht si lyslig d Schritte vom Winter z’ghöre.

Besuch bei den Grabhügeln

Das Waldstück, in dem die Keltengräber zu finden sind, lässt beim ersten Anblick nichts Auffälliges erkennen. Wer den Weiherweg entlang geht, kann sich hier an einem schönen Mischwald erfreuen, so wie überall im Wald zwischen Subingen, Deitingen und Inkwil: Zwischen den hohen Laub- und Nadelbäumen wachsen junge Tannen und aus alten Baumstümpfen ragen schlanke und feingliedrige Farnkraute hervor. Der Boden ist bedeckt mit Gräsern, Herbstlaub und leuchtend grünem Moos. Doch dann bemerkt der Besucher instinktiv, dass hier ein aussergewöhnlicher Platz ist. Denn auf einmal sind zwischen den Baumstämmen Grabhügel zu entdecken. Kleinere, die überwachsen kaum mehr zu erkennen sind, aber auch mächtige, bis zu drei Meter hoch. Sie alle sind in der frühen Eisenzeit errichtet worden, vor 2600 Jahren. Der Betrachter befindet sich plötzlich mitten im ältesten Friedhof des Kantons Solothurn.

Grabhuegel Heidenmoos

Die 20 frühkeltischen Grabhügel sind ca. 600 Jahre vor unserer Zeitechnung entstanden. Es sind Urnengräber, die der Hallstatt Zeit zugerechnet werden. Dies obwohl die gefundenen Urnen auch auf eine protokeltischen Zivilisation hindeuten, denn die Hallstatt Zeit steht für einen Wechsel vom Urnengrab zur Erdbestattung. Schon im 19. Jahrhundert wurden erste Gräber geöffnet. Neben den Urnen mit Asche wurden dabei auch die Überreste menschlicher Knochen, Gebrauchsgegenstände und fein gearbeiteter Schmuck gefunden. Vielleicht glaubten die Angehörigen an ein Weiterleben nach dem Tod und legten den Toten diese Gaben in das Grab. Oder sie folgten einfach einem schönen Brauch, der auch in unserer Zeit noch lebendig ist: Dem Verstorbenen wird etwas, das ihm besonders lieb war, mit auf den Weg in die Ewigkeit gegeben. Gefunden wurden auch Veilchensamen, es gab wohl schon damals die schöne Sitte, mit Blumen an die Verstorbenen zu denken.

Wer einen Moment innehält, kann sich anhand der Funde mit etwas Phantasie vorstellen, wie es an diesem Platz zu jener Zeit ausgesehen haben mag. Der Ort war nicht bewaldet, er war dafür geprägt von den teils mächtigen Grabhügeln, von denen die grössten mehr als drei Meter hoch gewesen sein dürften. Sie waren 10-30 Meter breit und mit Steinen eingefasst. Es darf ferner davon ausgegangen werden, dass sie geschmückt waren. Und es ist zu vermuten, dass Familien die Gräber über mehrere Generationen nutzten. Dafür spricht, dass Keramik mit verschiedenen, modeanhängigen Verzierungen gefunden wurde.

Wer waren diese Frühkelten? Wo sie siedelten ist bis heute nicht bekannt. Sicher ist nur, dass sie tüchtige Handwerker und Künstler waren, denn ihre Erzeugnisse weisen auf eine hohe Kunstfertigkeit hin. Und da auch Schmuck aus Bernsteinperlen gefunden wurde, kann angenommen werden, dass es Handelsbeziehungen zu fremden Ländern gab. Und deswegen auch gewisse Kenntnisse über diese fernen Regionen, denn Handelsreisende wussten etwas zu erzählen! Während die Gräber in Subingen errichtet wurden, stand Athen am Vorabend seiner kulturellen Blüte und Vormachtsstellung als Seenation in der Region. Und zwischen sieben Hügeln in Italien wuchs zu dieser Zeit eine Stadt heran, die während Jahrhunderten die Geschicke Europas bestimmen sollte: Rom. Die Tiber-Stadt war es auch, die ein halbes Jahrtausend später Gebiete der heutigen Schweiz besiedelte und prägte. Ganz in der Nähe der Gräber sind die Überreste eines römischen Gutshofes zu finden. Das 6. Jahrhundert war eine Zeit, als Europa sich anschickte, in seiner heutigen Form zu entstehen.

Quellen:
Subingen: Wegweiser 1977 – 1981
Der älteste Friedhof des Kantons Solothurn
Foto auf Panoramio

Apfelernte

Apfel

Dieser schöne Apfel wurde auf der Hoschtet von hof3 fotografiert. Dort fand am vergangenen Samstag eine öffentliche Apfelernte statt. Rund 20 Freiwillige fanden sich am Morgen zwischen den Apfelbäumen ein und ernteten einen Tag lang bekannte, wie auch unbekannte und seltene Äpfelsorten. Alle Helfer durften drei Kilogramm Äpfel mit nach Hause nehmen. Bericht in der Wochen-Zeitung.

