Archiv für den Monat: Dezember 2013

Wiehnachtsgruess

«Er öffne euch die Augen des Herzens, damit ihr erkennt, was für eine Hoffnung Gott euch gegeben hat, als er euch berief.» (Eph. 1,18)

Wie genau der Stärn vo Betlehem glüchtet het, wüsse mir leider nümme. Aber soviel isch sicher: es isch es hälls, strahlends Himmelsliecht gsi, e Stärn wo ar Himmelsfeschti si Bahn zoge het, uf sim Wäg nach nach Judäa, nach Betlehem. E Stärn het am Himmel glüchtet, als Zeiche für alli Mönsche, dass Gottes sägnendi Hand ds ganze Ärderund berüehrt. U itz, wo mir zum Betlehem-Stärn luege, dörfe mir o d Gschicht vo de drei Stärndüter verzelle. Es färns Land isch ihri Heimat gsi, villicht Babylon, oder gar Susa. Si hei der häll Stärn gseh u hei nid dra zwyflet, dass sich mit däm Himmelsliecht e alti Prophezeiig erfüllt: d Geburt vo däm, wo ds Tor zum Himmel wyt ufmacht u üs mit Gott versöhnt.

Die drei Magier hei sich uf e Wäg gmacht, mänge Monet isch ihri Reis gange, der Stärn am Nachthimmel het ihne der Wäg gwise. D Reis zum neugeborene Chünig het se a der grosse Stadt Jerusalem mit em Tämpel u de prächtige Paläscht verbi gfüehrt. Aber Chaschpar, Balthasar u Melchior hei nid möge verwyle. Die Wält mit ihrem Lärm, mit de Mächtige u Grosse isch nid für seie gsi. Drum sy si wyterzoge u hei Betlehem erreicht. U druf der Stall, d Chrippe mit em Jesus. Aber wie hei si de das letschte Wägstück vom Dorf zum Stall gfunge? U warum si die drei weise Manne so sicher gsi, dass si der Chünig vo allne Chünige tatsächlich gfunge hei? Ihne isch ja nid so wie de Hirte e Ängel erschyne. Nei, es sy d Härze gsi, wo ihne das hei entdeckt. Die drei Stärndüter hei drum nid nume es grosses Wüsse gha, si hei sich o es Läbe lang es offnigs Härz bewahrt. Wunder, Zeiche u d Gwüssheit, dass e liebende Gott üs begleitet, die drei Stärndüter hei a das gloubt. U dä Gloube het si zäme mit em Stärn zum Stall vo Betlehem gfüehrt.

Wenn es wider Wiehnachte wird, de erwacht o i üs e Stärn, Heiteri u Hoffnig wei am Firmamänt vo üsere Seele ufgah u lüchte. U wenn mir mit em Härz härelose, de finge o mir der Wäg zum Stall. I wünsche allne Läser es gsägnets Wiehnachtsfescht u de es glückliche neus Jahr! U danke, dass dir hin u wider mit Syte bsuechet.

Neues Seitenlayout

In den vergangenen Tage hat WordPress (die Blog-Software, die ich nutze) die neue Version 3.8 freigegeben. Diese bringt neben zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen auch ein neues «Theme» mit dem Namen Twenty-Fourteen. Eigentlich wollte ich bei meinem alten Layout Kubrick bleiben, ich nutze es seit fast sieben Jahren. Auf der Seite dieses Themes hiess es nun aber kurz und bündig: «Veraltet. Bitte verwenden Sie eines der neuen WordPress-Themes».

Milchkannen-Dekoration
Stimmungsbild vom Wiehnachtsmärit im Raufli

Also gut, schon überredet. Tatsächlich haben die neuen Themes viele Vorteile, nebst ihrem stets gefälligen Aussehen. Jetzt können in sogenannten Columns alle möglichen Widgets eingefügt werden, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Header, Layout und viele weitere Einstellungen können mit einigen wenigen Klicks angepasst werden. Beim Kubrick-Theme musste das alles noch «zu Fuss» mit dem CSS- und HTML-Editor erledigt werden. Übrigens: WordPress ist ein ausserordentlich zuverlässiges und Content Management System (CMS). In all den Jahren hatte ich trotz zahlloser Updates nie Probleme (ok, da war die Sache mit der Zeichensatzumstellung). Das ist keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund auch ein herzliches Danke an die WP-Entwickler!

