Archiv für den Monat: Oktober 2005

Festberichte vom eidg. Jodlerfest in Aarau

An einem Jodlerfest wird nicht nur gefeiert, es findet auch ein friedlicher Wettkampf statt. Jodlerinnen, Alphornbläser, Jodlerklubs und Fahnenschwinger bereiten sich während mehreren Monaten auf den grossen Moment vor um vor einer fachkundigen Jury ihr bestes zu geben. Diese Jury bewertet den Vortrag mit einer Note von eins bis vier. Das Ziel aller Vortragenden ist die 1, denn dies bedeutet: «Sehr gut». Entsprechend bedeuten eine 2 «Gut», eine 3 «Genügend» und eine 4 «Ungenügend».

Natürlich begründet die Jury ihren Entscheid mit einem Bericht. Bei den Jodlern werden Tongebung, Aussprache, Rhythmik, Dynamik und harmonische Reinheit bewertet. Wurde der Vortrag mit einer Handorgel begleitet, so wird auch die Begleitung benotet. Ein Gesamteindruck beendet den Bericht. Dort ist zum Beispiel zu lesen, dass der Vortrag einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, das Publikum und die Jury begeisterte oder eher fad wirkte.

In diesen Tagen geht das Buch mit allen Festberichten (es sind insgesamt mehr als 1500) in den Versand. Die Berichte sind ab sofort auch auf der Homepage des EJV online abrufbar.

Der Abendstern

Es vernachtete schon, als ich in Richtung Sumiswald zur Probe fuhr. Während hinter dem Jura noch ein schwaches Abendrot leuchtete, wurde der Himmel gegen Osten dunkler. Tag und Nacht reichten sich die Hand, zu Ende war des Helios Fahrt auf seinem Sonnenwagen. Wenigstens bis zum nächsten Morgen.

Ich fuhr über die Linde, erreichte kurz darauf Ursenbach und fuhr auf der Hauptstrasse weiter in Richtung Mühleweg. Es war schon fast finster geworden, als ich etwa auf halber Distanz den Abendstern am Himmel bemerkte. Er stand hoch am dunkler werdenden Himmel und leuchtete dort hell und klar. Mir war, als hätte ich ihn seit Langem nicht so schön gesehen.

Der Abendstern: Während es Nacht wird, funkelt ein Licht, damit die Dunkelheit nicht alles umfassen kann. Als ich noch Kind war, bedeutete mir ein Licht in der Nacht viel, ich brauchte mich nicht vor der Dunkelheit zu fürchten. Wurde uns der Abendstern von einem gütigen Gott gesandt, der uns in der Nacht ein Licht weist und uns damit zeigen will, dass unser Schicksal ihm nicht gleichgültig ist?

Ich fuhr weiter und beobachtete noch immer den Abendstern, der nun aus der Nacht strahlte. Noch im Mittelalter wies dieser Stern den Seefahreren den Weg, er war ihr Leitstern, wenn er am Abend oder am Morgen leuchtete. Auch Christoph Columbus soll sich bei seiner Fahrt in die neue Welt an der als Leistern dienenden Venus orientiert haben.

Habe auch ich einen Leitstern? Wonach strebe ich in diesen Tagen? Es gibt manchen Moment, der kleine und unwichtige Dinge gross erscheinen lässt, etwa ein Programm, das nicht mehr läuft oder irgend ein Gerät, das seinen Dienst versagt. Manchmal ärgere ich mich dann. Wie gut wäre es da, in so einem Moment den Blick einem anderen Leitstern zuzuwenden.

Krähenflug über dem abendlichen Etziken

Hell und sonnig war der Sonntag und der Föhn sorgte dafür, dass dieser freundliche Herbsttag auch warm wurde. Erst gegen Abend brach der Föhn ein und vom Westen her kamen Wolken gezogen. Über dem Jura waren jeden Moment neue Wolkenformen zu entdecken und während die Sonne hinter dem Berg versank und den Himmel über dem Horizont vergoldete, kamen die Wolken näher und wurden dichter. Es wird wohl bald regnen. Ich ging zwischen Wald und Dorf und freute mich an diesem schönen Abend.

