Archiv für den Monat: Januar 2007

Es Müschterli vom Schuelmeister

«Mängisch passiere im Läbe luschtigi Zuefäll, Erläbnis, wo me so nid erwartet hät. I ha i all dene Jahr als Schuelmeister mängs so Müschterli erläbt. Eis dervo möcht i öich jetz erzelle. I bi denn grad us der Usbildig cho, ha no ke feschti Astellig gha. Es isch d’Zyt vom zwöite Wältchrieg gsi. Du chunt einisch e Afrag. Ob i e Schuelklass in Grindelwald wett übernäh? Es sig de aber e schwirige Fall! I ha mi vor däm Bscheid aber nid la entmuetige und bi uf Grindelwald greist. Scho am nächste Tag bi-n-i i der Schuelstube gstande und ha die erschti Geographie-Stund welle gä. Da gseh-n-i, wie e Schüeler e Zytschrift list, statt zue z’lose. Es isch der Näbelspalter gsi, wo dä Bursch uf em Schuelpult gha het. I ha dä Bueb gheisse füre cho u ha ihm e Ohrfige gäh! ‹He!›, seit da druf e andre Bub. ‹He! So geit das de nid!› Es isch e chreftige Bursch gsi, ebe, so e rächte Grindelwaldner. I bin uf das abe hingere zu däm Bürschtel u ha-n-ihm o grad e Chlapf gäh. Druf het’s besseret i dere Klass. Dä Bueb isch übrigens der Boss Hans gsi. Eine vo de Bossbuebe, wo speter berüehmt worde si.

Es paar Jahr speter bi-n-i wider Ushilf gsi. Dasmal aber im Wältsche. Da chunt e Afrag, ob i chönt hälfe, es sig da e Serviertochter wo nid guet französisch chönt. Da mües öpper übersetze. I ha mi anerbote z’hälfe und wo mir no im Restaurant am Tisch ghocket si, fragt plötzlich öpper im schönste Oberländerdialäkt, wär das isch, wo da übersetzt. Wo är druf Bscheid überchunt, rüeft är lut, so dass es alli ghört hei: ‹He, bi däm bi-n-i doch i d’Schuel. Dä het mir scho am erschte Tag eis gchlepft!› Dir gseht, es isch wider der Boss Hans gsi.

Wenn mir e Schuelreis gmacht hei, de het nach der Reis jedes Chind e Ufsatz vo der Reis müesse schribe. Aber nume es bestimmts Ereignis. Am Schluss si all die Ufsätz zämeghänkt worde, so dass es e ganze Reisebricht gäh het. Da si natürlich immer luschtigi Sache fürecho. So het einisch uf der Heireis der Zug in Luzärn aghalte. Gwundrig wie d’Chind halt si, hei si d’Pfäischter abegmacht und usegluegt. U was gseh si da? E Ma mit ere Glatze! D’Chind finde das natürlich luschtig und möche dä Ma mit ihrne Gspäss verruckt. Eine vo de Schüeler het denn die Heldetat ufgschribe, der Titel vom Ufsatz isch ‹Bahnhof› gsi und drinne gstande isch folgendes: ‹Als wir aus dem Zug schauten, sahen wir einen Mann mit einer Glatze am Bahnhof.›

Uf ere andere Wanderig isch folgendes passiert: Dert het es e änge, steile Waldwäg gäh, es het nume eis hinter em andere chönne loufe. Wil das e längi Schlange gäh het, ha-n-i der Lehrer Gärber gfragt, ob ät wett mitcho. So isch ei Lehrer vorus, ig i der Mitti und am Schluss vo der Gruppe isch der Gärber marschiert. Plötzlich löse sich obe am Bärg es paar Steine und rolle am hintere Teil vo der Gruppe verbi i ds Tal abe. E Schüeler het im Ufsatz das Erläbnis eso gschilderet: ‹Ein paar Steine fielen herunter und trafen beinahe den Lehrer Gerber am Schwanz!›

Und jetz zum Schluss no das: Es Meitschi het zum Thema Früehlig folgendes gschribe: ‹Der Frühling ist eine der vier Jahreszeiten. Da legen die Hühner wieder Eier und die Bauern Kartoffeln.›»

Telefonieren mit Asterisk (II)

