Archiv für den Monat: Dezember 2009

Christnachtfeier in der Kirche Rüderswil

Am Abend des 24. Dezember 2009 war der Weg zur Kirche Rüderswil mit vielen Kerzenlichtern gesäumt. Sie luden ein zu einer stimmungsvollen Feier in der Kirche und gaben zugleich das Thema des rege besuchten Gottesdienstes vor. Viele Lieder und weihnachtliche Gedanken standen im Vordergrund der klassisch gestalteten Christnachtfeier.

Grad eso wie die drei Chünige us em Morgeland si mir uf der Suechi. U wenn d Liebi vo Gott üses Härz wyt macht u d Liebi üs erfüllt, de chöme o mir a ds Zyl, präzis so wie die drei Chünige. Mir si sälber Liecht worde.

Das Thema der diesjährigen Christnachtfeier war «Weihnachten und Licht erfahren, dem Stern folgen». Eine von Pfarrer Lorenz Schilt zusammengestellte Arbeitsgruppe hat dazu eine besinnliche, durch viel Musik und Gesang geprägte Weihnachtsfeier vorbereitet. Um die Suche nach dem Licht in der weihnachtlich geschmückten Kirche hervorzuheben, liessen sich die Organisatoren etwas besonderes einfallen: als die Kirchenglocken verhallten, wurde in der rege besuchten Kirche das Licht gelöscht; Stille kehrte ein und nur das Licht der Kerzen am Weihnachtsbaum erhellte den Raum und erzeugte mit einem gedämpften Schein eine geheimnisvolle Atmosphäre der Erwartung und Vorfreude. Von Flötenmusik begleitet ging darauf eine Gruppe Kinder mit Laternen langsam vom Eingang zum Kirchenchor. So wurde ein erstes Licht in die Kirche gebracht als Zeichen für den aufgehenden Stern oder den Weg aus der Dunkelheit.
Die Flötistin Elisa Hofer begleitete nach dem Eingangsspiel auch den weiteren Verlauf der Feier mit besinnlicher und einfühlsamer Musik. Begleitet wurde sie von Dragoljub Popovic auf der akustischen Gitarre und vom Organisten Heinz Born. Den Musizierenden gelang es, mit feinem musikalischem Gespür und durch eine geschickte Liederauswahl das Programm auf eine besondere Weise zu bereichern und die weihnachtliche Stimmung in der Kirche musikalisch zu untermalen.

Waldweihnachtsbaum

Weihnachtsbaum in der Kirche Rüderswil

Mit den ersten Versen aus dem Johannesevangelium begrüsste Lorenz Schilt, zusammen mit Erika und Benjamin Stocker-Zaugg die Gemeinde: «Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht auslöschen können». Pfarrer Schilt nahm in seiner Begrüssung diese Worte auf und wies auf das Weihnachtsereignis hin, durch das Gott sich allen Menschen durch Jesus Christus offenbart. «Morning has broken», auch diese bekannte Weise, die anschliessend an die Begrüssung zu hören war, deutete musikalisch auf den Aufbruch auf dem Weg zum Licht hin.
Was ist Licht, was bedeutet es für und Menschen? Und wie erfahren wir es – auch im Alltag? Zu diesen Fragen machten sich die Kinder Gedanken und gaben in Form von kurzen Betrachtungen mögliche Antworten und Anregungen zum Weiterdenken. Unterstützt wurden die Kinder wiederum von Elisa Hofer, die zwischen den Betrachtungen kurze, helle Melodien auf der Sopranflöte einspielte. So verschmolzen Wort und Musik zu einem Ganzen. Hier und auch während den folgenden Beiträgen wurden im Chor Kerzen angezündet, so dass es in der Kirche immer heller wurde. Beim Lied «Das isch der Stärn vo Betlehem» wurden über der Krippe die Lichter eines von Willi Jutzi geschaffenen Betlehem-Sternes angezündet.

Krippenfigur

Krippenfigur

«Und das soll Euch als Zeichen dienen, ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt». Zu einer Christnachtfeier gehört natürlich auch die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. Vorgetragen wurde der bekannte Bibeltext zusammen mit verschiedenen Betrachtungen von Ruth Leuenberger und Jürg Egli: «Das Licht ist stärker als die Finsternis. Das Licht erhellt immer die Finsternis, aber die Finsternis verdunkelt nie das Licht». Passend zu den meditativen Betrachtungen erklang das Lied «Mache Dich auf und werde Licht» und im Kirchenchor brannten in der Zwischenzeit so viele Kerzen, dass ein helles, klares Licht den Raum erhellte. Am Ende des Gottesdienstes verliessen die Kinder die Kirche mit den Laternen, genau so wie zu Beginn der Feier kamen. Den Abschluss der Christnachtfeier bildete wie in den vergangenen Jahren ein gemeinsames Singen vor der Kirche, Unterstützt wurde die Gemeinde von Mitgliedern der Musikgesellschaft Rüderswil. So endete die eindrückliche Christnachtfeier in der Kirche Rüderswil. Und als die letzte Strophe des beliebten Liedes «Stille Nacht» verhallte und die Besucher sich auf den Heimweg machten, nahmen sie gewiss manches schöne Bild vom gemeinsam vebrachten Abend in der Kirche in den kommenden Weihnachtstag mit.

