Archiv für den Monat: März 2013

Mail us Rüderswil

Wie isch das, wenn wenn der Winter langsam z’Änd geit u der Früehlig bim Erwache z’erscht mal d Ouge ufmacht? Wenn der Bode no nass u ärdig isch, d Böim no kahl, mit de erschte Chnoschpe i de Escht. Im Früehligsmonet überchunt d Sunne Chraft, wermt ds Land, so dass die erschte Gresli u Blüete erünne, e erschte warme Früehligsluft im Gsicht z’gspüre isch.

U denn, uf em Wäge düre Wald, ire schattige Duele, wo vor Jahre e grosse Boum siner Wurzle het usbreitet, fingsch Du es letschts Räschteli Schnee. Es isch grad so, als ob der Winter sich no es letschts Mal wett zeige. U dür d Escht vo de Boumchrone schint d Sunne, jede Tag wermer. Gli isch vom Schnee nüt meh z’gseh.

Du hebsch d Hang vor d’Ouge u gsehsch vor Dir no einisch e Wintertag, mit häll lüchtendem Schnee wo in der Sunne glitzeret, mit Schneeflocke wo im Winterluft tanze, mit Ischzäpfe a der Dachtroufi. Aber denn, denn nimmsch d Hang wider ewägg u luegsch zmitz ine wunderschöne, milde u blüehende Früehligstag!

Radio Heimatklang mit Titelticker auf Homepage

Die Hörer von Radio Heimatklang haben immer wieder nach dieser Funktion gefragt: eine Anzeige des aktuell gespielten Titels auf der Homepage. Dies war bisher nur mit der Musikwiedergabe möglich, die in einem eigenen Fenster geöffnet wurde. Nun wurde die Anzeige direkt auf der Startseite realisiert. Und nicht nur das! Angezeigt werden auch der Titel, der als nächstes gespielt wird, sowie eine Rückschau auf die zuletzt gespielten Stücke:

Titelticker Radio Heimatklang

Umgesetzt wurde die Anzeige mit einem einfachen Verfahren. Der Anbieter der digitalen Musik (Streaming Dienst) liefert nicht nur die Musik, sondern auch eine Datei, aus der das aktuelle Musikprogramm entnommen werden kann. Die Datei, die nach jedem Titelwechsel aktualisiert wird, liegt im sogenannten XML-Format vor, sie muss vor der Anzeige etwas umformatiert werden. Dies erledigt ein PHP Script, der alle zehn Sekunden automatisch in einem Rahmen der Homepage aufgerufen wird. Er wertet die XML Datei aus, formatiert den «Titelticker» und zeigt die Daten so an, wie von den Besuchern der Homepage gewünscht.

Natürlich wird es in Kürze auch ein Archiv geben, das eine Suchfunktion haben wird. So kann herausgefunden werden, welches Jodellied oder welcher Ländler zu einer bestimmten Zeit gespielt wurde – und wie die CD heisst.

Holzhäuser haben im Emmental eine lange Tradition

Wer durch das Emmental fährt, staunt immer von neuem: an Waldrändern, Hängen und mitten im Dorf stehen alte, hölzerne Zweckbauten, Wohn- und Bauernhäuser. Tiefragende Walmdächer, kunstvoll verzierte Lauben und variationsreiche Bernerbögen («Ründine») geben jedem dieser Häuser ein unverwechselbares Aussehen mit einem einzigartigen Hauscharakter. Manche der Holzbauten sind mehr als 200 Jahre alt und wurden von vielen Generationen behutsam erweitert und gepflegt. Die erste Sonderausstellung in diesem Jahr ist diesen hölzernen Kunstwerken aus alter Zeit gewidmet, oder: der Holzbaukunst im Emmental.

Modell Moserhaus Signau
Fachbegriffe werden an einem Modell erklärt

Hohe Dächer bieten viel Platz
Wohn- und Bauernhäuser wurden stets mit den Materialien erbaut, die das Land hergibt. Im Emmental, einem an Nadel- und Laubwäldern reichen Gebiet, fiel die Wahl bis in das 20. Jahrhundert vorwiegend auf den Werkstoff Holz. Gebaut wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts ohne Bauplan, weitgehend nach dem Wissen und Geschick der ansässigen Zimmerleute. Die Wirtschaftsform, aber auch das Klima und das verwendete Baumaterial waren wichtige Faktoren für unterschiedliche Bauarten. Das heute als typisch geltende Emmentaler Haus ist ein Bohlen-Ständerbau mit steilem Halb- oder Dreiviertelwalmdach, das viel Platz für das von der Milchwirtschaft benötigte Heu bietet.
Die von Madeleine Ryser gestaltete Sonderausstellung im «Chüechlihus» zeigt eindrücklich ganz verschiedene Aspekte der Holzbau- und Zimmermannskunst der vergangenen Jahrhunderte. Vorgestellt werden auf Skizzen, Fotos und Texten nicht nur verschiedene Holzhäusertypen, Spycher oder Dachmodelle, die Ausstellung geht auch auf Details ein, die gerne übersehen werden. Wer hätte gewusst, dass die im Kanton Bern verbreitete «Ründi» städtischen Ursprungs ist und erst über das Pfarrhaus und die Mühle den Weg zum Bauernhaus fand? Ein Kurzfilm vermittelt ein spannendes Bild über die verschiedenen Phasen der Bauarbeiten in der Mitte des letzten Jahrhunderts.

Von einem guten Geist belebt
Wer die fachlich fundierten Texte liest, staunt über die vielfältigen Fachbegriffe der Erbauer. Aber ebenso auch über die althergebrachte Kunst dieser Handwerker, die es schon vor Jahrhunderten verstanden, Häuser zu bauen, die nicht nur gegen Wind und Wetter bestehen, sondern den Bewohnern auch dauerhaft Schutz und Sicherheit bieten. Schon Gotthelf sprach von einem guten Geist, der das Haus belebt. Mit demselben Recht darf auch vom guten Wesen des Holzhauses gesprochen werden, das vom Vertrauen in die bewährte Kunst der Erbauer zeugt. Und das mit seiner individuellen Ausprägung weit über die Landesgrenzen Berühmtheit erlangt hat.