Asterisk LogoWer einen Asterisk Server installiert hat und einen Blick in den Ordner mit den Konfigurationsdateien wirft, wird eine Überraschung erleben: Es gibt – je nach Version und Distribution – rund 30 Konfigurationsdateien. Dies braucht den Einsteiger jedoch nicht zu beunruhigen, denn um eine simple Testkonfiguration zu erstellen, genügt das Anpassen von zwei Dateien. Das folgende Beispiel zeigt, wie eine Minimalkonfiguration erstellt werden kann: Diese besteht aus zwei Telefonen, die via Asterisk Server miteinander kommunizieren können. Anstelle der Telefone können als Endgeräte auch PC’s mit sogenannten Softphones verwendet werden. Ich gehe im folgenden davon aus, dass es ein lokales Netz gibt, an dem bereits ein Linux Server und zwei PC’s angeschlossen sind. Auf dem Linux Server ist zudem Asterisk installiert, die Konfigurationsdateien befinden sich unter /etc/asterisk.

Name und IP der verwendeten Rechner:

Linux Server: bigfoot [192.168.10.1]
PC 1 (Endgerät): phone1 [192.168.10.2]
PC 2 (Endgerät): phone2 [192.168.10.3]

Wichtig: Zwischen den beiden PC’s und dem Linux Server darf keine Firewall stehen! Asterisk unterstützt Konfigurationen mit Firewalls, einfachheitshalber wird hier aber nicht weiter darauf eingegangen.

In einem ersten Schritt geht es darum, die beiden PC’s, auf denen später Softphones installiert werden, beim Asterisk Server anzumelden. Es gibt mehrere Protokolle, die dafür verwendet werden. Wir werden im folgenden das zurzeit populärste Protokoll verwenden: Das Session Initiation Protocol, kurz SIP. Alle zu verwendenden SIP-Geräte werden in der Datei sip.conf eingetragen. Mit einem Editor wie joe oder vi wird also sip.conf editiert und folgendes an das Ende der Datei geschrieben:

[pc1]
type=friend
username=pc1
secret=dolittle
host=dynamic

[pc2]
type=friend
username=pc2
secret=dolittle
host=dynamic

Es handelt sich hier nur um das absolut nötigste, damit ein Endgerät sich anmelden kann. Weitere Informationen zu sip.conf und den Parametern für SIP Konti gibt’s auf voip-info.org, dem zurzeit umfassendsten Angebot rund um das Thema VoIP. Die beiden Konfigurationsblöcke definieren zwei SIP Konti pc1 und pc2. Die Username’s, die für das Login benötigt werden, lauten genau gleich: pc1 und pc2. Das für die Anmeldung benötigte Passwort wird mit secret festgelegt. Ich habe für beide Konti dasselbe Passwort verwendet, was für die Praxis natürlich nicht zu empfehlen ist. In einer produktiven Umgebung sollten auch stärkere Passwörter zur Anwendung kommen.

Mit type=friend wird festgelegt, wie eine Verbindung zwischen dem Endgerät und dem Server zustande kommt: Die Option friend bestimmt, dass von beiden Seiten eine Verbindung aufgebaut werden kann. Die beiden anderen möglichen Optionen lauten user und peer.

host definiert, unter welcher Adresse das Endgerät erreicht werden kann. Wir könnten hier auch die Hostnamen der verwendeten PC’s eintragen (phone1/phone2). Mit der Option dynamic geben wir an, dass die Adresse nicht bekannt ist, also zur Laufzeit ermittelt wird, wenn das Endgerät sich anmeldet. In einer produktiven Umgebung ist es angezeigt, die Host Adresse anzugeben, wenn sie bekannt ist. Die Option dynamic wird häufig verwendet, wenn die Endgeräte ihre Adresse dynamisch per DHCP beziehen und keinen eindeutigen Hostnamen haben.

Die Konfiguration der SIP Endgeräte ist damit abgeschlossen. Hat doch nicht weh getan, oder? Damit könnte nun bereits ein Softphone auf einem PC konfiguriert und angemeldet werden. Das wäre aber auch schon alles; die Eingabe einer Nummer würde nur zu einem Fehler führen. Wir müssen Asterisk als nächstes mitteilen, was geschehen soll, wenn eine bestimmte Nummer auf einem Endgerät gewählt wird. Mit anderen Worten: Wir müssen einen einfachen Wählplan zusammenstellen: Wenn die Nummer 100 gewählt wird, soll das Softphone auf PC 1 läuten und wenn dieser die Nummer 200 wählt, soll sich das Softphone auf PC 2 angesprochen fühlen. Dies ist der denkbar einfachste Wählplan, der in vielen Asterisk-Tutorials zu finden ist.