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Wiehnachtsgruess vom Felix

Vor zwöine Jahr, da hets uf em Blog vom Benjamin e Wiehnachtsbotschaft vom Silvan, mit Husgfährt, z’läse gäh. U itz bis also i, der Felix a der Reihe. Gwüss kennet Dihr mi ja scho, es isch ja no nid lang här, wo’s vo mit öppis z’erfahre het gäh. Mit mine grosse, grüene Ouge, de schneewisse Stifeli und em schwarze Fläck zmits uf em Mu cha me mi ja o chum mit eme angere Chatzemoudi verwächsle.

Kater Felix

Aber gwüss wärdit Dihr itz frage, was so e Felix über ds’Wiehnachtsfescht z’säge het. So näht öich es Cheerli Zyt u losit mir zue, i möcht Euch e Gschicht erzelle. I der Nacht, wo ds Jesusching gebore worde isch, da hei ganz i der Nechi vom Stall zwöi chlini, graui Fäudmüsli gläbt. I ihrer Höhli, töif unger der Ärde hei sich die beide e schöne Wintervorrat gsammlet u hei sich’s i ihrem sichere, warme Versteck bas u wohl la sy. Aber denn, während em Vernachte, het im Ärdechämmerli plötzlich es hälls Liecht afa lüchte u de beide Müsli isch e wahrhaftige Ängel erschine. Häll wie d’Sunne het är gstrahlet. Die chline Höhlibewohner si ärschtig erschrocke, si ime Eggeli ganz nach zämegrütscht u hei mit grosse Ouge zu däm wunderbare Botschafter us em Himmel gluegt. «Heit kei Angscht», het dä druf gseit. «I ha öich öppis wichtigs z’säge. Hüt isch der Heiland gebore, dä wo vom grosse Gott gschickt isch, zum üs aune ds ewige Läbe und es grosses Glück z’schänke, wo nie vergeit. Drum gaht hurti zum Stall u luegit!»

Die beide Fäldmüsli hei zerscht nid rächt gwüsst, was astelle. Das isch für die beide chline Wäse doch grad chli viu gsi uf einisch. Aber denn hei si sich doch uf e Wäg gmacht zum gseh, was da grosses passiert isch. Chum si si aber us der sichere Höhli usetäselet, isch ihne wider e grosse Chluf i d’Chnoche gfahre. U dasmau no viu erger aus bim Ängu! Dicht vor em Usgang us em warme Winterlager het e grosse, chreftige Kater gwartet (öppe so eine wie-n-i o). Aber was itze? Nei, das was drufabe passiert isch, das hätte sich üser beide erchlüpfte Graueli nid im Troum chönne vorstelle. Der Kater macht langsam e Schritt zrügg, neigt der Chopf liecht uf d’Syte i seit mit ere fründliche Stimm: «heit kei Angscht, hüt isch die heiligi Nacht u dert i der Chrippe lit üses Chrischtching, wo Mönsch u Tier wott Fride bringe. Drum tuet i dere Nacht e keis Tier em angere öppis z’leid, mir si aui uf em Wäg zum Stall, chömit o mit.»
Wider si üsi beide Nager nid sicher gsi, ob si däm Fride würklich dörfe troue. Denn aber hei si sich doch füreglah u hei sich zäme mit em Kater uf e Wäg gmacht. Ganz zfride u guetmüetig isch dä itz däm chline Grüppeli vorus trappet u chum si si es paar Meter ungerwägs gsi, hei sich meh u meh Tierli derzuegsellt: e mächtige, graue Wolf, zäme mit es paar Schaf. E grosse, bhäbige Bär mit ere ganze Rehfamilie. Und us der Nacht touche plötzlich e Fuchs uf, begleitet vo Agetsche, Finkli u Amsle, wo däm schlaufe, ufgeweckte Waldbewohner Gsellschaft gleischtet hei.
Die beide Fäldmüs si us em Stuune fasch nümme usecho. Es grosses Wunder muess i dere Nacht passiert si. E Nacht, wo mit ere eigete Stilli erfüllt isch gsi, mit ere töife, innige Fröid, wo nid i Wort cha gfasst wärde. Was mues das für-n-e Mönsch si, wo dert im däm Stall uf d’Wält cho isch? «Das cha-n-i öich scho säge», antwortet der Kater ganz plötzlich. Dä het die beide agluegt u grad errate, was für Gedanke si hei. Dä Moudi het drum gwüsst, dass Gedanke u Gfüehl sich i de Ouge vo Mönsch u Tier spiegle, grad so wie sich der blau Himmel u die wisse Wulche im klare, stille Wasser spiegle. Nume brucht’s halt eigeti Ouge, zum das chönne z’gseh. Ouge, wo Fröid u Leid i der Wält säuber chöi ufnäh, wie e klare, reine Spiegel. «Es isch e grösse Chünig, wo hüt gebore isch« erzellt der Kater itz witer u die beide Zuehörer hei ihri chline Ohre gspitzt zum ja nüt z’verpasse. «Aber är isch halt ke Chünig über grossi Länder, Stedt u mächtigi Wältrich. Nei, är isch Chünig über öppis, wo ds Choschtbarschte isch uf der Wält: är isch Chünig über üsi Härze, sis Rich isch das vo der Liebi u Barmhärzigkeit. Und als Zeiche derfür, dass itz sis Rich si Afang nimmt, isch die heilige Nacht erfüllt mir Fride.

