Der verlornig Stärn

E Wiehnachtsgschicht

Zwe Tag vor Silveschter hei sich nach em Mittag d Wulche über em Dörfli verdichtet E chalte Winterluft isch über ds Land zoge u het sich Wäge gsuecht zwüsche dem Böim im Wald u zwüsche de Hüser im Dorf düre. Um d Huusegge ume het der Luft ghüület u het der Schnee dür d Luft gwirblet, grad so, als ob är die wissi Pracht im ganze Land nöi wett verteile. U zäme mit em Bysluft si vom Oschte här dunkli Wulche über ds verschneite Winterland zoge. Mitenang hei der Luft u d Schneewulche ihres chalte Winterregimänt gfüehrt u hei Tier u Mönsch a Schärme, i Stall u Huus tribe. Wie guet hei mirs doch, het gwüss mänge Mönsch a däm Tag gseit u het sich gfröit über e warmi Stube, über ne heimelige, warme Platz näb der Chunscht.

So isch a däm Dezämberabe der Sturm über ds Land gfahre u isch erscht schwecher worde, won es z’grächtem ignachtet het. Nume d’Wulche, die si blibe; dunkel u fescht si si am Himmel gstande, es isch fasch gsi, als ob si nümme mit em Sturm möge witer zie, als ob si uf ihrer wite Reis a der Himmelsfeschti wei Rascht mache zum ihr winterlichi Lascht loswärde. U so isch es de in der spätere Nacht o cho: am Abe si die erschte Schneeflöckli us ihrem Wulcheschloss der Ärde zue gschwäbt. Die ganzi Nacht het es gschneit u wär am späte Abe no dür ds Dorf über die verschneite Strasse u Wäge gstapfet isch, het chönne stuune, wie still es i der Nacht worde isch. So still, dass me grad ds Risle vo däm fiine, wisse Schnee het chönne ghöre. Erscht am nächschte Morge mit em erschte Tagesliecht het’s ufghört schneie u d Wulche si wyterzoge. Da u dert si d Mönsche vor ds Huus gstande oder hei umger em verschneite Dach zum Fänschter us gluegt. «Lue Mueti, so vil Schnee hei mir gwüss no nie gha!», seit es Ching zur Mueter u beidi stah am offene Fänschter u bewundere im Morgeliecht die ganzi wissi Pracht – uf allne Matte, Fälder u Höger isch früsche Schnee gläge, so wiss u rein, dass mes mit Wort chum richtig cha beschribe. Mi mues es sälber gseh ha. O uf die kahle Loubbäum het sich der Schnee gleit, bis ganz use uf die fiinschte Eschtli. U d Tanne am Waldrand hei i ihrem chüehle Winterchleid usgseh wie us ere verklärte Wält; wie e Tannwald us eme vertröimte Märli, wo Realität u Zouber sich u gheimnisvolli Art d Hang gäh.