Bei Asterisk sind alle Einstellungen des Wählplanes in der Datei extensions.conf abgelegt. Lassen Sie sich durch den Umfang der Datei nicht beirren, gewiss sind umfangreiche Wählpläne eine komplexe Angelegenheit; einfachere Konfigurationen bestehen aber dennoch nur aus wenigen, leicht zu verstehenden Direktiven. Wenn Sie einen Asterisk Server aufbauen, werden Sie nach und nach mit allen Konzepten und Möglichkeiten des Wählplans vertraut werden. Öffnen sie als nächstes extensions.conf und tragen Sie am Ende der Datei folgendes ein:

exten => 100, 1, Answer
exten => 100, n, Dial(SIP/pc1, 60)
exten => 100, n, Hangup

exten => 200, 1, Answer
exten => 200, n, Dial(SIP/pc2, 60)
exten => 200, n, Hangup

Sobald Sie mit einen verbundenen Endgerät eine Nummer wählen, durchsucht Asterisk den Wählplan nach dieser Nummer. findet er eine entsprechende Extension, führt er die darin aufgeführten Komandos solange aus, bis eine der beiden Gegenstellen das Gespräch beendet. Wählen Sie zum Beispiel die Nummer 200, findet Asterisk die Extension 200 und führt das erste Komnando aus: Answer. Damit wird der Server angewiesen, den Anruf entgegenzunehmen. Das nächste Kommando, Dial, bildet bereits den Kern der ganzen Sache: Es ruft das Endgerät pc2 an und stellt eine Verbindung her, wenn das Gespräch entgegengenommen wird. Mit anderen Worten: Wählt PC 1 die Nummer 200, klingelt bei PC 2 60 Sekunden lang das Softphone. Wird das Gespräch entgegengenommen, kommt eine Sprechverbindung zustande. Nimmt PC 2 nicht ab, kommt nach 60 Sekunden die nächste Anweisung im Wählplan zum Zuge: Hangup. Damit endet die Verbindung.

Wichtig: Die Anweisungen einer Extension werden nicht in der Reifenfolge abgearbeitet, wie sie in der Datei stehen. Vielmehr entscheiden Prioritäten darüber, welche Anweisung als nächstes zum Zuge kommt. Prioritäten müssen in aufsteigender, lückenloser Reihenfolge notiert werden. Um die Sache etwas einfacher zu machen, kann wie in unserem Beispiel anstelle der Aufzählung (1..2..3) auch die Priorität ‘n’ (next) verwendet werden. Prioritäten können ähnlich wie in alten BASIC-Dialekten als Sprungmarken verwendet werden.

Nun ist es an der Zeit, den Server zu starten und die Endgeräte anzumelden. Asterisk wird üblicherweise beim Booten als Hintergrundprozess gestartet. Um Asterisk als Daemon zu starten, genügt es, den Programmnamen einzugeben: asterisk. Wenn keine Fehlermeldungen angezeigt werden, können Sie davon ausgehen, dass Ihre Einträge in den Konfigurationsdateien in Ordnung sind. Wir wollen jedoch genau wissen, was der Server tut und starten ihn deshalb im Konsolenmodus. In diesem Modus wird – ähnlich einer UNIX Shell – eine Eingabeaufforderung angezeigt. Sie können durch die Eingabe von Kommandos den Status des Systems prüfen, einzelne Konfigurationsdateien neu laden und tausend weitere Dinge tun. Eine Übersicht der verfügbaren Kommandos erhalten Sie durch die Eingabe von help. Starten Sie Asterisk nun wie folgt:

asterisk -vvvvvc

Dies startet den Server und bringt Sie sofort in den Konsolenmodus. Die 5 Buchstaben ‘v’ setzen den Verbosity Level auf 5. Asterisk zeigt in diesem Level alle wichtigen Ereignisse auf der Konsole an. Sie können den Level mit dem Kommando set verbose 0-12 jederzeit neu setzen. Im Level 12 bekommen Sie nahezu alles angezeigt, was Asterisk tut, im Level 0 herrscht stoische Ruhe auf der Konsole. Setzen Sie für den folgenden Test den Level auf 12.

Wenn Sie Asterisk wieder beenden wollen, geben Sie stop now ein. Falls Asterisk bereits als Hintergrundprozess läuft, können Sie mit folgendem Kommando zur Konsole gelangen: asterisk -r. Mit exit verlassen Sie die Konsole wieder, ohne dass auch Asterisk beendet wird.