Das isch der Bricht vom Kater gsi u die beide chline Fäldmüs hei adächtig zueglost u si no geng ganz still gsi. Denn het eis zum Stall gluegt, druf wider zum Kater. Es het die Gschicht gwüss gloubt und grossi Fröid gha, aber, «zwe so chlini, unschinbari Fäldmüs wie mir, si mir de o wiukomme im Stall?» He ja, me muess sich das vorstelle, i der Gsellschaft vo Wöuf, Bäre, Adler u Hirschböck mit grosse, wite Gweih, da si die beide munzige graue Ärdbewohner ja chum meh z’gseh gsi, ganz verschwunde si si zwüsche angere Tier.
Ohni dass si’s gmerkt hei, het sich i däm Momänt e alte Bär derzue gsellt, är het si gross, breit Chopf wit abe gha, dass er mit sine nümm ganz scharfe Ouge die Müsli het chönne gschoue u het aui ihri Bedänke u Zwifel chönne uflöse: «Heit kei Chummer, Dir sit wiukomme, grad so wie mir aui. Im Himmel git’s e grosse Gott, wo Himmu u Ärde erschaffe het, auso o jedes vo üs. Aune het är ds Läbe und e eigeti Seel gschänkt. Öich beide und o mir. U drum het är üs aui gärn, ganz glich, wie gross oder chli mir si. Mir si ihm aui glich lieb u wärt.» So het dä alt Bär i de beide Müsli ds Vertroue nöi gweckt. Denn het är sich umdräit u isch mit gmässene Schritte vorus, uf em Wäg zum Stall, wo itz scho ganz nach isch gsi.

Das isch mi Gschicht. Wiehnachte ha, heisst das nid o a dä Stärn daiche, wo über em Himmel vo Betlehem glüchtet het? U das Liecht vo däm Stärn het über der ganze Wäut gschine, het Mönsch u Tier ds Liecht vom Himmel brunge, het üs aui agstrahlet. So isch es Wiehnachte worde; dennzumau wie o hüt und i jedem nöie Jahr. Wenn mir aui unger em Stärn vo Betlehem dür d’Liebe verbunge si, wie e Familie, wo so gross isch wie ds Stärnemeer, isch es denn nid Wiehnachte worde, sägit?

I wünsche Euch aune es frohs, gsägnets Wiehnachtsfescht.

Linux Tool der Woche: Xsnow

Weihnachten steht vor der Tür. Was liegt also näher, als die Gelegenheit zu nutzen und den Desktop für die besinnlichen Tage weihnachtlich zu gestalten. Deshalb widmet sich dieser Beitrag der LTW Rubrik der Frage, wie mit Linux eine weihnachtliche Atmosphäre auf den Bildschirm gezaubert werden kann. Als erstes bestimmt mit einem Bildschirmhintergrund: eine verschneite Winterlandschaft, Tannen, Häuser mit Licht in den Fenstern, usw. Schöne und passende Hintergründe zum Thema sind mit der Google Bildersuche schnell gefunden, zum Beispiel hier oder hier. Ist der passende «Wallpaper» ausgewählt, kann er heruntergeladen und mit dem Konfigurationstool der verwendeten Desktopumgebung installiert werden. Bei GNOME wird dazu das Control Center verwendet. Wer mit einem schlichten Windowmanager wie Openbox oder Fluxbox arbeitet, kann hsetroot oder esetroot verwenden.