Im Heidemoos

Kennet Dihr ds Heidemoos? Das isch ganz es bsungers, aber wenig bekannts Stück Wald zwüsche Subige und Inkwil. Es isch dert z’finge, wo die alti Gränze zwüsche de beide Dörfer isch u dermit o grad d Kantonsgränze zwüsche Bärn u Soledurn. U dert, wo mängi alti Gschicht, oder gar Saag ihre Aafang gnoh het. Ds Heidemoos isch nid schwär zum finge! Einfach uf der Strass vo Inkwil Subige zue fahre, bis e grossi Liechtig im Wald z gseh isch. Dert isch uf der rächte Syte bi der Boumschuel der Gränzwäg. U links geits ine dichte Mischwald ine, äbe i ds Heidemoos. Wär genau häreluegt, cha hie no Ärdhügel entdecke, die letschte Räschte vo alte Hügelgreber, die hei däm schöne Stück Wald ja o der Name gäh.

Heidenmoos

U wenn Dir uf em Wäg ganz still wärdit, d Waldtier u ds Rusche vom Wind i de Böim ghöret, de vernäht Dir, wenn Dihr guet häreloset, villicht Stimme us alter Zyt, wo lengscht vergässe sy. Die vom Roubritter Kurt us Koppige. Dä het sich hie i däm Wald mit syne Spiessgselle vo de Häscher versteckt. Die sy drum hinger ihm gsy wil dä Kurt zwüsche Soledurn u Bärn mänge Beutezug gmacht u de Lüt Angscht u Schrecke ygjagt het! Oder die vo dene Mönsche wo hie vor me als 2000 Jahr a de Greber vo ihrne Liebschte truuret hei. Oder d Stimme vo dene Mönsche, wo mit all ihrem Hab u Guet uf em Wäg zur nöie Heimat sy gsi.

Heidenmoos

Sunnestrahle im winterliche Heidemoos 2013/14

Im Heidemoos, da het’s es ganz eigets Plätzli. Es isch dert, wo mängs jungs Grotzli zwüsche de höche Bueche u Tanne errünnt. Es chunt mir grad so vor, als ob sich die junge Böim zu Grüppeli hätte zäme gfunge, grösseri u chlineri, eis am angere a. Derzwüsche het es töif grüens Moos u mängs Farnchrut errünt zwüsche de Escht, streckt sini länge u fiine Halmli em Walddach zue. Dert, wo ds Sunneliecht e Lücke i de Boumchrone fingt u denn ihri guldige Strahle uf e weich, grüen Waldbode schickt. Einisch, mir si denn no im Schuelalter gsy, hei mi Brueder und i hier Schutz vor em Gwitter gsuecht. Am Inkwilersee, wo mir hei gspilt u mit eifache Stäcke hei gfischet, het üs es Gwitter überrascht. Schwarzi Wulche si über e See zoge u scho im nächschte Ougeblick hei mir grossi, schwäri Rägetropfe uf der Hut gspürt u hei ghört, wie der Räge uf em Seewasser gruuschet het. Es het druf afa strätze, so wie mir’s no nie hei erläbt, derzue isch es heftigs Summergwitter über ds Land zoge. Üs het das nümm rächt wölle gfalle, mir hei Ruetestäcke la Ruetestäcke sy, hei üs uf d Velo gschwunge u sy lospedalete, so schnäll wie mir hei schönne.

Aber es het so starch grägnet u gstrubusset, dass mir chum sy vora cho. Drum hei mir üs unger em Schärmdach vome Buurehus nach bim See still gha. Wo mir wyter sy, isch der Räge wider einisch stercher worde, mir hei no einisch Schärme gsuecht. U dasmal hei mir äbe im Heidemoos still gha. Dert hei mir umger e dichte Loubdach gwartet, bis das Gwitter wyterzoge isch.

Wenn nach em Räge d Sunne wider schynt, de chöi mir im Wald es Liechterspyl bestuune, so schön, dass es schwär i Wort z’fasse isch. Ds Rägewasser uf de Bletter glänzt im Sunneliecht, tuusig Liechterfunke verwandle der Wald in es Liechtermeer. D Sunnestrahle schyne zwüsche d Escht u bräche sich a de Rägetröpfli, wo itz no a de Bletter hange. Es gseht grad us, als ob alles voll mit glänzende Edelsteine wär, nume halt no vil schöner.