Da der Server nun für unseren Test betriebsbereit ist, können wir uns der Konfiguration der Endgeräte, resp. der Softphones auf den PC’s zuwenden. Ich werde im folgenden das Softphone Ekiga für Linux verwenden. Die Konfiguration kann aber leicht auch auf andere Programme übertragen werden, etwa auf das X-Ten Softphone, das auf verschiedenen Plattformen läuft. Bei Ekiga ist es ein Leichtes, ein SIP Konto zu erstellen. Wenn Sie Ekiga das erste Mal starten, erscheint der Konfigurations-Druide. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und legen die die Programmparameter fest. Wenn Sie gefragt werden, ob Sie ein kostenloses Ekiga.net Konto anlegen wollen, wählen Sie die Checkbox “Überspringen”.

Sobald Sie den Konfigurations-Druiden durchlaufen haben, wählen Sie im Menu Bearbeiten => Konten und im folgenden Dialog die Option Hinzufügen. Nun können Sie die Parameter für das SIP Konto festlegen, im folgenden Beispiel konfigurieren wir PC 1:

Speichern Sie nun diese Einstellungen und schliessen Sie den Dialog mit den Konten. In der Statuszeile von Ekiga sollte nun eine Meldung wie die folgende erscheinen: Ekiga ist bei 192.168.10.1 angemeldet. Ebenso sollten Sie auf der Asterisk Konsole eine Meldung sehen, dass sich ein Endgerät verbunden hat:

-- Registered SIP 'pc1' at 212.101.1.113 port 5061 expires 3600
-- Saved useragent "Ekiga/2.0.1" for peer pc1

Geschieht nichts? Dann kontrollieren Sie bitte alle Einstellungen noch einmal. Sind die beiden Geräte untereinander erreichbar? Haben Sie eine Firewall aktiv, welche die SIP Ports blockiert? Läuft Asterisk? Um Gewissheit darüber zu haben, ob ein Engerät erfolgreich angemeldet ist, geben Sie auf der Konsole folgendes ein: sip show peers. Es sollte für PC 1 folgendes angezeigt werden:

pc1/pc1 192.168.10.2 5061 OK (5 ms)

Haben Sie beide Endgeräte konfiguriert und angemeldet? Nun, dann geben Sie jetzt im Ekiga auf PC 1 in der Wählleiste die Nummer 200 ein und klicken Sie auf das Verbindungssymbol:

Auf PC 2 sollte nun das Softphone klingeln. Sobald Sie den Anruf entgegennehmen, wird ein Gesprächskanal aufgebaut. Auf der Konsole werden Sie ausserdem eine Menge Meldungen sehen. Falls etwas nicht klappt, analysieren Sie die Konsolenmeldungen; Asterisk ist in bezug auf Fehlermeldungen sehr detailliert.

Sicher, nach dem ersten Erfolgserlebnis wird die Ernüchterung kommen, denn die nun erreichte Konfiguration dient bestenfalls als Gegensprechanlage. Der nächste Teil zeigt wie Sie via SIP Provider auch externe Gespräche führen und entgegen nehmen können.

Domain «trachten.ch» auf Reisen

Die Eingabe der Adresse «www.trachten.ch» führt zurzeit auf die Homepage der Bürstenfabrik Ebnat-Kappel AG. Auf Anfrage teilte mir ein Angestellter mit, dass trachten.ch als «Demodomain» verwendet worden sei. Die Deaktivierung werde in Kürze erfolgen. trachten.ch ist schon mehrmals als Testadresse für neue, von der St. Galler Firma MHS realisierte Webseiten verwendet worden. Beispielsweise war im Mai 2005 via trachten.ch die Junge Wirtschaftskammer Frauenfeld zu erreichen (dieser Blog berichtete).

«S’Bärnerland im Sunndigsgwand»

Die Vorzeichen für ein schönes Berner Kantonaljodlerfest könnten besser nicht sein. Huttwil, das schmucke Blumenstädtchen am Tor zum Emmental, bietet eine ideale Infrastruktur und ein Dorfzentrum, das genügend Platz und eine bezaubernde Kulisse für das «Jodlerstädtli» bietet. Vom 15. bis zum 17. Juni 2007 werden Fahnenschwinger, Jodler und Alphornbläser sich in Huttwil während drei Tagen versammeln und auf eindrückliche Weise ihr Können demonstrieren.

Nachdem beim letztjährigen Kantonalfest in Biel die Teilnahme der Aktiven moderat ausfiel, werden dieses Jahr in Huttwil mehr Anmeldungen erwartet. Wer im kommenden Jahr am eidgenössischen Jodlerfest in Luzern teilnehmen will, muss sich mit einer guten Benotung am «Kantonalen» qualifizieren. Die Jodler, «Fähnler» und Alphornbläser bereiten sich monatelang und gründlich auf den grossen Moment vor: Jeder Takt im Lied, jeder Bewegung mit der Fahne und jeder Ton aus dem Hirtenhorn werden minutiös einstudiert. Ist der grosse Moment endlich da, wollen alle vor der Jury und dem Publikum ihr bestes geben!