Nun aber zum eigentlichen Tool: Xsnow. Wie mehrere vorgestellte Utilities hat auch Xsnow eine lange Geschichte die bis in das Jahr 1984 zurückreicht. Begonnen hat alles mit einer virtuellen Weihnachtsgrusskarte für den Macintosh. Dargestellt wurden auf der Karte grüne Tannen, ein rot gekleideter St. Nikolaus auf dem Schlitten und fliegende Schneeflocken. Später wurde die Idee auf UNIX/X-Windows portiert. Hier konnte das Programm aber im Hintegrund gestartet werden und die weihnachtliche Szene wurde direkt auf den Bildschirm proiziert. Santa fliegt mit seinen Renntieren über den Hintergrund des Desktop und die fallenden Schneeflocken bleiben auf den Fenster liegen. Wie bei UNIX gewohnt kennt Xsnow eine Myriade an Optionen – fast alles kann eingestellt werden: Die Anzahl der Scheeflocken, die Farbe des Hintergrunds, die Windstärke und die Geschwindigkeit des Schlittens. Der Manpage ist zu entnehmen, dass mit dem folgenden Kommando St. Nikolaus mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs ist:

xsnow -santa 2 -santaspeed 10

Manchem mag das Utility etwas antiquiert erscheinen, in det Tat bieten Composite Window Manager wie Compiz Effekte, die wesentlich spektakulärer sind. Sie benötigen aber auch mehr Ressourcen und funktionieren nicht mit allen Grafikkarten. Xsnow stellt dagegen bescheidene Anforderungen. Es funktioniert grundsätzlich mit jeder Grafikkarte und mit jedem Window Manager unter UNIX/Linux. Auf meinem Desktop läuft es mit folgenden Parametern:

xsnow -snowflakes 250 -santa 2 -nowind -notrees

Xsnow Desktop

Xsnow in Aktion

Damit sind im Mittel 250 Schneeflocken auf dem Bildschirm zu sehen, St. Nikolaus wird in der grössten Darstellung angezeigt, auf den Schneesturm wird verzichtet und auch Tannen werden keine gezeichnet, da diese bereits auf dem Wallpaper zu sehen sind. Ich verwende im Beispiel dazu ein Foto von der winterlichen Schrattenfluh im Emmental.

Im Chrischtmonet

«D’Liebi vo Gott isch bi üs erschine, eso, dass Gott si einzig Suhn i d Wält gschickt het. Är söll üüs mache z läbe.» 1. Johannes 4,9

I der Dämmerig, denn wenn der Tag sich neigt, a der Schwelle zur Nacht ds Liecht schwecher wird und am dunkelblaue Himmel die erschte Stärne strahle, denn si o am Bärg über em Dorf meh u meh d Liechter vo de Hüser z’gseh. Es isch e eigete, gheimnisvolle Momänt, wenn es a der ewige Himmelsfeschti Nacht wird und der Mond silbrig schint, e liebe Gfährt, wo üs dür d’Nacht lüchtet u seit: muesch kei Angscht ha vor der Dunkelheit, i bi ja o no da. U denn, wenn immer meh Stärne glitzere u strahle, wenn es still wott wärde uf üser Ärde und d’Dunkelheit sich über Dorf u Matte leit, denn zeigt sich es Bild, dert äne am Bärg. I de vereinzelte Hüser, wo dert am Hang ihre Platz hei, isch ds Liecht us de Fäischter ganz dütlich z’gseh. Es isch, als wenn es die Liechter der Stärne wei glichtue: Lüchte u Strahle unger em wite Himmelszält, unger em Stärnemeer. Isch das nid grad wie e Wunsch, dass über jedem Huus am Himmel e guete Stärn steit? E Stärn wo Liecht u Wermi schänkt?

