Archiv für den Monat: Oktober 2008

Zum Reformationssonntag

«Wenn ich wüsste, dass Morgen die Welt unterginge, würde ich Heute ein Apfelbäumchen pflanzen»

Schön und voller Hoffnung klingt dieser Sinnspruch, der dem Reformator Martin Luther zugeschrieben wird. Und warum sollen diese kraftvollen Worte nicht vom Übersetzer der ersten deutschen Bibel stammen? Luther selbst hielt sich gerne und oft in Gärten auf und erfreute sich an Blumen und Bäumen. Auf luther.de ist nachzulesen, dass es viele Baumlegenden gibt, die sich um den grossen Deutschen ranken.

Blühender Kirschbaum

Bäume haben in allen Religionen der Welt eine bedeutende Rolle gespielt, sie sind Symbole für das Leben schlechthin; es gibt kaum ein schöneres Sinnbild für ein gelungenes und erfülltes Leben als ein blühender Baum. So wie ein Baum mit den Jahren gross und mächtig wird, so soll auch unser Leben wachsen, gedeihen, blühen und Früchte tragen. Einen besonders schönen Glückwunsch kannten die Römer: «Vivat, crescat, floreat!» – Lebe, gedeihe, blühe! Und Jesus Christus verglich unseren Glauben mit den Früchten des Baumes: wer an das Euangelion glaubt, gleicht einem Baum, der gute Früchte trägt. Jesus benutzte bei vielen Gleichnissen Bilder aus dem bäuerlichen Leben, die den Zuhörenden vertraut waren.

Am kommenden Sonntag feiern wir so wie an jedem ersten Sonntag im November den Reformationssonntag. Dabei sollen die Ereignisse des frühen 16. Jahrhundersts in Erinnerung gerufen werden, die schliesslich zur Entstehung der reformierten Landeskirche führten. Luther, Zwingli, Calvin und viele andere Reformatoren forderten einen Neuanfang, wollten die christliche Botschaft von Grund auf erneuern und von bestehenden Traditionen befreien. Die Reformatoren forderten einen Glauben, der allein auf den Tugenden und Kernlehren des Christentums fusst: Erlösung durch Gnade, Rückbesinnung auf das Evangelium und Christus als Messias.

Vielleicht kam Luther irgendwann an einem Sommertag in einen blühenden Garten, legte sich unter einen schattigen Baum und machte sich Gedanken über das reformatorische Werk, das er begonnen hatte. Der christliche Glaube, so wie Luther ihn verkündete, verbreitete sich zwar rasch, hatte aber erst wenige Anhänger und war alles andere als gefestigt. Es war wichtig, das begonnene Werk zu pflegen und zu umsorgen, gerade so, wie ein Gärtner der frischen Saat oder einem jungen Baum besondere Aufmerksamkeit schenkt. Vielleicht verglich Luther sogar die junge Reformation mit einem Baum, an dem die ersten Blätter und Äste wachsen. Gewiss: der von allen Konventionen und erstarrten Strukturen befreite Glaube musste für die damaligen Menschen eine grosse Strahlkraft gehabt haben, so dass er bald eine Eigendynamik entwickelte. Dennoch war die Bewegung noch schwach und musste sich gegen die etablierte Kirche behaupten. Und genau dies gelang ihr mit grossem Erfolg. Bereits in den ersten Jahren setzten sich ganze Städte und Kantone für die Reformation ein und wurden zu den Wegbereitern der reformierten Landeskirche. Am Beginn dieses Erfolges stehen die Reformatorinnen und Reformatoren, die sich mir grosser Hingabe und Aufopferung für die Reformation einsetzten.

An alle diese Frauen und Männer gedenken wir am Reformationstag. Von ihnen lernen wir, dass unsere Kirche stets auch das ist, was wir daraus machen. Wenn wir uns für unseren Glauben einsetzen, uns jeden Tag auf die Botschaft von Jesus Christus besinnen und unser eigenes Tun und Lassen stets im Lichte des Evangeliums betrachten, dann handeln wir im Sinne der Reformatoren. Und obwohl unsere Kirche während Jahrhunderten gewachsen ist, so braucht sie doch unsere Sorge und Pflege, genau so wie vor 500 Jahren.
Als Paulus und Silas nach ihrer Synagogenpredigt im pisidischen Antiochia abgelehnt wurde, wandten sie sich mit ihrer Botschaft den Griechen zu und verkündeten, dass Gottes Heilsbotschaft allen Menschen gilt (Apg 13): «Als die Nichtjuden das hörten, brachen sie in Jubel aus. Sie wollten gar nicht mehr aufhören Gott für seine rettende Botschaft zu preisen». Jubel und Freude herrschte unter den Menschen und die gute Nachricht wurde als einzigartiges Geschenk Gottes angenommen. Für die Griechen musste die Zusage des Paulus eine grosse Überraschung sein, denn die jüdische Heilslehre galt ausschliesslich dem jüdischen Volk. Um so grösser war die Freude, denn fürdie Griechen war diese gute Nachricht nichts selbstverständliches sondern ein grosses und einmaliges Gnadengeschenk.