Besucher und Aktive werden in Huttwil ein Fest voller Begeisterung und sprühender Lebensfreude erleben. Es wird zugleich eine eindrückliche Demonstration der echten Berner Art und des Berner Brauchtums werden. Damit organisatorisch alles klappt, hat die Gemeindepräsidentin von Huttwil persönlich die Leitung des OK übernommen. Therese Löffel und ihr Team haben während zwei Jahren mit grossem persönlichem Einsatz das Fest vorbereitet und dafür gesorgt, dass alle Besucher sich in Huttwil wohlfühlen werden.

Stini und Chrischte


Hüt isch im Dorf Tanzsunntig,
da wird es luschtig gah
Ou Stinis Bei hei nümme still,
wei ihns nid deheime lah

I Chrischte’s Arme eine dräie,
wie wär das d’Seligkeit
Mit Chrischte lache, tanze,
los doch, wie mis Härzli geit

Der Chrischte hockt bim Chällerlöibli, sinnet Stini nah
O du mis liebe Schätzli, i wett mir Dir es Tänzli ha

Lue jetz da dä flotti Bursch, mit em Meie a sim Mutz
Isch das nit der Chrischte, dä vom Höfli dert bim Stutz?

Dä wott gwüss ga tanze, i ds Sääli mit sim liebe Meitschi
Ma gwüss nümme warte, warte uf sis erschte Müntschi

Stinis Öigli glänze häll wie Stärne, jetz isch Chrischte da!
I wott Di hebe, hebe fescht, wott Di ärfele u nümm la gah

Hüt isch im Dorf Tanzsunntig, das git es luschtigs Läbe
Lue wie die zwöi tüe dräie, sich fescht u innig hebe

Stini u Chrischte wei hüt tanze, tanze ohni Rueh
Tanze Arm in Arm dem Himmel zue.

Zwei neue Ehrenmitglieder

An der Hauptversammlung 2006 beschliesst der Jodlerklub Herzogenbuchsee die Teilnahme am kantonalen Jodlerfest in Huttwil. Max Zürcher löst Peter Schneider als Vereinspräsident ab und Andreas Reinmann wird neuer Vizepräsident. Für ihre grossen Verdienste werden Fred Lüthi und Peter Schneider zu Ehrenmitgliedern ernannt.


Max Zürcher und Peter Schneider

Auch dieses Jahr wurde die Hauptversammlung im Hotel Sonne abgehalten, wie immer stärkten sich die Jodlerinnen und Jodler vor der Arbeit mit einem schmackhaften Nachtessen in der Gaststube. Um 20 Uhr begannen dann die Geschäfte, Simon Geissbühler wurde zum Stimmenzähler genannt und das von Hanspeter Lüthi sorgfältig und ausführlich abgefasste Protokoll der letzten Versammlung wurde genehmigt und verdankt.

Dann warteten alle gespannt auf den Jahresbericht des Präsidenten Peter Schneider. Obwohl 2006 keine Festteilnahme auf dem Programm stand, so war es doch ein arbeitsreiches, vor allem aber erfreuliches und erfolgreiches Jahr. Peter enttäuschte seine Zuhörer nicht; gefühlvoll, facettenreich und sehr spannend berichtetet er von allem, was die «Buchsijodler» im vergangenen Jahr erlebt haben. Den Gesichtern einiger Mitglieder war während des Vortrages deutlich anzusehen, wie sie in Gedanken das Vergangene noch einmal durchlebten, gar schmunzelten bei dieser oder jener Erinnerung. Als Peter zum Höhepunkt des Jahres kam, zum Ausflug nach Malmö, lud er seine Zuhörer sogar ein, zu träumen und in Erinnerungen an die unvergesslichen Geschehnisse in Schweden zu schwelgen. Peter’s lebendiger und detaillierter Bericht wies als Zugabe viele Pointen und auch emotionale Akzente auf. Peter’s Bericht hat alle begeistert und wurde mit einem kräftigen Applaus genehmigt und verdankt.

Leider gab es im vergangenen Jahr zwei Austritte, aber keine Neueintritte zu verzeichnen. In einer Schweigeminute wurde den Verstorbenen gedacht, die dem Verein nahestanden. Max Aeberhard erneuerte am Ende der Mutationsmeldungen seinen Appell, die Anstrengungen zum anwerben neuer Mitglieder zu intensivieren.