«Grüessech Herr Dokter» säge am späte Vormittag es paar Schuelbuebe, wo der Husarzt mit sire Täsche zum Dorf us em Schwändeli zue glüffe isch. Das isch de aber scho alles gsi, witers hei die Buebe em Dokter gar kei Ufmerksamkeit gschänkt, sie hei uf em Schuelhuusplatz e Schneeburg bout u de het es rings um die Schneefeschtig ume e grossmächtigi Schneeballschlacht gäh! U je me von dene wisse Chrugle desume pfylet si, dest lüter isch es vor em Schuelhuus worde.
Der Dokter het sich derwyle umträit und e Chehr däm vergnüegte Chindertribe zuegluegt. Derbi het är müesse schmunzle, wil är a die eigeti Chindheit zrügg dänkt het. So es unbeschwärts Chinderlache, wo vo ganzem Härze chunt, isch doch öppis schöns! Im gliche Momänt het der Peter Ummel aber o über ds Läbe müesse nache dänke. U drüber, wie nach binenang zue mängisch Fröid u Leid si. Hie das fröhliche u heitere Lache u jutze vo de Ching u nume dreihundert Meter witer obe im Schwandhus bi Gärbers der ganz Ärnscht u ds Leid vom Stärbe. Das isch drum der Grund gsi für em Dokter si Gang dür ds Dorf. Är het am Morge vo Gärbers es Telefon übercho, das ihre alt Ghusme, der Steiner Hans gstorbe isch. So es Zytli isch dä Hans nümme rächt zwäg gsi u sit em Stephanstag het är nümme us em Bett möge. Geduldig heig är aber alles treit u heig no gseit, wie dankbar är für alles sig, was är im Läbe heig dörfe erfahre. So hei’s Gärbers em Dokter Ummel erzellt, wo dä zum Huus cho isch, zum der Tod vom Hans z bestätige. Nach der Begrüessig isch me zäme d Stäge uf i die chlini Wohnig im obere Stock, wo der Hans meh als 20 Jahr lang elei het gläbt. I dere chline u ganz bescheide igrichtete Stube isch alles suber u ordeli ghalte gsi, besser nützti nüt. Die alte, eifache Möbel, e Tisch und es Ruehbett hei zäme mit em chline Chachelofe im Egge es heimeligs, gmüetlichs Bild gäh. Es Huus, es Deheim seit ja mängs us über d Mönsche wo da läbe, i und usgah. Ds Wäse u der Sinn vom Mönsch prägt der Ort, wo är läbt u all sini Gedanke, Wünsch u Hoffnige het.

Der Peter Ummel het die stilli Atmosphäre e Momänt uf sich la würke, denn isch är mit Vreni u Fritz Gärber i d Schlafstube wo der Verschtorbnig uf sim Bett isch gläge. Mit überenang gfaltete Häng isch dä alt Ma dagläge u sis Gsicht het keini Spure vome schwäre Stärbe zeigt. Ganz im Gägeteil, es isch e stille, fridliche Usdruck i däm alte, furchige Gsicht gläge.

Wo der Dokter der Gschtorbnig ungersuecht het, isch ihm ufgfalle, dass über em Bett e grosse Stärn mit eme länge Schweif ghanget isch. U der Ummel Peter het grad gseh, dass dä Stärn scho mängs Jahr alt mues si. Die guldigi Folie isch verblasst gsi und a eim Egge vom Schweif het es Stück Folie gfählt, so dass me der Karton het chönne gseh, wo der Stärn drus isch gmacht gsi. Das het der Dokter doch gwungrig gmacht u so het är gfragt, was es ächt mit dem Stärn uf sich het «Das säge ich Euch gärn», Herr Dokter, het uf die Frage abe d Martha Wüthrich gseit, d Schweschter vor Vreni, wo a däm Morge no zum Hans het gluegt. «Weit Dir no bi üs ineluege, wenn d Praxis zue isch, de erzelle i Euch die Gschicht vom Stärn.» Die Iladig het der Ummel Peter gärn agnoh u isch am späte Namittag zu Wüthrichs, wo uf der Matte gläbt hei, eme schöne Buurehus, zwe Kilometer vom Dorf ewägg.