Eine Weihnachtserinnerung

Das Haus meiner Eltern steht ganz am Rande des Dorfes, auf einer steilen Anhöhe, umgeben von Ackerland und der «Hohle», einem kleinen Wäldchen, in dem wir als Kinder gerne und oft spielten. Mitten in dem kleinen Stück Wald befand sich sogar ein altes Jagdschloss mit vielen geheimnissvollen Nischen, ungeschnittenen Hecken und mit einer steinernen Laube, die als Abstellkammer diente. Stundenlang trieben wir uns dort herum, nicht immer zur Freude der strengen Schlossherrin, die in unseren Augen durchaus etwas duldsamer hätte sein dürfen!
Einmal, am Nachmittag eines Heiligabend machten uns mein Bruder und ich auf den Weg in das verschneite Wäldli. Unser Hund Napo, ein Windhund, erwies sich auch an diesem speziellen Tag als treuer Begleiter. Die Bäume im Wald trugen ihr weisses Wintergewand, auf den Ästen lagen Schnee und Rauhreif vom zähen Nebel, der im Wasseramt so dicht werden kann, dass meint, in eine dichte, weisse Decke eingehüllt zu werden. Aber dies störte uns durchaus nicht, zumal dies wie schon erwähnt ein ganz besonderer Tag war. Der Tag vor Weihnachten war für uns erfüllt von einem eigenen, verheissungsvollen Zauber. Gewiss, da war die Vorfreude auf die Bescherung, aber da war auch eine Ahnung auf etwas Himmlisches und für unsere Augen verborgenes, das sich tief in unseren Herzen rührte.

Dass wir an diesem so lange erwarteten Tag durch den knirschenden Schnee dem Wäldli entgegen stapften, hatte einen guten Grund. Wir waren auf der Suche nach einem schönen Stück Moos, um damit die Krippe unter dem Weihnachtsbaum zu schmücken. Für uns bestand kein Zweifel, dass das Gesuchte zwischen Schnee, Sträuchern und Herbstlaub leicht zu finden sei. Natürlich kamen dabei Erinnerungen an den vergangenen Sommer auf, darauf was wir hier unter dem grünen Laubdach an einem warmen, sonnigen Tag alles erlebten. Einmal bauten wir eine echte Baumhütte mit Zeltdach, als Baumateriel dienten uns neben den unentbehrlichen Brettern und Stangen auch ein paar Äste der umliegenden Bäume. Für uns war es ein grosses Abenteuer. Und für den Forstwart auch.
So strolchten wir also durch das mit «Biecht» gepuderte Gestrüpp und hatten durchaus auch Augen für den märchenhaften Winterwald, der im makellosen Schneeweiss glitzerte und strahlte, sobald die Sonne den härtnäckigen Nebel durchdrang und alles in ein weisses, hell schimmerndes Licht eintauchte. Es dauerte nicht lange, bis wir ein schönes Stück Moos gefunden hatten. Und dann machten wir uns unter dem ersten Dämmerlicht des Tages mit eifrigen Schritten wieder auf den Heimweg: mein Bruder voraus, ich mit dem Moos hintendrein, gefolgt von Napo, der inzwischen von der Kälte schon bedenklich zitterte.

Zuhause angekommen durften wir unter dem Weihnachtsbaum den Stall von Betlehem schmücken. Dieser war für uns etwas ganz besonderes, wir kannten ihn schon aus unseren frühesten Kindheitserinnerungen. Es war das Modell eines schlichten Holzstalles, so wie man ihn in den Schweizer Bergen heute noch findet. Etwas Besonderes war der Stall ferner, weil unser Vater ihn in seiner Jugendzeit selber gezimmert hatte. Das wollte etwas bedeuten! Im Inneren des kleinen Holzhauses mit Schindeldach gab es genügend Platz für die schlichten Gipsfiguren, die wir aufstellen durften: Maria, Josef, das Kind in einer Krippe, ein Hirte mit Stab und die heiligen drei Könige, die uns wegen ihrer prächtigen Gewänder und den goldenen Kronen besonders gut gefielen. König – das muss ein spannender Beruf sein, dachten wir damals. Als Elektriker hatte unser Vater sogar für eine Beleuchtung gesorgt, unter dem First und in einer Ecke des Stalles brannten kleine Lämpchen und sorgten für ein heimeliges und warmes Licht. Und nun kam also noch unser Moos aus dem Wald, das wir zusammen mit etwas Heu andachtsvoll vor den Stall legten. Wir bemerkten dabei gar nicht, wie die Zeit verging, in unseren Gedanken waren wir bei der heiligen Familie und wir freuten uns, weil es wegen des Tannenbaumes nach frischem Harz roch. Der Geruch von Tannharz in der Stube, das war für uns das untrügliche Zeichen dafür, dass der lange ersehnte Tag endlich gekommen ist – Heilig Abend.

Weihnächtliche Stimmung in Ranflüh

Weihnachtsmarkt Ranflüh

Nürnberg, Leipzig, oder vielleicht doch lieber Wien? Viele zieht es dieser Tage in die Ferne an einen der grossen «Christkindlmärkte» in die benachbarten Länder. Dabei gibt es während der Adventszeit auch in der Region schöne Weihnachtsmärkte. Gewiss, nicht so gross wie Nürnberg, dafür aber heimelig, beschaulich, mit erlesenem Kunsthandewerk aus dem Emmental. Am kommenden Samstag öffnet der Weihnachtsmarkt in «Raufli» beim Restaurant Bären für einen Tage seine Tore: am Samstag, von 14.00 Uhr bis in die Winternacht hinein, um 21 Uhr. 35 Aussteller, eine wunderbare weihnächtlich Stimmung, Unterhaltung mit Blasmusik, Jodelliedern und Örgeliklängen, Kerzenziehen, ein Raclette-Stübli und noch einiges mehr. Das alles bietet der kleine Wiehnachtsmärit mitten im Emmental.