Peter Schneider hat den Verein seit 2001 geleitet. Unter seiner Präsidentschaft gab es in der Vereinsgeschichte viele Erfolge und Glanzpunkte. Nun aber fühlte Peter einen Motivationsmangel, wie er selbst sagte. Hinzu kommt die Belastung in Beruf und Ausbildung. Aus diesem Grund reichte Peter Schneider zum grossen Bedauern aller auf Ende 2006 seine Demission als Präsident ein. Jedoch erklärte er sich bereit, im Vorstand zu verbleiben. Max Zürcher wird das Präsidium für ein Jahr übernehmen und anschliessend entscheiden, ob er das Mandat verlängern will. Max ist nicht nur ein umsichtiger und talentierter Organisator, sondern auch ein unermüdlicher Schaffer und Jodler mit vielen Jahren Erfahrung und grossem Bekanntenkreis. Er wurde mit einem langen und herzlichem Applaus zum neuen Präsidenten gewählt.

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Werner Roth

Werner Roth führt die Vereinskasse seit drei Jahren gewissenhaft und mit grosser Sorgfalt. Er ist mit dem Kassenstand zufrieden und meldet in seinem Bericht eine Mehrung des Vereinsvermögens. Zugleich mahnt Werner, auch dieses Jahr beim Einsatz für die Inseratewerbung nicht nachzulassen. Nach dem Bericht kommen die Kassenrevisoren Rene Bützberger und Ernst Reinmann zu Wort: Sie attestieren, dass die Kasse sauber, korrekt und übersichtlich geführt wird. Werners Bericht wird genehmigt und verdankt.

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Fred Lüthi

Fred Lüthi trat 1984 in den Jodlerklub ein und bereits 1986 übernahm er das Amt des Vizepräsidenten. Er hat sich in ausserordentlicher Weise um den Jodlerklub verdient gemacht, war Mitinitiant der Slovakeireise 1994, OK-Präsident des kantonalen Jodlerfestes in H’buchsee 1995 und der kantonalen Delegiertenversamlung 2006. Das Jodlerfest war nicht nur ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, es hatte wegen des grossen Erfolges auch eine nachhaltige Wirkung auf die Gemeinde Herzogenbuchsee und auf die Region Oberaargau. Für sein grosses Engagement zugunsten des Vereines wurde Fred Lüthi zum Ehrenmitglied ernannt.

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Peter Schneider

Peter Schneider wurde 1986 aktiver Sänger im Klub. Die Mitglieder schätzten nicht nur gesangliches Talent, sie entdeckten auch bald, dass Peter ein ein ausgeprägtes Organisationstalent und Führungsqualitäten hat. So erstaunt es nicht, dass er wenige Jahre später in den Vorstand berufen wurde und mehrere Jahre als Vizepräsident amtete. 2001 wurde Peter Schneider zum Präsidenten gewählt. Unter seiner Leitung konnte der Klub grosse Erfolge verzeichnen. Peter erwies sich nicht nur als vortrefflicher Präsident, sondern auch als gewandter und stilsicherer Redner, der in jeder Situation den richtigen Ton fand. Unter Peter’s Leitung konnte der Verein sechs Jahren lang wachsen, gedeihen und blühen. In Anerkennung seiner grossen Verdienste wurde Peter Schneider die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

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Ohne sie geht gar nichts

Im Traktandum «Verschiedenes» wurde einem Antrag von Marcel Stalder stattgegeben. Neu wird für die Tombola ein Mitgliederbeitrag erhoben. Bis anhin war jedes Mitglied verpflichtet, zwei Preise für die Tombola beizusteuern. Am Ende der Versammlung verdankte Peter die Arbeit der Dirigentin, der Jodlerinnen, der Vorstandsmitglieder, aber auch aller Aktiven für Ihren Einsatz.

Traditionsgemäss wurde die Versammlung mit einem Jodlerlied eröffnet und beendet. Zum Auftakt erklang der «Summermorge» von Oskar und Hedi Schmalz. Auf Wunsch des neuen Ehrenmitgliedes Fred Lüthi wurde die Versammlung um 23.30 Uhr mit dem Lied «Kamerade» von M. Zogg geschlossen.