«Dä Stärn het für e Hans e grossi Bedütig gha», so het d Martha ire Bricht agfange. «Die Erläbnis, wo mit däm Stärn verbunge si, hei derzue gfüehrt, dass sich Hanses Läbe zum Guete veränderet het. Passiert isch das alles vor meh als 20 Jahr. Üse Hans het i sim Läbe vil Päch gha, Wägere dumme Gschicht het är si Stell als Schriner verlore, het afa trinke u isch uf die schiefi Bahn cho. Es paar Jahr isch das eso gange. Aber denn het är am heilige Abe dä Stärn gfunge, wo no hüt über sim Bett hanget.
«I bi denn es sächs Jahr alts Schuelmeitschi gsi», het Martha witer erzellt u derzue het si mit der Hand adütet, wie gross si denn öppe isch gsi. «Es isch churz vor Wiehnachte gsi, wo mir i der Schuel e grosse Betlehemstärn hei baschtlet. Gmacht gsi isch dä Stärn ganz eifach, zuegschnitte us eme Bitz Karton. U dass är de im Liecht vor heilige Nacht schön glänzt, hei mir ne iipackt mit guldiger Folie u hei Silberstoub drüber gströit, genau so, wie’s d Lehrere üs zeigt het. Am Schluss isch no e Schnuer dra gmacht worde, so dass där Stärn deheim a der Dechi oder a der Wang cha ufgmacht wärde. Wie han i mi denn druf gfröit, dä schön, glänzig Stärn dörfe mit hei z’näh i die eigeti Stube. Wüsst Dir, Herr Ummel, i ha mir das denn i der Schuel alles i de schönschte Farbe u Bilder vorgstellt. U vor mine Ouge han i scho gseh, wie mi Stärn näb em Wiehnachtsboum i der Luft schwäbt, grad so wie denn der richtig Stärn über em nächtliche Betlehem.» So isch d Martha i ihrem Bricht witer cho u het derbi läbhft grossi Ouge gmacht u Farb im Gsicht übercho. I Marthas Innerem isch da e alti Chindheitserinnerig wach worde, öppis, wo Martha sich i ihrem Läbe immer wider gärn dra erinneret het. Öppis, wo si ufbewahrt het wie ne wärtvolle Schatz um em töife Grund vom Härz. Aber hei mir nid aui so es Schatztruckli, wo mir sorgfältig ufbewahre u nume denn ufmache, wenn ds Ereignis derzue wichtig u wärtvoll isch?

«Item», het Martha jetzt wyter erzellt, «ei Tag vor heilig Abe isch du dä läng erwartet Momänt ändlich, ändlich cho. Nach der Schuel het jedes Ching si eiget Stärn dörfe mit hei näh. I ha mine denn mit eme Lätsch im Schnüerli am Schuelsack aabunge u ha mi uf e Heiwäg gmacht. Was het es doch denn a däm Tag alles z’gseh gäh uf em Wäg dür ds Dorf? Schön gschmückti Fänschter a de Hüser, e Wiehnachtsboum uf em Dorfplatz, grossi Läbchüeche im Schoufänschter vor Dorfbeckerei u no mängs meh. So han i uf em Heiwäg gluegt u gstuunet, ha speter im Wäldli immer wider zwüsche die verschneite Tanne gluegt, zum gseh ob ächt nid e strahlende Wiehnachtsängel zwüsche de Escht füre luegt. Ob all dene Gedanke u Chindertröim han i alles um mi ume vergässe. U ganz i üsi Wält zrügg cho bin i erscht richtig, wo mi Blässi vor em Huus het begrüesst. Schnäll bin i zur Tür i, ha die vom Schnee nasse Stifle abzoge u bi wie im Sturm i d Chuchi zur Mueter, wo grad am bache isch gsi. I ha ihre ja der Betlehem Stärn wölle zeige: ‹Lue, Mueti, gäll är glänzt grad wie der richtig Stärn, vo Betlehem, wo d’Chünige hei gseh›, han i gseit u ha der Stärn vom Schuelsack wölle näh, wo no a mim Rügge ghanget isch.
Aber oje, was isch itz das!? Der Stärn isch ja gar nümme da. Er isch furt! Wo isch er häre? Wo isch er o blibe?
‹Du hesch ne gwüss uf em Schuelwäg verlore›, het d Mueter gseit, ‹chum, legg grad es parr trochni Schue a, mir näh e Taschelampe u loufe no einisch em Dorf zue, vellicht finge mir Di Stärn›. Das het mir wider guete Muet gmacht und mit ere grosse Lampe u warm agleit si mir d Strass ab, dür ds Wäldli, bis zum Dorfplatz. Aber der verlornig Stärn isch niene z’gseh gsi. Es het ja o scho ignachtet gha und isch feischter worde. Derzue isch immer wider e Luft über ds Land zoge, wo der Stärn chönnt furt treit ha. Oder öpper het vor ne üs funge u mit hei gnoh. Mi Mueter het mi uf e Wäg zrügg a d Hand gnoh u probiert z tröschte: ‹weisch was? Mir sueche grad morn am Morge no einisch, mir finge di Stärn ganz sicher, wenns wider heiter isch.›

