Archiv für den Monat: Juni 2008

Mail us Rüderswil

D Chile vo Rüderswil isch gwüss ds schönschte Gebäude im Dorf u bildet zäme mit em Pfarrhus und der Pfrundschür e harmonischi Einheit, wo ds Bild vom Dorf sit vile Jahr prägt. Uf Site 21 i der Rüderswiler Dorfchronik chöi mir alles über das Gebäude mit em markante Turm erfahre. Der Turm sälber söll scho im 15. Jahrhundert bout worde si; ganz sicher sige sich da aber d’Fachlüt nid. Item, mir wei sälber ga gschoue und bestune vom schön pflegte Chilehof dä stattlich Turm. D’Glogge im Turm hei e hälle Klang und lade i zum zuelose u dra sinne, was der Klang vo de Glogge i alte Zyte z’säge het gha. Es isch de Lüt im Dorf es Zeiche gsi zum Haltmache, wenigschtens e Momänt, e Iladig für es Gebätt oder e Pouse zwüsche dr herte Arbeit.

U jetz lade üs d Chileglogge i, die schöni Bärner Chile ou vo inne z’bestune. Schön und firlich isch es i der Rüderswiler Chile, e würdevolli Stilli und e verheissigsvolli Chraft si z’gspüre. Der Bsuecher wird iglade, zum innehalte und sinne a das, was mir mit Ouge nid chöi gseh, a das, wo mir mit Wort nid chöi beschribe. Was i der Rüderswiler Chile bsunders uffallt: Dank de grosse Pfäischter isch es häll; die düschteri Atmosphäre, wo i andere Chile z’finde isch, git es hie in Rüderswil nid.

Im Gärtli

U hie also es Bild vo üsem Gärtli. Nachdäm es ei Tag nümme grägnet het, hei mir chönne zwüsche de Pflanze putze u der Bode lockere. Am Hüehnerhüsli a wachse d’Tomate, scho si die erschte Blüete z’gseh:

Was da süsch no alles wachst: Chohlrabi, Chopfsalat, Chrutstile, Fänchel. U derzue no Bohne, Radisli, Zibele, Rüebli u allergattig Chrütli. U natürlich het es o Platz für Blüemli: Chornblueme, Sunneblueme, Ringelblueme u no einiges meh.

«Am Ball bleiben»

Seit gestern Samstag rollt nun also der Ball. Die lang ersehnte Fussball Europameisterschaft, kurz EM 08, hat begonnen. Auch im Gottesdienst der Kirche Rüderswil war das runde Leder ein Thema. Und um auf das Thema einzustimmen, spielte der Organist zur Eröffnung des Gottesdienstes den Schweizerpsalm.

In seiner Predigt beleuchtete Pfarrer Lorenz Schilt verschiedene Aspekte des Fussballs. das Spiel mit dem Ball kann uns für menschliches Handeln Vorbild sein: Fairness, Teamgeist und das Annehmen von Herausforderungen. Das abwechselnde Zuspielen des Balls vermittelt ein Erlebnis der Gemeinschaft, gibt uns ein Beispiel dafür, dass wir im Miteinander mehr zu leisten vermögen als im Alleingang. Fussball, das schliesst auch den Willen zum Gewinnen ein, die Bereitschaft, vieles zu wagen und nötigenfalls auch Opfer zu bringen. Doch was bedeutet ein Sieg in einem Fussballspiel, fragte Pfarrer Schilt und schloss dabei den Kreis zum Predigttext, den er in Lukas 9,25 fand: «Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sich selbst verliert, oder sich doch schweren Schaden zufügt?»

In der Euphorie rund um den Ball geraten laut Lorenz Schilt wichtige Dinge in den Hintergrund. In den letzten Tagen und Wochen lasen wir in den Zeitungen vom Streit um die Milchpreise. Wie bei der Milch steigen die Preise bei fast allen Lebensmitteln, mehr und mehr Menschen in der Welt leiden in der Folge an Hunger. Und gerade da müssen wir «am Ball bleiben», dürfen uns nicht von einer Scheinwelt wie der des Fussballs blenden lassen.

Mail us Rüderswil

Vermisstmäudig

Mir vermisse syt drei Tag üses Büssi. Gseh hei mir’s ds letscht Mal am Sunntig Abe. Ds vermisste Büssi lost uf e Name «Pünktli», ds Fäll isch schwarz mit me chliine, wysse Punkt uf der Bruscht. Ds Pünktli isch 10 Jahr alt, vo fiiner Art u sehr ahänglich.

Mir fröie üs uf jede Hiwis. Für Mitteilige bruuchit bitte d’Kommentarfunktion.

Update (6. Juni 2008): Üses Pünktli isch wider da! Hüt am Morgen het es vor der Loubetüre gwartet. Für üs isch das e grossi Überraschig gsi und mir si glücklich, dass üses Büssi wider da isch. Mir danke allne, wo üs ghulfe hei, ds Mittelpünktli wider z’finde.

Grundkurs Bibel – Neues Testament

Kirchschläger, Walter: Grundkurs Bibel – Neues Testament

Das neue Testament ist das heilige Buch der Christen. In 27 Büchern wird darin von Jesus Christus, von seinen Taten und von seinem Heilswerk berichtet, in dessen Zentrum das Osterereignis steht: Jesus wurde zum Tode verurteilt und gekreuzigt. Er starb und wurde beerdigt. Und am dritten Tag nach seinem Tod folgte die leibliche Auferstehung.
Ergänzt werden die vier Evangelien durch die Apostelgeschichte, durch Briefe und durch die Offenbarung des Johannes. All diese Bücher erzählen auf unterschiedliche Weise vom Christusereignis, von den Erlebnissen der Apostel, der ersten Missionare und durch Briefe von den ersten Problemen, aber auch von den Freuden der urchristlichen Gemeinden.