Am Bachrand

Von fern gesehen hatte der Ort nichts besonderes an sich; einige Laubbäume, umgeben von Ackerland und Weiden, eine steinerne Brücke und Feldwege, gesäumt von Sträuchern, wildem Gras und bunten Kornblumen, die in der Sommersonne leuchteten. Unter der Brücke hindurch floss ein Bach, dessen Bett an einigen Stellen noch naturbelassen war, so dass das Wasser während einer regenreichen Zeit über die Ufer treten konnrte. Das Bächlein wurde in Subingen von der Oesch abgezweigt. Von dort floss es durch das Ackerland des Dorfes, um zuletzt wieder in die Oesch zu münden. In alter Zeit wurden diese Gewässer angelegt, um die Felder zu bewässern und gewiss war es bei diesem Bach auch nicht anders. Im Norden waren die blauen Juraberge zu sehen, im Osten ragte der Kirchturm des Nachbardorfes Deitingen über die braunen Dächer der davor liegenden Bauernhäuser. Und im Süden erhoben sich die ersten sanften Hügel des Wasseramtes.

Ich weiss noch genau, wie gerne wir den Platz bei der Brücke an schönen Tagen aufsuchten. Es gab dort wunderbare Plätze zum spielen. Da der Bach im Sommer kaum über die Knöchel reichte, zogen wir die Schuhe aus und wateten durch das Wasser, so dass wir unter den Füssen den Sand, die Steine und das kühle Nass fühlen konnten. Natürlich wurde auch Wasser gespritzt oder Ausschau nach Fischen gehalten. Tatsächlich war hin und wieder eine Rötel zu sehen, aber die Tiere waren so flink, dass wir vergeblich versuchten, sie zu erwischen. Manchmal bastelten wir Schiffe aus Papier, die wir bachab gleiten liessen. Das Ziel dieses Spieles war es eigentlich, zu beobachten welches der weissen Papierschiffchen zuerst die Brücke erreichte und so dem Besitzer zum Gewinner machte. Meist fehlte uns aber die Geduld zum Warten, wir sammelten kleine Steine aus dem Bachbett und versuchten die gegnerische Flotte zu versenken! So machten wir das.

Wenn ich alleine an dem Ort vorbeikam, sass ich gerne an das grüne Ufer des Baches und liess die Stimmung dieses schönen Ortes auf mich wirken. Die Laubbäume spendeten Schatten, so dass es auch an heissen Sommertagen kühl und angenehm war. Die Luft war vermischt mit dem Geruch des Grases und der vielen, verschiedenen Wasserpflanzen im Bach. Stellenweise drang das Sonnenlicht durch das Blätterdach der Bäume und spiegelte sich auf dem Wasser. Die Wellen des Baches glitzerten und durch die Spiegelungen entstand ein heiteres, wunderschönes Lichterspiel, das begleitet wurde vom leisen murmeln und glucksen des gemächlichen Stromes. Im Bachbett waren auch Steine zu sehen, die ein Stück aus dem Wasser ragten und um die herum der Wasserlauf sich lustig und unregelmässig teilte.

Der Ort wirkte von aussen besehen ganz unscheinbar und unauffällig. Wer innehielt und einen Moment verweilte, dem offenbarte dieser Ort seinen ganzen Zauber. Und erzählte seine Geschichte: Habt ihr gesehen, was am Ufer zwischen den Bäumem alles wächst und blüht? Dort findet ihr Gänseblümchen und Klee, dort blau leuchtenden Günsel und schneeweisse Margeriten. Wo ihr hinblickt trefft ihr auf ein kleines Wunder. Seht all die Sträucher am Ufer, den Baum, dessen Wurzeln direkt in das Wasser hineinragen, die Steine im Bachbett, wie jeder eine andere Farbe hat und wie sie im Wasser glitzern, gewiss so schön wie ein kostbarer Kristall. Und seht doch, wie durch das Laub der Bäume der Himmel zu sehen ist. Strahlend blau am Tag, mit leuchtendem rot vermischt, wenn der Abend kommt. Im Gefährten des Abends, einem kühlen Wind, werden sich dann Bäume und Pflanzen wiegen. Und wenn es Nacht wird, der Erdkreis sich wendet, dann entschläft der Tag an diesem Ort in tiefer Stille und vollendeter Harmonie, um am kommenden Morgen in neuer Schönheit zu erwachen.

