Archiv für den Monat: November 2005

Früsche Schnee

Und i bi uf mim Wäg, über Fäld vo Äschi gäg em Wald vo Etzike zue, e chalte Wind blast und uf em Boum nah bim Wäg hockt e Chräie u luegt über Land. Cha si nid verstah wo die schöne, grüene Matte si, wo no vor wenige Tage fründlech i der warme Herbschtsunne glüchtet hei? U jetz isch alles wiss, wie söll me da no es Chörnli oder es Würmli finde? U du flügt d’Chräie em Wald zue und o i gange mi Wäg witer.

Unter de Schue knirscht der früsch Schnee und der Wind treit fiini Schneeflöckli dür d’Luft. Weni Stunde si sit em Mittag vergange u doch dämmeret es scho wider. Nume no es Cheerli und e längi, chalti Winternacht breitet ihri dunkle Schwinge über der Wält us.

Aber de chunt doch no d’Sunne füre, es Momäntli werme ihri Strahle der winterlich Bode und der Schnee glitzeret, strahlet i hällem Liecht. Fürn e Momänt isch es als ob die ganzi Wält nüt als glaarigi Heiteri u z’reinschte Liecht wär. Es isch als wett sich der Tag no einisch vo sir schönste Syte zeige, bevor d’Finsternis chunt.

D’Jungfere vom Chräiehof

Seit bald 30 Jahren gehört die Aufführung eines Theaters zum festen Bestandteil der Abendunterhaltung des Männerchor Etziken. Auch in diesem Jahr wird von dieser Gewohnheit nicht abgerückt und die Theatergruppe hat viele Probeabende investiert um die Besucher nach dem Liederkonzert mit einem lustigen Zweiakter zum Lachen zu bringen.

Man kennt sich in der Theatergruppe, sind doch einige Mitglieder seit mehr als 20 Jahren regelmässig dabei und die alljährliche Probearbeit im Herbst ist zu einem festen Bestandteil im Jahreslauf geworden, der – würde er einmal ausfallen – bestimmt vermisst werden würde. Aber wie alles in der Welt wandelt sich auch die Theatergruppe, jedes Jahr sind neue Gesichter auf der Bühne zu sehen und jede Aufführung bringt ihre eigenen Anforderungen, Schwierigkeiten und besonderen Höhepunkte mit sich.

Wie wird so ein Theater einstudiert? Bei den ersten Proben wird «nur» gelesen, es geht darum, den eigenen Text kennenzulernen, der später auswendig gelernt werden muss. Je früher der Text verinnerlicht ist, desto besser, denn erst dann können sich die Akteure auf die Gestaltung des Stückes konzentrieren. Bald wird von der Leserunde zum aktiven Spielen gewechselt, jetzt erst beginnt das Stück Konturen anzunehmen: Lustige Dialoge werden verfeinert, schwierige Szenen solange geübt, bis sie «sitzen» und all den kleinen Details wird Beachtung geschenkt. Wo könnte noch ein kleiner Spass eingebaut werden? Was ist bei der Dekoration der Bühne zu beachten? Wie muss der Knecht das Fass auf die Bühne rollen, damit es auch lustig aussieht? usw.

Schnell vergehen die Wochen und bald werden die verbleibenden Proben bis zur Aufführung gezählt: «Nume no vier Wuche!» Wird es reichen oder müssen Zusatzproben eingeschoben werden? Der Regisseur entscheidet rasch, er weiss, wo es noch hapert und die Teile, die er wiederholen will, hat er genau notiert: «Mir probe am Donschti no einisch!»


Bei der letzten Probe: Die beiden Bäuerinnen streiten sich um Knecht Housi

Im Stück «D’Jungfere vom Chräiehof» von Carmelo Pesenti sind viele der typischen Elemente eines Lustspieles zu finden: Verwechslung, Missverständnisse, ein unerwartetes Millionenerbe, welches an Bedingungen geknüpft ist und selbstverständlich darf auch der unerwartete Heiratskandidat nicht fehlen.

Den besten Ruf haben die beiden Jungfern vom Chräiehof allerdings nicht, Besucher behandeln sie unflätig und grob, der Betreibungsbeamte wird mit der Mistgabel verscheucht und unerwartete Gäste sollen gar in einer mit «Bschütti» gefüllten Wolfsfalle gefangen werden. Eine Wende stellt sich ein, als eine Notarin auf der Bühne erscheint und den rustikalen Bäuerinnen ein Millionenerbe eröffnet. Einzige Bedingung: Eine der beiden muss verheiratet sein.

Im ersten Moment sind Lisel und Lotti nicht erfreut! Heiraten? E Maa?!? «Nei, nume das nid!» Doch dann tut die Aussicht auf das viele Geld doch seine Wirkung und die Suche nach geeigneten Kandidaten geht los. Als Inserate und ein grosses Plakat vor dem Haus den gewünschten Erfolg nicht bringen, kommt die Reihe an Knecht «Housi». Doch dieser widersteht den Verführungsversuchen und winkt dankend ab. Den Dorfpfarrer, der nun die Bühne betritt, halten Lisel und Lotte für einen von Gott in der Not gesandten Engel. Als auch dieser nicht heiraten will, wird er festgebunden und geknebelt. Erst die Frau des Pfarrers löst das Missverständnis auf. Dass der Pfarrer über die Behandlung nicht erfreut ist, versteht sich: «Dir sit die schlimmschte Wyber won i je gseh ha!»