Wer weiss, vielleicht springt ein Funke dieser Freude und Begeisterung von den Menschen aus dem antiken Antiochia zu uns in die Gegenwart. Wenn dieser Funke auch in uns wieder die Freude und Dankbarkeit für das Erlösungswerk des Messias weckt, wenn wir diese Freude weitergeben und an jedem ganz gewöhnlichen Tag leuchten lassen, dann haben Paulus und all die anderen Prediger und Reformatoren ihr Ziel erreicht.

Erntedank in der Kirche Rüderswil

Die Erde ist durch unseren Umgang mit den natürlichen Ressourcen bedroht. Gifte aus Industrie und Strassenverkehr verändern die Atmosphäre und ohne eine Kehrtwende im Umgang mit Natur und Umwelt kann es nicht weitergehen. Die Konfirmanden aus Rüderswil machen sich Sorge um unseren Planeten und sammeln Ideen, die sie im Gottesdienst vorstellen.

Umrahmt wurde der diesjährige Erntedankgottesdienst mit Vorträgen der Alphorngruppe «Ahorn». Zur Einstimmung auf das Abendmahl wurde der Alphornchoral «Heilig» von Heinz Born auf der Orgel begleitet. Mit viel Können und Einfühlungsvermögen bewiesen die Musikerinnen und Musiker, wie gut diese beiden Instrumente zusammenpassen. Die Predigt wurde in zwei Teilen von den Konfirmanden gestaltet. Der erste Teil bestand aus einem beherzten Appel zum schonungsvollen Umgang mit unserer Umwelt. Jeder von uns kann dazu einen Teil beitragen, selbst wenn er noch so klein ist. Grosse Veränderungen beginnen oft im Kleinen und wenn wir alle aktiv mitmachen, dann können wir auch etwas bewegen. In einer Gedankenkette gaben die Schüler selbst Beispiele dafür: Mehr Sport, Gelegenheiten zum Verzicht auf Motorfahrzeuge nutzen, usw. Im zweiten Teil wurde in einer mit Klängen untermalten Meditation eine Reise unternommen zu Plätzen in der Natur, weitab von aller Zivilsation.

In einer Betrachtung zum Erntedank sprach Pfr. Lorenz Schilt nicht nur von einer segensreichen Ernte, die wir voller Dank als kostbares Geschenk Gottes annehmen dürfen. Auch all die Menschen, die säen, den Acker umsorgen und in oft mühevoller Arbeit die Ernte einbringen, verdienen unsereren Dank und unsere Wertschätzung. .

Auch dieses Jahr war der Platz vor dem Taufstein mit Früchten, Gemüse und Blumen reich geschmückt. Lorenz Schilt verdankte am Ende des Gottesdienstes die vielen Gaben und lud alle dazu ein, etwas davon mit nach Hause zu nehmen.

E Ferietag

Wenn me Ferie am Meer macht, mit Strand, Sunne u was süsch no alles derzue ghört, de darf da o e Bötlifahrt nid fähle. Das versteit sich ja ganz vo elei. U so isch es cho, dass mir i de Ferie i der schöne Ogliastra in Sardinie o probiert hei, es Boot z’miete. Am Hafe bi Arbatax si mir de trotz dr späte Jahreszyt tatsächlich no fündig worde. Die massive Schluchboot hei Platz gha für vier bis sächs Persone, hei über-n-e rächt eifachi Bedienig verfüegt und der Ussebordmotor – wichtig für d’Giele – het das Gfährt mit bis zu 30 Knote über ds Wasser chönne füehre. U wo darf me de überall häre mit däm Böötli, hei mir bim erkundige e chli verunsicheret gfragt. He ja, mir si ja Landratte u verstah vo all däm chum meh als e Matros vom Bärgstyge…

Der Vermieter het sich aber alli Müei gäh, zum üsi Bedänke zerstreue. Das Böötli fahrt fasch vo elei u böötle dörfe mir wo immer es üs gluschtet. Am beschte natürlich entlang der Küschte, der git es mänge schöne Sandstrand z’entdecke! Obwohl dä Vermieter uf üs nid grad e bsunders seriöse Idruck gmacht het, hei mir üs la überzüge und üs entschlosse e Tag lang z’böötle. Scho zwe Tag speter isch es los gange u mir si usgrüschtet mit Badtüecher, Proviant und vil Vorfröid am Hafe parat gstande, zum das Schluchboot in Empfang z’näh. No es paar churzi Instruktione vom Vermieter und denn si mir uf u los!