So han i mi halt i mis Schicksal müesse füege, bi aber der ganz Abe nid ruhig gsi u ha immer wider a mi Stärn müesse sinne, wo är ächt chönnti si. Am späte Abe bin i de aber doch idüderlet u der Schlaf het si witi Dechi us Troscht u Vergässe über mi gleit. Erwachet bin i erscht, wo es hälls Liecht vo me nöie, schneewisse Tag dür ds Fänschter i mis Zimmer gschune het. Es isch der Tag vor Wiehnachte gsi, heilig Abe. Gleiti bin i us em Bett gsprunge u ha grad us em Huus welle, zum mi uf d Suechi mache. U wenn mi d Mueter nid hätt aghalte, so wär i nume halb agleit vor ds Huus, uf d Strass und em Dorf zue!
Uf em Tisch isch no es feins Zmorge parat gsi, mit früschem Brot, Anke u warmer Milch. Grad die han i bsungers gärn gha u bi a Tisch ghocket. I bi no am Lääre vo mim Chacheli gsi, wo’s a der Türe glütet het. Wär chönnt das ächt si? Grad bin i zur Türe gsprunge, zum gseh, wär üs da chunt cho bsueche u wo d Türe ufgange isch, steit da e Ma, wo mir denn chum kennt hei. Är het schlächti, abtreiti Chleider am Lyb gha und uf em Chopf het är e alti, verschlisseni Chappe treit, wo chum gäge Chelti u Wätterluft het möge schütze. Mir isch denn scho als Ching ufgfalle, dass das Gsicht vo töife Furche isch zeichnet gsi, wo dä Ma müed hei la usgseh. Dir heits sicher scho errate, es isch der Steiner Hans gsi, wo am Morge vo däm lang erwartete Feschttag vor üsere Türe gstande isch. Der Hans het nach Alkohol un Wirtshuus gschmöckt u mir het die Gstalt im erschte Momänt Angscht gmacht, so dass i grad wider es paar Schritt vo der Türe ewägg gmacht ha. Der Hans het öppis welle säge, aber mir hei gmerkt, dass är nach de richtige Wort gsuscht het u verläge gsi isch. Aber denn hei sich sini Gsichtszüg doch afa ufhälle und im nächste Ougeblick het i däm vo Sorgefalte prägte Mannegsicht es fiins Lächle ufglüchtet. Was het ächt dä Hans im Sinn? Mir heis scho im nächschte Momänt erfahre, der Hans het nämlich e Jutesack füre gnoh, wo über si Rügge ghäicht isch gsi. U während är mir eire Hand i Sack ine greckt het, zum öppis füre chnüble, het är zu mir gluegt und derzue es gheimnisvolls Gsicht gmacht. Mit sim länge Mantel het är i däm Momänt usgseh wie e Zouberer, wo im Begriff isch, e grossi Überrraschig us sim Sack z zoubere!

Ja, es isch würklich e grosse Überraschig gsi, wo Hans us sim Sack zoge u mit häre ghebt het – mi Stärn, won i verlore ha.
‹Sä da!›, het är nume derzue gseit u het ganz geduldig gwartet, bis i mis Gschänk gnoh ha. Mit beide Häng han i mi Stärn ghebt u ha vor luter Überraschig ganz vergässe, danke z säge. I ha eifach mi Stärn a mi drückt u bi da gstange, bis mir d Mueter i mire Verlägeheit ghulfe het: ‹Anna, möchtisch em Herr Steiner nid danke säge fürs zrügg bringe vom Stärn?›
‹Heit tuusig Dank, Herr Steiner!›
Natürlich si mir gwungrig gsi, hätte so gärn gwüsst, wo dä Stärn verlore gange isch u wie ne der Steiner Hans het gfunge. Aber erzelle u brichte, das cha me ire warme Stube doch vil besser als dusse vor der Türe. So het d Mueter Hans gfragt, ob är nid der Wyl hätt, zum ine cho und es Kafi treiche.
Hans het uf das abe nid gwüsst, was säge, isch no verlägener worde u het mit de Häng a sim Jutesack ume griffe. Er het d Mueter fragend agluegt, grad so, als ob är nid gwüsst hätt, ob das Agebot itz ärnscht gmeint isch oder nid. Aber die gueti Mueter het schnäll gmerkt, was i däm arme Ma vorgeit u het grad ume gwüsst, wie reagiere: ‹Anna, gang afe i d Chuchi u mach heisses Wasser für ds Kafi. Chämit grad ine, Herr Steiner, es isch dinne gwüss gmüetlicher als da i der Chelti usse›.