Auch das Ende ist typisch für ein Lustspiel: Schon wird das Erbe als verloren geglaubt, da taucht überraschend doch noch ein Heiratsbewerber auf. Und da auch der Pfarrer noch am Platze ist, kann die Ehe vollzogen werden. Ende gut, alles gut? Ja, jedenfalls solange es nicht die unredliche Notarin betrifft, denn dieser wird ein «Chräiehof-Bad» offeriert, das nicht augeschlagen werden kann!

Die Aufführung in Etziken findet am kommenden Samstag, den 2. Dezember um 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle Etziken statt.

«Jodle fägt!»

Am kommenden 4. Dezember findet in Herzogenbuchsee der vom Gewerbeverein organisierte Tag der offenen Türe statt. Wiederum werden zahlreiche Vereine des Dorfes mitmachen und das Dorf mit Verkaufsständen und Darbietungen in in einen bunten, lebendigen Sonntagsmarkt und Ort der Begegnung verwandeln. Auch der Jodlerklub Herzogenbuchsee steht nicht abseits und wird an einem eigenen Stand den Besuchern Berliner, Apfelküchlein und heissen Tee offerieren. Der Tee wird in einer eigens für diesen Anlass geschaffenen Tasse mit einer vom Klub gestalteten Aufschrift ausgeschenkt:

Wie im vergangenen Jahr werden wir auch die Preisverleihung des Blumenwettbewerbes mit einigen Liedern umrahmen. Ausgezeichnet werden dabei die Wettbewerbsteilnehmer, die den schönsten Haus-Blumenschmuck vorweisen können. Dabei können jedes Jahr auch die Einwohner einer Gemeinde aus der Nachbarschaft von Herzogenbuchsee teilnehmen.

Vollmond

«Warum wirkt der Anblick des Vollmondes so wohltätig, beruhigend und erhaben? Weil der Mond ein Gegenstand der Anschauung, aber nie des Wollens ist.» – – Arthur Schopenhauer

Das Foto entstand heute Morgen um acht Uhr zwischen Deitingen und Luterbach. Ein klarer, aber kalter Spätherbsttag erwachte und das Morgenrot leuchtete auf den Jurafelsen. Links auf dem Foto ist das Hotel auf dem Weissenstein zu sehen. Nachts ist dieses von weither zu erkennen, da auf dem Dach drei Scheinwerfer montiert sind. Böse Zungen nennen diese Lichter auch die drei hellsten Solothurner. Die Lichter sind auch der erste Willkommensgruss für den Reisenden, der nach längerer Zeit in das Solothurnerland heimkehrt. In der Dunkelheit sind die drei leuchtenden Punkte auf grosse Distanz zu erkennen und weisen dem Heimkehrenden den Weg.

Google Analytics erleidet Fehlstart

Auf Slashdot und einigen weiteren Newstickern war es heute Morgen zu lesen: Google lanciert «Analytics», einen kostenlosen Dienst zur Analyse von Websites. Ganz neu ist das Projekt freilich nicht, Analytics wurde von der kalifornischen Firma Urchin entwickelt, welche im vergangenen März von Google aufgekauft worden ist.

Offensichtlich ist das Interesse an Analytics gross, denn kurz nach dem Start funktionierte vorerst gar nichts mehr. Kurz darauf war die Website wieder erreichbar, aber der «Tracker» lieferte keine Daten mehr und weigert sich bis zur Stunde beharrlich, neue Webseiten anzunehmen. Genauer: Analytics meldet nur einen Fehler, wenn eine Seite angemeldet wird, auf der das erforderliche JavaScript-Fragment eingebaut worden ist. In den Foren wird spekuliert, der Service sei wegen des grossen Andranges überlastet. Einen offiziellen Kommentar von Google gibt es zurzeit allerdings noch nicht.

Hoffen wir, dass Google die Probleme bald in den Griff bekommt, denn Analytics ist eine feine Sache.Ein Tipp noch zum Schluss: Die Nutzungsbedingungen vor dem Registrieren sorgfältig lesen.

Abend im Nebelland

Bis tief in den Vormittag lag eine dichte, kühle Nebeldecke über dem Wasseramt. Erst zur Mittagsstunde drangen die Sonnenstrahlen durch den weissen Schleier und lösten den Nebel allmählich auf. Doch die Bahn der Sonne ist kurz geworden. Wenige Stunden später steht Helios über dem Jura und schickt sich an, in einem Meer von leuchtendem Rot zu versinken. Es will Abend werden.