Reto u Jonas

…Guet, a eis hei mir bim plane villecht nid dänkt: nämlich dass so es Boot währschafti Gümp u Sprüng macht, wenn es mit Vollgas (!) über die sardische Meerwälle stübt. Derzue hei Jonas u Reto vom erschte Momänte a e kener Zwyfel la ufcho, wie de gfahre wird: immer mit Vollgas vorus! Erika und i hei üs a däm Schluchboot probiert z’häbe so guet es halt gange isch u hei derbi liisligi Zwyfel übercho, ob das mit dem Bötlimiete e gueti Idee gsi isch. Gli si mir de aber zum erschte interessante Platz cho, e steili Felsegruppe zmitz im Meer, und hei d’Fahrt verlangsamt. Während d’Giele druf i ds Wasser gumpet si zum d’Küste z’rekognosziere, hei mir d’Bei gstreckt und die sardischi Sunne gnosse.

Wunderbar isch es gsi, am töif blaue Himmel isch e mildi Herbschtsunne gstande und het die wunderschöni Küschte i hällem Liecht la erstrahle. D Farb vom Meer het zwüsche grüen, blau u hällem zyan abgwächslet und uf de weniger ruuche Wälle vor em Strand het sich ds Boot hin u här gwiegt. Mir hei der Anker acheglah, so dass mir nid dervo tribe si u hei üs la wohl sy. Sünnele, es schöne Buech läse, sich uf em Boot la schläfrig schoukle; ja, das si Ferie.

Scho gli druf isch es de aber wyter gange: Reto U Jonas si wider i ds Böötli gstige, mir hei der Anker igholt, der Motor gstartet u si wider druflos. Mänge spannende Platz hei mir bim verbi fahre entdeckt. Gheimnisvolli Höhline wo us em Wasser gragt hei, Grotte u Schluchte, aber o prächtigi Sandstränd wo i der Sunne glüchtet und zum Verwyle iglade hei. Mir si rätig worde, bi eim vo dene Stränd e «Marschhalt» zmache und hei üs für d Cala Luna entschide. E länge Strand vor de Felse, mit fiinem, wissem Sand und Höhline zum entdecke. Süferli si mir a Strand gruederet u hei probiert, ds Boot feschtzmache. Aber wie fürnäh, dass es de o hebt u a Ort u Stell blibt? Wäg de Wälle het das Boot nid welle still ha u het immer wider uf u dervo welle; o der Anker het sich nid als passends Mittel erwise u mir hei alli e chli rat- u hilflos das Boot ghebt un überleit, wie das jetz söll wytergah. D’Giele hei de e Idee gha: öppe 30 Meter vom Strand ewägg fahre, ankere und zrügg schwümme. Üs het dä Plan zerscht nid rächt welle gfalle. Was isch de, wenn das Boot dervo tribt – trotz Anker? Aba, hei Reto u Jonas entgägnet. E Anker isch schliesslich e Anker und wird das Boot de scho hebe. Also hei mir’s so gmacht. D’Pursch hei ds Boot vor em Strand gankeret, si zrügg gschwumme u hei scho im nächschte Momänt die Höhline welle gschoue. Erika u mir isch es aber nid so rächt wohl gsi, trotz däm wunderschöne Sandstrand und em Bilderbuechwätter. Glich hei mis üs druf aber gsädlet u probiert, üs z’entspanne…

Kleines Intermezzo: Myrrhe Junky

Öppe 10 Minute speter isch es de aber so cho, wie mir befürchtet hei. Der Anker vom Boot het uf däm Bode nid rächt ghebt, ds Boot isch langsam aber stetig dervo tribe, furt und ewägg vom Strand. Erika het das das als erschts gmerkt u het d’Giele alarmiert. Die si de aber durchus nid der Meinig gsi, dass mir es Problem hei: «gwüss tribt das Boot nid schnäll dänne, mir chöis ja de ga reiche, wenn mir d’Höhli gseh hei». U Jonas het no gmeint, är mües o vorhär no es Gschäftli verrichte, so bös wärd das mit däm Böötli nid si…

Wo de aber Reto u Jonas us der Höhli cho si u gseh hei, dass ds Schluchboot z’grächtem furt isch, hei si e Satz gnoh und si druflos gwchwumme. Jonas isch als erschts bim Boot acho: «Ja, dä Anker het nid ghebt, wie söll är das o chönne, wenn är scho mehr als ei Meter über em Grund schwäbt?» So hei si also d’s Boot wider chönne i Bsitz näh und zrügg zum Strand fahre. U so het das Abentür es guets Änd gfunde, aber üs isch der Schrecke doch no we Momänt i de Chnoche ghocket.

