Seien Sie unbesorgt

Dieses Buch gleicht einer Liebeserklärung an die Stille, es berichtet vom Leben einer 1500 Jahre alten monastischen Gemeinschaft, den Benediktinern. Gibt es denn nicht schon viele Bücher, die über Klöster berichten? Gewiss, aber der Verfasser dieses Werkes ist Abtprimas Notker Wolf, der oberste Repräsentant der benediktinischen Konföderation, also aller Benediktinerklöster weltweit. Der berühmte und weitgereiste Mönch aus Bayern erzählt hier lebensnah und spannend von den Erlebnissen in einer Gemeinschaft, die sich seit ihrer Entstehung im 5. Jahrhundert ganz dem Dienst an Gott und den Mitmenschen verschrieben hat.

Es mag wohl in einer belebten Bahnhofshalle oder in einem Flughafen passiert sein, als Notker Wolf etwas entdeckte, das ihm Sorgen bereitete: Menschen tranken heissen Kaffee aus Plastikbechern, zugleich telefonierten sie oder waren in andere Geschäftigkeiten verwickelt. Ist es eine Erscheinung unserer Zeit, dass Menschen immer mehr all das, was möglich ist, auch machen wollen, fragt der weise Benediktiner. Dass der Puls der Zeit immer schneller, die Welt um uns herum lärmiger wird? Immer mehr Menschen kommen damit nicht mehr zurecht, deshalb hat die Hast des Lebens eine Gegenbewegung ausgelöst: Wellness-Angebote, Meditationsseminare und Selbstfindungskurse stehen als Kontraste zum hohen Lebenstempo hoch im Kurs. Dennoch will sich die erhoffte Stille und Entspannung nicht einstellen. Oft geschieht das genaue Gegenteil: der Mensch taumelt zwischen der Hektik der Arbeit und dem Freizeitstress hin uns her.

Notker Wolf zeigt in diesem Buch einen altbewährten Ausweg, er besteht darin, den Blick von sich selbst abzuwenden und über sich selbst hinaus zu schauen, zu Gott. Wenn es jemanden gibt, der dem Menschen die Last des «Immer mehr» abnehmen kann, dann er. So zieht es immer mehr Menschen in die Klöster. In der Stille und im gemeinsamen Gebet mit den Mönchen finden sie Distanz zum Alltag, Stille und Raum. In dieser Distanz gelingt die Sicht auf das eigenen Leben aus einem anderen Blickwinkel. Und der frei gewordene Raum bietet die Möglichkeit, Gott in unserem Leben Platz zu geben. So sind die Angebote, einige Tage im Kloster zu verbringen nicht einfach ein «Event», eine Gelegenheit, ein paar Tage abzuschalten. Die Mönche laden uns ein, das Wertvollste, was sie haben, mit ihnen zu teilen. Das Gebet hat viel Kraft, es kann verändern, bestätigt Abtprimas Notker Wolf.

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