Die alti Uhr

Mi alti Uhr hanget i der Stube a der Wand
Mit Glichmass wiegt es guldigs Pändel hin und här
Zeigt d’Zyt, schlaht d’Stunde, wie-n-es ewigs Band
Schlaht für u für a jedem Tag, gwüss bald hundert Jahr

I gseh die fiine Zeiger, ds Uhrwärch glänze hinter Glas
Vil Redli, Fäderli u Stiftli griffe kunstvoll inenand
Und während i so luege, wird’s mim Gmüet ganz bas
E eigeti Stilli, e töifi Rueh nimmt mi bi der Hand

Mi alti Uhr hanget i der Stube scho mängs Jahr
Zeigt ewig d’Zyt, vo eim zum nächste Stundeschlag
Kennt nüt vom Zytelouf, vo Himmel und vor Stärneschaar
Seit lisli zu mir hüt: Lah dir Zyt a jedem neue Tag

Cicero: Laelius – Über die Freundschaft

Obwohl griechische Philosophen bei gebildeten Römern in hohem Ansehen standen, gab es doch auch Reibungsflächen: Insbesondere die teilweise sehr spekulativen und weit ausgreifenden Theorien der Griechen stiessen bei den Römern auf wenig Verständnis. Die Römer waren Pragmatiker und dementsprechend war auch ihre Gelehrsamkeit meist auf das praktische Leben ausgerichtet. Im Dialog «Laelius» lässt der grosse römische Redner, Politiker und Schriftsteller Cicero den Rhetor Gaius Laelius zu Worte kommen. Laelius, selbst ein berühmter Rhetor, ist ein in Philosophie und Dichtung hochgebildeter Mann. Seine Freunde ehren ihn als Weisen, spätere Generationen verbinden den Namen Laelius mit dem Muster eines guten Freundes.

Um des verstorbenen Freundes Publius Scipio d.J. zu gedenken, gelangen Quintus Scaevola und der Schwiegersohn Gaius Fannius mit einer Bitte an Laelius: Er möge eine Rede über die Freundschaft halten. Bevor Laelius der Bitte seiner Freunde entspricht, macht er eine Betrachtung über den verstorbenen Scipio. Für diesen kam der Tod überraschend, noch am letzten Abend seines Lebens wurde der verdiente Politiker und Stratege geehrt, er hat in seinem Leben alles erreicht, was er sich wünschen konnte und als einem gerechten und tugendhaften Menschen sei seiner Seele ein leichter Weg zu den Göttern gewiss. Es ist gemäss Laelius somit nichts schlimmes passiert. Trauer über den Verstorbenen zeugt somit eher von Neid als von Freundesliebe.

Im folgenden Gespräch gibt Laelius eine echt römische Definition der Freundschaft: Die vollkommene Übereinstimmung der Absichten, Interessen und Meinungen macht den ganzen Sinn einer Freundschaft aus. Freundschaft ist Liebe und Zuneigung zwischen guten Menschen. Laelius legt grossen Wert auf die Bestimmung einer gerechten und sittlich untadeligen Lebensführung: Nur wer tugendhaft lebt ist zu echter Freundschaft fähig, so wie Laelius sie versteht.

Freundschaft, die nur auf gegenseitigem Nutzen beruht, lässt Laelius nicht gelten. Ebenso beweist er, dass Freundschaft nicht die Gemeinschaft Schwacher und Hilfsbedürftiger ist, denn dann wäre Freundschaft unter Autarken weniger häufig anzutreffen. Genau das Gegenteil trifft aber zu. Laelius glaubt, «dass Freundschaft eher aus unserem ureigenen Wesen als aus einer Notlage entspringt, mehr durch die Verbindung, die sich zwischen dem Geist und einer gewissen Liebesempfinden vollzieht, als durch die Überlegung, wie gross der Vorteil sei, den die Freundschaft bringt.»

Laelius gibt im folgenden zahlreiche Beispiele echter Freundschaft, bereichert durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse. Dabei kommt er auch auf andere Ziele zu sprechen, nach denen die Menschen streben: Ämter, Reichtum, Ruhm und Ehre, Lust und Genuss. Laelius betrachtet all diese scheinbaren Güter einzeln und zeigt seinen Freunden, dass die Menschen damit oft nur Schatten und Trugbildern hinterher eilen. Ein gutes Leben und echte Freunde, danach sollen wir streben!

Ciceros Dialog über die Freundschaft ist ein echtes Kleinod. In vollendeter Sprache und mit brillianter, geistiger Klarheit und Überzeugungskraft spricht der berühmte Denker am Ende der römischen Republik von der Freundschaft. Das Werk ist so kurz, dass es in ein bis zwei Tagen gelesen werden kann. Mich hat es so sehr fasziniert, dass ich es, am Ende angelangt, gleich noch einmal durchlas und auch nach der zweiten Lektüre in Griffnähe halten werde. Es ist ein Buch, das zeitlose Werte vermittelt, das bei der Lekture stets von neuem bereichert und erfreut!