«Itz wei mir aber doch hei, es isch gli heilig Abe. Wei hei und d’Cherzli am Boum azündte!». Nachdäm mir de Groseltere im Ungerdorf es Gschänkli hei dörfe bringe, hei üsi Chinderhärze nume no ei einzige Wunsch gha: hei u Wiehnachte fiire. U so schnäll üs d’Bei treit hei, bi-n-i zäme mit mim Brueder über ds Fäud, em Höhewäg zue. Dä het si Name drum nid vo ungfähr, es isch tatsächlich e Platz uf ere Ahöchi über em Dorf. Es het scho afa dunkle wo mir üs uf e Heiwäg gmacht hei. U grad wie hüt hei a däm Abe vor bald 40 Jahr am Himmel die erschte Stärne afa lüchte. Aber, wie ganz angersch gseh Chinderouge d’Stärndli, gseh ds heimelige Stubeliecht scho vo witem. Es het e eigete, verklärte Glanz, es isch halt kei Nacht wie angeri, isch keis Liecht, wie angeri Liechter. Nei, es isch d’Nacht vom heilige Abe, es isch ds Wiehnachtsliecht.
Scho am Namittag hei mir ghulfe, ir Stube der Wiehnachtsboum z’schmücke und d’Chrippe ufstelle. Das hei mir bsungers gärn gmacht, wiu das ja nid e Chrippe wie jedi angeri isch gsi. Bhüetis. Die het drum üse Vater sälber zimmeret, wo-n-är no i d’Schuel isch. So hei mir die Chrippe kennt, so wit dass d’Erinnerig zrügg geit. Und isch si üs so vertrout vorcho, ja het ganz e eigete Zouber i üsne Ouge gha. Dennzumau in Betlehem, wo ds Chrischtchind gebore isch, mues es genau so usgseh ha wie i üser schöne, vertroute Chrippe. Mit der Maria, em Josef, de drei heilige Chünige, de Hirte und mit em Chind i der Chrippe ganz i der Mitti vo all däm Gscheh. U sälb Jahr het Vater no e nöi Idee gha. Im Wald si mir ga Moosbitzli sammle u hei mit dene der Bode vor der Chrippe usgleit, so dass es usgseh he wie e schöni, grüeni Weid.
Ganz adächtig u sorgfältig hei mir scho nach em Zmittag der Wäg dür d’Tanne gsuecht u hei Moosblätze ufgläse. Es versteit sich ganz vo ellei, dass nume die schönste Bitzli guet gnue si gsi für üsi Chrippe. Wie wird ächt das usgseh, hüt am heilgie Abe, wenn über der Chrippe ds Läternli und d Cherze am Boum wärde brönne? So si mir vouer Vorfröid heicho u hei druf am Abe ds Liecht vom Stärn über der Chrippe dörfe gesh, hei dörfe d’cherzli am Boum azündte. Gwüss, grad so het ds Liecht vom Stärn vo Betlehem o müesse glitzere u schine, hei mir dänkt, vor mir all die Pracht mit em Boum u de Gschänkli bestuunet hei.

Vor 2000 Jahr, da het dä Stärn o glüchtet über der Stadt Betlehem. Aber nid über mächtige Paläscht oder grosse Fürschtehüser. Nei, über eme eifache, armselige Stall. U doch, all die Mönsche wo d’Geburt vo Jesus Christus mit erläbt hei, si erfüllt gsi, mit ere stille, töife Fröid. Adächtig si si abgchnöilet u hei das Ching i der Fueterchrippe abättet. Voll Glück u Dankbarkeit, dass Gott si eiget Sohn zu üs Mönsche gschickt het zum zeige, dass si grossi Liebi üs allne giut. Und über all däm Gscheh het e guete Stärn gstrahlet, häll u klar. Es isch der glich Stärn vo dere heilige Nacht, wo o hütt und a jeder Wiehnachte über üsne eigete Heimet möcht schine, so dass ds Liecht vo der Chrischtnacht o üsi Härze erfüllt. Es brucht nüt grosses derzue, keni guldige Tanzsääl oder herschelige Paläscht. Nei, ds eifachschte Deheim längt derzue, wenn mir Jesus Chrischtus ilade, zu üs z’cho. Wenn mir üs säuber lö la erfülle vom Liecht, wo der guet Stärn üs schänkt.

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Mail us Rüderswil

Abschid vo Etzike

Es isch scho es gspässigs Gfüehl gsi, wo-n-i dä Morge zu mim alte Deheim z’Etzike cho bi. Wie lang ha-n-i itz dert gläbt? 10 ganzi Jahr. U vorhär acht Jahr im Gade bi Stampflis z’Hünike, haut o z’Etzike. Es isch e verrägnete Morge gsi, wo-n-i uf e Husplatz gfahre bi. E chli höcher, uf de Buchsibärge und bi Wynige het es scho Schnee gha. Erscht im Wasseramt het d’Wermi der Schnee i Rägne verwandlet. I der Wohnig het Liecht brönnt. Es isch das vertroute Biud gsi, wo-n-i mi so mängs Jahr dra ha gwanet. Mi het das Liecht o chönne gseh, wenn me z’Nacht oder i der Dämmerig gäg em Etziker Wald zue glüffe isch, bi Marti’s verbi oder dür ds Oberdorf uf em Waldhus zue.