Es fründlichs Wort het vil Chraft, es isch wie e Sunne, wo Wermi u Heiterei i d Härze treit. U die fründliche, wermende Wort vor Mueter hei ihri Würkig nid verfählt. Im Hans het’s afa toue. Är het mit ere gstabelige Bewegig d Zipfelchappe vom Chopf zoge u isch i d Stube ine trappet. U wo gli druf es heisses Kafi und e tolle Bitz Chueche vor ihm uf em Tisch gstange si, het Hans agfange erzelle: am vordere Abe sig är im Bäre bim jasse gsi u won är sich uf e Heiwäg heig gmacht, sigs scho bitter chalt worde. Der Wäg heizue isch glatt, da u dert sogar ganz verischet gsi u meh als einisch het Hans der Tritt verlore, isch usgrütscht mit sine schlächte Schue u het sich ame Zuun oder Boumstamm müesse feschthebe. Äm Ändi vom Waldstück, Dorf uswärts isch es de aber doch passiert: Hans het wider der Halt verlore, het sich niene chönne hebe u gheit vorüber i chalt Schnee ine. Won är wider het welle ufstah, het är es paar Meter näb e Wäg im Schnee öppis gseh, wo im schwache Liecht vom Wintermond glitzeret u glüchtet het. Wo der Hans wider uf d Bei cho isch, het är dä Stärn mit em länge Schweif us em Schnee zoge u het dä Fund unger der nächschte Latärne gnauer gschouet. Dä Stärn mues es Ching verlore ha, het Hans bi sich sälber dänkt. U richtig: am eim Zagge vom Schweif hanget es Zetteli, wo e Name druffe steit: ‹Anna›. U da grad im Huus ob der Fundstell e Anna deheim isch, het är sich am angere Morgen mit em gfungnige Stärn uf e Wäg zu Wüthrichs gmacht. So het der Hans si Gschicht erzellt, während är sis heisse Kafi het trouche. Derbi het är immer wider i der Stube ume gluegt u si Blick isch immer wider zum Wiehnachtsboum, wo für ds Fescht am Abe im Egge vor Stube isch parat gstange. Wo der Hans wider e Schluck nimmt u derzuee e töife Schnuf macht, fallt der Mueter uf, dass Hans plötzlich liecht afat zittere und e Träne im Oug het. U si fragt ne: ‹fählt euch öppis, Herr Steiner?›
Der Hans het sich e Momänt mit sine grosse Häng d Ouge gribe u het denn zur Antwort gäh: ‹wüsst Dihr, Frou Wüthrich, das Böimli da het mi a früecher gmahnet, wo mir als Ching o so es schöns Grotzli im Huus hei gha. A die Zyt erinnere i mi immer wider gärn. Aber das isch afe mängs Jahr här u i ha fascht nümme gwüsst, wie das isch, so ire Wiehnachtsstube! Itz han is wider einisch gseh, es isch doch eifach schön, Wiehnachte fiire.›
Während der Hans das gseit het, isch är sich no einisch mit der Hand über ds Gsicht gfahre, het denn d Chappe uf e Chopf gsetzt und isch ufgstange. Är möcht üs nümme lenger versuume, het är gseit, isch i si Mantel gschloffe, het Adie gseit und isch zur Tüüre us. Das isch alles so schnäll gange, dass i chum Zyt ha gha zum no einisch danke säge für ds Bringe vom Stärn. Scho isch Hans vom Huus ewägg marschiert, wider em Dorf zue.