Arbatax

Nach der Ufregig isch es wider chli gmüetlicher vora gange. Mir hei mänge schöne Platz entdeckt und sogar es altbekannts Chlätterlager gfunde, unwyt vo der Cala Conone. Nume mit em Alege im Hafe het es nid rächt welle klappe, mir hei nid usegfunde, wo die Plätz si und ob mir die de o dörfe bruuche, ohni dass es e «Parkbuess» git. Ebe, Landratte. Uf der Fahrt zrügg nach Arbatax hei mit de dä schön und erläbnisriich Tag la usklinge.

Gottesdienst mit Totengedenken

Am 2. November 2008 findet im Kirchgemeindehaus Aeschi (SO) ein Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen statt. Pfarrer Achim Wollmershäuser leitet die Feier, bei der an alle Heimgegangenen dieses Jahres gedacht wird. Umrahmt wird die Liturgie mit Orgel- und Alphornklängen. Das Alphorntrio Steiweid hat die Ehre, an dieser Feier mitwirken zu dürfen. Wir hoffen, dass unsere Alphornklänge diesen würdevollen Anlass bereichern können und danken der reformierten Kirchgemeinde Wasseramt bereits jetzt für die Einladung.

Weitere Termine: 26 Oktober 2008, 09:30h Biglen: Auftritt an der Veteranenehrung des kantonalbernischen Schwingerverbandes. 7./8. November, 20.00h/14.00h Kirche Lützelflüh: Auftritt an den Konzerten des Gotthelfchörli Lützelflüh.

Surfen mit dem neuen Dillo 2.0

Moderne Webbrowser wie Firefox, Opera oder Google Chrome sind Alleskönner, die den Funktionsumfang kontinuierlich ausbauen. Neben dem Rendering komplexer Webseiten muss ein Webbrowser auch Javascript Applikationen verarbeiten, die Inhalte verschiedener Fremdformate (Flash, Java) anzeigen können und auch mit Mediendaten umgehen können. So kann der neue Firefox 3.1 beispielsweise Videoformate ohne einen Umweg über Plugins direkt verarbeiten. Und die Entwickler von Google’s Chrome zeigen sich visionär. Dem Suchprimus zufolge besteht die Aufgabe eines Browsers immer öfter darin, umfangreiche Scripts zu verarbeiten, statt nur Webinhalte darzustellen. Damit wird der Browser zur Plattform für neue Anwendungen, die direkt aus dem Internet geladen und ausgeführt werden können. Google macht dies selbst vor: Mit Google Docs können Dokumente, Tabellen und Präsentationen direkt im Webbrowser ausgeführt werden.

Nichtsdestotrotz wird es auch in Zukunft zahlreiche Webseiten geben, die einen wesentlich simpleren Aufbau haben und in bezug auf die Anforderungen an den Browser genügsamer sind. Um solche Webseiten anzuzeigen genügt folgerichtig auch ein einfacherer Webbrowser. Einer wie Dillo. Dillo läuft auf Linux und UNIX und ist in bezug auf Platz- und Ressourcenbedaf ein absolutes Leichtgewicht. Um Platz zu sparen, verzichten die Entwickler sogar auf umfangreiche Bibliotheken wie GTK und verwenden stattdessen für die Benutzerinteraktion das schnellere und kompakte FLTK2.

Dillo kann Webseiten mit atemberaubender Geschwindigkeit anzeigen, wenn auch nicht immer korrekt. Insbesondere Spaltenlayouts machen dem Minibrowser Probleme, was dazu führt, dass die Navigation und der Inhalt einer Seite nicht nebeneinander stehen, sondern untereinander! Den CSS-Standard erfüllt Dillo nicht vollständig, was wiederum dazu führt, dass Webinhalte oft nicht wie gewohnt erscheinen. Und bei Javascript, Flash und anderen Inhalten muss Dillo ganz passen.
Trotz dieser Einschränkungen macht das Surfen mit diesem kleinen, agilen Browser Freude. Einfachere Seiten werden innerhalb von Sekundenbruchteilen angezeigt und das Scrollen durch den Inhalt ist schnell und flüssig.

Auch bei der Benutzeroberfläche gibt sich Dillo als Spartaner. Die neue Version 2.0 offeriert lediglich ein Dateimenu zum Öffnen von Webseiten und lokalen Dateien. Dillo bietet eine simple Lesezeichenverwaltung und kann mehrere Seiten in Tabs öffnen. Dies ist – grob gezeichnet – bereits der komplette Funktionsumfang. Und Dillo braucht nicht mehr für das, wofür er prädestiniert ist: als Alternativbrowser für einfache Webseiten und als Betrachter für Dokumente im HTML Format. Update (5.11.2008): Linux.com berichtet über Dillo.