wohnungetziken

Winter 2000, wenige Monate nach dem Neubau

Dert, uf ere liecht erhöhte Lag het me chönne uf ds Dorf abe luege. U äbe o uf das Huus grad a der Schrinerei a. O itz mache i dä Spaziergang no einisch, em Räge grad z’trotz. I erreiche der Waldrand, loufe richtig Äschi u chume nach es paar hundert Meter wider zur Houptstrass. So ha-n-i die Biuder vo de vergangene Jahr no einisch chönne gseh u erläbe. Aber i bi ja nid uf Etzike cho zum i Erinnerige z’schwelge. Mini letschte Sache i ds Outo packe u denn Adie säge, für das bi-n-i ja da häre cho. Auso geit es drahi. Im Chäller het es no es paar Töpf u Gartewärchzüg. Es passt aues gäbig u ring i ds Outo und isch im Schwick verschtout. Itz mues no der Bäse brucht si, so dass dä Chäller e Gattig macht. Uf das abe ha-n-i em nöie Bsitzer chönne Bscheid gäh: Es wär itz alles furt u verrumt. Dä isch drum scho flissig am ichezügle! D’Wohning isch überstellt mit Chischte, Karton u auergattig angerer Ruschtig. Itz chunt nach zwöi Jahr also nöis Läbe i die Wohnig.

Aber es isch es fremds Biud, wo sich da zeigt. I stuune, wie doch Tische, Lampe, Schränk u Stüehl dere Wohnig es so ganz angers Gsischt gäh hei. Es isch, als ob das Wohnigli sich veränderet hätt, es ganz es angers worde wär. Aber – uf ne ganz eigeti Art – stimmt das ja o. Es si angeri Mönsche, wo itz da ihres Deheim hei. Es läbt e nöie Huusgeischt, wo alles wott nöi mache. I hoffe, dass es e guete Huusgeischt wird si u wünsche de nöie Bsitzer nume ds Beschte. Dass si mängs glücklichs Jahr hier erläbe u dass si immer gärn säge: es git gwüss mänge schöne Platz uf der Wält. Aber keine isch wie üses Deheim!

etzikerwald

Etziker Wald

U itz wäre alles abgschafft. D’Schlüssel si übergäh, alli Abmachige troffe, i wenige Tage cha der Vertrag ungerschribe wärde. I hocke mit mine letzte Sache i ds Outo u fahre düre Oberargau mim Deheim zue – em Ämmitau zue, uf Rüderswiu. Ja sicher, das isch nid e Abschid für geng. D’Erinnerige a all das schöne, wo mir da isch gschänkt worde, die blibe. U für die wirde-n-i immer dankbar si. Näb em alte Deheim si es die wite Loubwälder im Wasseramt wo-n-i aus Biuder immer wirde ir Seeu bhaute. Mängi Stung bi-n-i dür die Wäuder, ha ds Alphorn derbi gha, ha gsinnet oder gar tröimt, ha probiert e Gschicht z’ersinne oder ha e Idee für-n-e nöi Homepage gsuecht. Im Früehlig, wenn der Waud im früsche Loub glüchtet het, wenn tuusig Stimme vo de Waudbewohner si z’ghöre gsi und am Waudrand mängs Blüemli der Sunne entgäge glachet het. Aber o im Herbscht, wenn d’Böim i füürige Farbe, rot u gäub u purpur mi so mängisch iglade hei, eifach zunm Luege u Stuune ob all der Pracht.

Derig Gedanke sis gsi, wo-n-i scho über d’Linge und Ursebach am Mühliwäg zue gfahre bi. Dert, ganz druff obe, gseh die wo uf der Strass reise, z’erscht mal ds Ämmitau. So isch es o mir gange, i ha die Bärge u Höger i früschem Schnee gseh. Druf het mir der Wäg witergfüehrt, über Sumiswaud u Ramsei uf Rüederswiu. Äbe, heizue.