Für die Lektüre verlangt das neue Testament vom Leser kein theologisches oder historisches Wissen, so steht es im Vorwort der «Guten Nachricht Bibel: «Es braucht keine Vorkenntnisse, um mit der Bibel tun zu können, wozu sie wie jedes andere Buch auch geschrieben wurde: um sie zu lesen.» Trotzdem wird der Leser hin und wieder vor Schwierigkeiten gestellt, das hat seine Gründe in der Herkunft des NT. Es wurde vor rund 2000 Jahren in einem uns fremden Kulturkreis verfasst. Wenn wird uns vorstellen, dass bereits in einer 50 Jahre alten Zeitung nicht mehr alles sofort verständlich ist, so erstaunt es noch viel weniger, dass uns auch ein 2000 Jahre alter Text vor Schwierigkeiten stellen kann.

Welche Schwerpunkte sind in den einzelnen Evangelien gesetzt? Wer waren die Verfasser dieser Evangelien? Sie die Briefe des Paulus wirklich Briefe – und wer war eigentlich dieser Paulus? Wie müssen wir uns Pharisäer und Sadduzäer vorstellen? Auf diese und viele weitere Fragen gibt ein Bibelkurs von Walter Kirchschläger Antwort. In 32 kurzen Kapiteln wird spannend und leicht verständlich auf die zentralen Themen des neuen Testamentes eingegangen. Kirchschläger macht dabei keinen Bogen um schwierige Fragen. Im Gegenteil, er entfaltet sie vor dem Leser deutlich und in einer durchdachten Weise und weist auf die jeweilige Bedeutung im Gesamtzusammenhang des NT hin. So wird beispielsweise auf die Frage der «Inspiration» eingegangen: Gemäss Kirchschläger ist das NT das Werk von Gott und Mensch: «BIBEL – geschrieben von verschiedenen Menschen, vermittelt durch das Wirken des Geist Gottes»

Kirchschläger legt in seinem gelungenen Werk grossen Wert darauf, dass die Bibel gelesen wird. Am besten regelmässig. So lernt der Leser die gute Nachricht kennen, er wird vertraut mit dem Wort Gottes und tritt durch Lektüre und Gebet selbst in einen Dialog mit Gott. Bestärkt wird dieses Ziel des Kurses mit Aufgaben, Denkanregungen und Lesehinweisen am Ende jedes Kapitels.

Gottesdienst mit Jodelliedern

Der erste Gottesdienst im Brachmonat wurde von der Langnauer Sportgruppe «Plus» und dem Jodlerklub Schwanden mitgestaltet. Pfarrer Lorenz Schilt wies in seiner Predigt auf die Bedeutung des Begriffpaares Beruf und Berufung hin. Anschliessend an den Gottesdienst fand unter leider geringer Beteiligung die Kirchgemeindeversammlung statt.

Kirche Rüderswil

Für Fritz von der Sportgruppe «Plus» brauchte es viel Mut, als Pfarrer Schilt ihn bat, auf die Kanzel zu steigen und den Predigttext vorzulesen. Aber Fritz machte seine Sache gut, festen Schrittes stieg er die Treppe zur Kanzel empor und las laut und deutlich die ersten Worte auf den Römerbrief vor: «Paulus, ein Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel, ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes.» Darauf folgten einige Takte Orgelmusik, die zum verinnerlichen des Textes einluden und auf die Predigt von Pfarrer Schilt einstimmten: Viele von uns haben einen Beruf, aber ist dieser Beruf auch unsere Berufung? fragte Lorenz Schilt und fuhr fort: Berufung ist eine innere Überzeugung für die Aufgabe; mit all unserem Streben und Können widmen wir uns so unserem Ziel. Berufung heisst aber auch einem Ruf folgen, der uns ganz unerwartet erreicht, der eine besondere Herausforderung an uns stellt und dementsprechend eine wichtige Entscheidung von uns verlangt. Einem Ruf folgen heisst, das geplante Vorhaben und eine neue Herausforderung annehmen, der wir uns dann mit aller Kraft widmen.

Umrahmt wurde die Predigt vom Jodlerklub Schwanden, der die Predigt mit Jodelliedern von Kurt Mummenthaler und Adolf Stähli umrahmte. Wie Lorenz Schilt feststellte, passen diese Lieder sehr gut in einen Gottesdienst: Im Lied «D’Lüt im Dorf» werden wir aufgefordert, Frieden zu machen und Streit zu schlichten. Aber auch das zweite Lied, «Im Meie» passte. Darin werden Erlebnisse eines schönen Maientages besungen. Gerade so, wie wir es dieser Tage selbst erleben und geniessen können.
Zu lüpfiger und schmissiger Ländlermusik tanzte in der ersten Hälfte des Gottesdienstes die Sportgruppe als Langnau und bot den Kirchgängern eine gelungene Bereicherung des Gottesdienstes.

Anschliessend an den Gottesdienst leitete Ruth Blaser erstmals in ihrem Amt als Kirchgemeinderatspräsidentin die Kirchgemeindeversammlung. Gekonnt und zügig wurden die traktandierten Themen behandelt, so dass die Versammlung bereits um 11 Uhr beendet werden konnte.