Die Sonne ist schon nicht mehr zu sehen, nur das Abendrot am westlichen Himmel zeugt noch von ihr. Und Hand in Hand mit der Dämmerung ziehen die ersten Nebelschwaden daher. Nur eine halbe Stunde noch, dann wird es finster und der Nebel wird fester und undurchdringlicher. Es ist November, die Nebelzeit im Wasseramt. In wenigen Tagen schon wird der weisse Schleier gar nicht mehr weichen.

Hat der Nebel auch etwas gutes? Ja, das hat er gewiss. Er ist ja ein Teil der natürlichen Welt. Im Jahreskreis wechseln sich Sonne, Eis, Regen, Wärme und Nebel ab, so wie die verschiedenen Sterne am Horizont wähernd einer Nacht.

Ich bin hier aufgewachsen und kenne die nebligen Monate seit ich ein Bewusstsein habe. Und wenn ich beim Vernachten über Feld gehe und sehe, wie der Nebel aufsteigt, dann kommt mir dieser eine Gedanke immer wieder: Ich bin daheim.

Persönliche Startseite für google.ch

Für US-Anwender gibt es die persönliche Startseite von Google schon seit einigen Monaten. Nun berichtet Heise, dass es neu auch eine Fassung in deutscher Sprache gibt. Und das ganze funktioniert auch mit der .ch Domain. Bevor es jedoch mit dem Einstellen der eigenen Startseite losgehen kann, muss eine lostenlose Benutzer-ID registriert werden. Wer ein Gmail-Konto hat, kann auch dieses verwenden.

Die Startseite besteht aus einer verkleinerten Suchmaske, darunter sind Info-Boxen mit verschiedenen Inhalten angeordnet: Nachrichten, Wetter, persönliche Lesezeichen und ein GMail-Postfach. Das Informationsangebot kann nun mit RSS-Feeds erweitert werden. Dazu muss lediglich in der Rubrik «Content hinzufügen» die Adresse des gewünschten Feeds angegeben werden. Wer den Feed nicht kennt, gibt einen Suchbegriff ein und erhält als Ergebnis eine Liste mit Feeds, die zum Stichwort passen. Die neu erstellten Boxen können abschliessend an der gewünschten Stelle auf dem Bildschirm platziert werden.

Alphorn Suchdienst

Traditionelle Alphörner sind aus kurzjährigem Fichten- oder Arvenholz gefertigte Kostbarkeiten. Jedes Alphorn wird von Hand gebaut und erfordert bis zur Fertigstellung nicht weniger als 100 Arbeitsstunden. Jedes Alphorn ist ein unverwechselbares Einzelstück, das mit den Jahren einen eigenen Klang und ein eigenes Blasverhalten entwickelt. Gerald Pot, der bekannte Alphornbauer aus Choex sagt es so: Alphörner sind wie Wein: Sind sie gut, werden sie mit dem Alter besser. Sind sie schlecht, ist es genau umgekehrt.

Auf den Foren der Schweizer Alphorn- und Verbandsseiten wird mit schöner Regelmässigkeit dieselbe Frage gestellt: Wo bekomme ich ein günstiges (Occasion-) Alphorn? Idealerweise wird ein Alphorn direkt beim Alphornbauer oder in einem Atelier gekauft, das mehrere Hörner zum ausprobieren bereithält. Denn auch Alphörner sind nicht wartungsfrei und wer den Erbauer seines Horns bei Fragen oder Problemen kontaktieren kann, hat nebst der Pflege die besten Voraussetzungen geschaffen, damit das Horn viele Jahre einwandfrei klingt.

Nun tauchen hin und wieder gute Occasionen zu günstigen Preisen im Internet auf, vor allem bei Ricardo und Musik Hug, aber auch bei Ebay Schweiz. Bei der Beachtung einiger wichtiger Punkte (siehe unten) kann für so ein Instrument geboten werden.

Ich habe ein kleines Programm erstellt, welches diese Seiten täglich durchsucht und Interessierte benachrichtigt, sobald sich die Trefferzahl erhöht. Das Funktionsprinzip ist denkbar simpel: Jede Nacht werden die drei oben genannten Seiten an den passenden Stellen auf das Vorhandensein des Literals «Alphorn» überprüft. Ist die Trefferzahl höher als beim letzten Test, bedeutet dies, dass es ein neues Angebot gibt. Alle, die sich im Verteiler registriert haben, bekommen nun ein E-Mail mit einem entsprechenden Hinweis. Eine Fundstelle bedeutet indes nicht, dass tatsächlich ein Alphorn angeboten wird, dies gilt insbesondere für Ricardo und Ebay.

Wer sich mit Alphörnern nicht auskennt, sollte ein Occasion-Alphorn nur dann kaufen, wenn es zuvor von einem Fachmann geprüft worden ist. Hörner, die nicht sachgemäss behandelt werden, lange nicht geblasen worden sind oder gar falsch gelagert wurden, haben nicht selten Schäden, die nicht leicht zu erkennen sind. Es empfiehlt sich also, das Horn vor dem Kauf von einem versierten Bläser prüfen zu lassen.