Linux Tool der Woche: tar

Ältere Semester, die auf diesem Blog mitlesen, werden sich gewiss erinnern: Das Betriebssystem MS-DOS kannte in seinen frühen Versionen (bis und mit 3.11) nur ein simples Tool zum Archivieren von Dateien: backup. Leider kam dieses Tool mit einer äusserst spartanischen Ausstattung daher, archivierte nur auf Laufwerke fixer Grösse und war nicht in der Lage, Archive zu komprimieren. Deshalb war es eine echte Erleichterung, als 1989 das Komprimierungsprogramm PKZIP von Phil Katz auf den Markt kam. PKZIP war ein ein fantastischer Alleskönner. Es komprimierte Dateien mit verschiedenen Algorithmen, archivierte klaglos ganze Verzeichnishierarchien inklusive Dateiattribute und war sogar in der Lage, Archive zu verändern. Ausserdem gab es nicht sofort auf, wenn ein Archiv mal kaputt war! Grosse Archive konnten auf mehrere Floppies verteilt werden, und so weiter.

tar in Aktion

UNIX Anwender waren (und sind) in dieser Hinsicht viel verwöhnter. Denn hier gab es schon seit 1989 ein Hilfsprogramm zum Sichern und Archivieren ganzer Hierarchien: tar – Tape Archiver. tar ist ein echter Schwerarbeiter und obwohl das Tool ursprünglich zum Schreiben auf Bänder konzipiert war, ist es weit davon entfernt, in Rente geschickt zu werden. Ganz im Gegenteil: dank verschiedener Erweiterungen ist tar heute das universelle UNIX/Linux-Tool zum Erstellen von Datei-Archiven. Der Autor dieses Beitrages nutzt es täglich, um Archive zwischen verschiedenen Rechnern hin- und herzuschieben. Und deshalb scheint es ihm angebracht, einmal danke zu sagen und dieses grossartige Tool vorzustellen.

tar kann – wie bereits gesagt – mehrere Dateien, Verzeichnisse und auch ganze Verzeichnishierarchien in eine einzelne Archidatei zusammenkopieren. Wahlweise kann diese Archivdatei auch in verschiedenen Formaten komprimiert werden. Um beispielsweise ein Archiv aller Dokumente im eigenen Verzeichnis zu erstellen, kann folgendes Kommando eingegeben werden:

tar -c -vpzf dok.tgz Dokumente/

Was genau tut dieses Kommando? Folgendes: Es erstellt ein Archiv mit dem Namen doc.tgz. Dieses enthält nach Fertigstellung alle Dateien des Ordners Dokumente. Unterordner werden selbstverständlich mit einbezogen. Die einzelnen Flags sollen im folgenden kurz vorgestellt werden:

  • -c: Steht für Create. Erstellt ein neues Archiv. Eines der drei Kommandos -c:Create, -x:Extract und -t:List muss immer als erstes nach dem Kommando folgen.
  • -v: Verbose, zeigt Details über den Prozess an. In diesem Fall zeigt tar eine Liste aller archivierten Dateien.
  • -p: Sichert auch alle Dateiattrbute im Archiv. Dies ist sehr praktisch, wenn nach einem Wiederherstellen des Archives auch die Zugehörigkeiten und Rechte der Dateien berücksichtigt werden sollen.
  • -z: Mit diesem Flag wird das Archiv mit GZIP komprimiert.
  • -f dateiname: Schreibt das Archiv in die angegebene Datei. Wenn mit Dateien statt mit Bandlaufwerken gearbeitet werden soll, muss dieses Flag immer mit angegeben werden, denn tar war ursprünglich auf das Beschreiben von Magnetbändern ausgelegt. Diese Herkunft kann es bis heute nicht ganz verleugnen…

Nun besitzen wir also ein tar Archiv doc.tgz. Hin und wieder wird dafür auch der Begriff Tarball verwendet, weil viele Dateien einfach zusammengeklebt wurden (Tarball=Teerklumpen). Dass es sich bei unserer Datei um ein komprimiertes Tar-Archiv handelt, ist auch an der Endung der Datei zu erkennen: .tgz. Dies steht für Tar – GNUZIP. Manchmal werden auch zwei Endungen verwendet, um den Typ der Datei auszuweisen: .tar.gz. Ist ein Tar-Archiv unkomprimiert, sollte stets die Endung .tar verwendet werden.

Nun bleibt natürlich die Frage, was sich mit diesem Tarball machen lässt. Interessant sind in erster Linie zwei Kommandos: Den Inhalt eines Archivs anzeigen und ein Archiv wieder entpacken. Um den Inhalt eines Tar-Archives zu sehen, wird folgendes Kommando eingegeben:

tar -tzf dok.tgz Dokumente/

Damit erhalten wir eine Liste aller Dateien des Archives. Tipp: Geben Sie zusätzlich das -v Flag mit an, um auch die Attribute der Dateien zu sehen. Beim Blick auf die Ausgabe fällt vor allem eines auf: tar hat das Archiv mit relativen Pfadangaben erstellt, also zum Beispiel Dokumente/tradeup.sxw. Wenn wir dieses Archiv entpacken, erstellt tar im aktuellen Verzeichnis einen Ordner Dokumente in den es alle Dateien extrahiert. Das ist praktisch, denn nun können wir dieses Archiv in einem beliebigen anderen Ordner wieder auspacken:

cd /var/tmp
tar -xvpzf /home/bstocker/dok.tgz

Nun haben wir unter /var/tmp eine identische Kopie unseres Dokumentenordners. Die Ordnerstruktur und die Permissions sind beibehalten worden. Lediglich die Reihenfolge der Dateien ist unter Umständen nicht mehr gleich. Wenn auch dies berücksichtigt werden soll, kann zusätzlich das Flag -s (Same order) verwendet werden.