Aber cha de das si? So han i mir am däm Morge gsinnet. Da het e Mönsch mängs Jahr kes Wiehnachtsfescht dörfe ha, fingt aber denn e Stärn i der Nacht vor em heilige Aabe und chunt ine warmi Stube zum gseh, wie angeri Wiehnachte fiire, wie der Chrischtboum da steit u druf wartet, gschmückt z wärde für ds Fescht am Abe. Nei, das cha doch nid si! So isch es mir düre Chopf a däm Tag.

Am Wiehnachtstag hei mir es Fescht gmacht mit zwe Nachbersfamilie vom Wiler. Der gross Tisch isch gschmückt worde und am Boum hei d Cherzli no einsch brönnt. Sogar es paar Gschänkli het es no gäh und es si o Wiehnachtslieder gsunge worde. Am Tisch si a däm Wiehnachtstag, wo itz sch so wyt zrügg lit, nid nume Nachbers ghocket. Nei, o der Hans isch da gsi. Won är am vorige Tag zur Tür us isch, han i nid chönne begriffe, dass är für ds Heibringe vom mim Stärn einfach nüt söll ha, eifach mit lääre Häng wider fürt söll. O mi Mueter het so däicht und mir so hei mir no vor heilige Abe beschlosse, Hans zum Wiehnachtsässe izlade. U der Hans isch cho! Es isch a däm Tag gsi, als ob üse lieb Gascht grad no einisch e Stärn funge hätt, eine wo Glück im Läbe bringt. Scho wo Hans churz vor Mittag vor der Türe isch gstange, hei mir gmerkt, dass die Iladig öppis i ihm bewegt het. Früsch rasiert, mit Huet und ere alte, aber brave Halblynchutte isch är da gstange. Vil gseit het Hans nid. Und am Afang isch es gsi, als ob är ine nöi, unbekannti Wält chunt. Da seit me nid vil, me luegt eifach. U nimmt uf, was um eim ume passiert. Aber den hets es Hans doch gwohlet. Wie scho am Tag vorhär han i dörfe erläbe, was es guets Wort verma.

Nach em Nöijahr hei mir Hans de grad no einisch gseh. Eine vo üsne Nachbere het drum e Schrinerei gha u het am Wiehnachte mit em Hans brichtet u derbi erfahre, das Hans e abgschlossnigi Schrinerusbildig het. U wil är grad Lüt brucht het i sim Betrib, het är Hans e Stell abote. U Hans, wo vorhär nume da u dert e Glägeheitsarbeit het gha, het zuegseit. Är het Fröid übercho a sire nöie Stell – u Fröid am Läbe. Es isch grad gsi, als ob Hans a däm Wiehnachtstag e Glücksstärn wär ufgange, wo ihm uf sim witere Wäg dür ds Läbe glüchtet het. Es paar Jahr speter het är us sire Wohnig im Dorf müesse, wil das alte Huus eme Nöibou het müesse Platz mache. Ir Schwand bi mire Schwöschter het Hans denn es nöis Deheim funge. Äbe dert, wo ir Schlafstube dä Stärn ghanget isch, wo euch ufgfalle isch. I ha drum dä Stärn a däm Wiehnachtstag em Hans gschänkt. Wil denn o gschänklet worde isch, han i em Hans o es Gschänk wölle mache und da isch mir halt nüt angers i Sinn cho als ebe dä Betlehem-Stärn.

Mit de Jahre isch der Kartonstärn de verblasst u ds Silberpapier isch spröd u brüchig worde. Aber das isch doch ds Wunder vor Wiehnachte, dass em Hans e angere, richtige Stärn ufgange isch. Eine, wo nie verblasst. Eine, wo a sim Läbeshimmel glüchtet het u wo ihn o itz als Ängel treit u beschützt uf sim Wäg i d Ewigkeit.»

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