Und damit ist tar bereits kurz vorgestellt worden. Es muss hier betont werden: kurz. Denn tar kennt zahlreiche weitere Optionen. Es kann etwa verschiedene Komprimierungsverfahren verwenden und auch problemlos mit absoluten Pfadangaben umgehen. Archive können mit verschiedenen weitere Attributen versehen werden und es ist auch möglich, neue Dateien an ein bestehendes Archiv anzuhängen. Wer es genau wissen will, findet auf der GNU Homepage eine detaillierte Dokumentation zu tar.

tar ist zuverlässiger und äusserst robuster Freund für jeden, der regelmässig grosse Verzeichnisse archivieren oder zwischen verschiedenen Rechnern bewegen muss.

«Macht hoch die Tür»

«Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar». Mit dem von Johann Abraham Peter Schulz vertonten Abendlied von Matthias Claudius klang die erste Adventsbesinnung in der Kirche Rüderswil aus. Und tatsächlich: auf dem Heimweg durch die Winternacht waren durch die teils dichten Wolken am Himmel da und dort die Sterne zu sehen. Und ein silberner Schimmer hinter dem Wolkenband liess ahnen, wo der Mond auf seiner Bahn steht. Rund 30 Kirchgänger trafen sich am Sonntag um 20 Uhr in der weihnachtlich geschmückte Kirche, um sich auf die bevorstehende Aventszeit einzustimmen.

Mit dem Psalmwort «Macht hoch die Tür, die Tore macht weit» eröffnete Pfarrer Stephan Bieri aus Lützelflüh die Adventsbesinnung und leitete mit dem Psalmwort über zur Bedeutung des Wortes «Advent». Advent heisst: Ankunft, es ist ist die Zeit in der wir auf die Ankunft von Jesus Christus, des Messias, warten.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie selten wir heute auf Fragen eine klare Antwort erhalten? Ein deutliches Ja oder Nein? Hören wir nicht viel öfter ein eher unverbindliches «Vielleicht», ein «Ja, aber» oder ein «Möglicherweise»? Mit dieser Frage kam Pfarrer Bieri zum Thema seiner Predigt. Im Kern der Predigt stand eine Zusage, die der Apostel Paulus der jungen Gemeinde in Korinth gemacht hat (2. Kor. 1,18-22): «Gott aber ist treu, dass unser Wort an Euch nicht Ja und Nein gewesen ist». Paulus passt damit nicht in unseren Zeitgeist, was er verkündet, hat ein klares Profil, ist eine deutliche Hinwendung zu Vertrauen auf Gott.

Nun gibt drei Formen des Vertrauens, die Stephan Bieri in der Folge genauer vorstellte. Einmal das Vertrauen in unsere Mitmenschen, das schon in den frühen Lebensjahren getrübt werden kann. Ferner das Vertrauen in uns selbst – unser Selbstvertrauen. Auch dieses können andere Menschen stärken – aber auch schwächen. Wie aber steht es mit dem Vertrauen auf Gott? Rückschläge und Enttäuschungen im Leben können an unserem Gottvertrauen rütteln, so dass wir Gott fern von uns glauben.

Auch Paulus erlitt in der griechischen Metropole Enttäuschungen, war mit Anfeindung und Misstrauen konfrontiert, wie so oft in seinem Leben als Missionar. Wie aber ging der tief gläubige Mann aus Tarsos damit um? Er bewahrte stets ein unerschütterliches Gottesvertrauen. Er wusste, dass Gott in seiner Liebe bedingungslos zu uns steht. Und genau diese Überzeugung fasste er in Worte, wenn er den Korinthern schrieb: «Denn Jesus Christus, der Sohn Gottes, den Silvanus, Timotheus und ich bei euch verkündet haben, war nicht Ja und Nein zugleich. In ihm ist das reine Ja Wirklichkeit geworden. Mit ihm sagt Gott Ja zu allen seinen Zusagen.»

Ist dieses bedingungslose JA nicht auch die Adventsbotschaft?