Aber am Himmel war noch etwas anderes zu beobachten. Über dem Wald versammelte sich eine Gruppe Krähen. Ihr Flug beschrieb einen Kreis über Acker und Wald, mehr Tiere gesellten sich dazu und immer wieder ertönte der Krähenruf. Ich sah diesem Schauspiel zu, wohl mehr als eine Viertelstunde und die schwarze Schar flog in einem fort. Mehr als einmal schien es, sie seien verschwunden, doch im nächsten Moment tauchten sie wieder auf, einmal etwas tiefer, dann wieder höher.

Auf einmal wurde es still. Die Krähen verschwanden in den Baumkronen und liessen nichts mehr von sich vernehmen. Nur noch ab und zu waren kleinere Gruppen von zwei bis drei Tieren zu sehen, die dem Wald zu flogen um dann auch zu verschwinden. Und während ich dies beobachtete, was es dunkel geworden. Nichts war mehr zu hören. Offenbar haben Herr und Frau Merkenau ihren Schlafbaum gefunden. Vögel leben in Einklang mit der Natur, sie begeben sich zur Ruhe, wenn es Nacht werden will und erwachen mit dem ersten Tageslicht.

Das werde ich jetzt auch ausprobieren…

Botschaft aus einer zaubrischen Welt

Hier im Wasseramt ist der Nebel der treue Begleiter des Herbstes. Während dieser fortschreitet, wird jener von Tag zu Tag hartnäckiger, ja will sein Szepter bald gar nicht mehr abgeben. Erst in den Nachmittagsstunden durchbricht das Sonnenlicht den weissen Schleier und taucht Wald und Wiesen in ein hell leuchtendes Licht. Vor unseren Augen enthüllt sich die schönste Herbststimmung. Staunend bleibt der Wanderer stehen und hält inne. Dann blickt er auf und horcht, denn über ihm sind in den Baumkronen Stimmen zu hören. Es sind die gefiederten Waldbewohner, die sich über die wärmende Sonne freuen.

Freu’ auch Du dich, Wanderer, denn der Winter ist nicht mehr ferne. So wie die Sonnenstrahlen durch das Blätterwerk dringen und uns eine Ahndung von ihrem hellen Licht geben, so sind hier und dort die ersten Zeichen des sich nahenden Winters zu finden. Dicht liegt das Laub auf dem Boden und bildet dort einen weichen Teppich. Und stetig fallen weitere Blätter aus dem Geäst, schon sind die Baumkronen gelichtet. Wo der Blick hinfällt, sind Pilze am Wegrand zu finden, zwischen einigen Sträuchern entdecke ich sogar eine ganze Gruppe Fliegenpilze.

Fotos von der Alphornwoche

Eine wunderschöne und lehrreiche Woche auf dem Sörenberg ist leider schon wieder zu Ende. Während fünf Tagen wurden wir in der Kunst des Alphornblasens unterrichtet und erhielten viele wichtige Hinweise und Tipps, um unser Spiel zu verbessern. Selbstverständlich genossen wir auch die Alpenwelt des Waldemmentals und gaben einige Platzkonzerte, unter anderem auf der Rossweid und auf dem Rothorn. Der folgende Link führt zu einigen Fotos, die ich während dem Kurses gemacht habe: Fotos Alphornwoche Sörenberg.

Ferien auf dem Sörenberg

Das Wetter sieht nicht vielversprechend aus, aber trotzdem: Ich freue mich auf eine Ferienwoche in den Zentralschweizer Alpen. Während fünf Tagen werde ich zusammen mit ca. 20 anderen Kursbesuchern in das Hirtenhorn blasen, etwas wandern sofern die Strassen nicht zugeschneit sind und das kulinarische Angebot der Region sorgfältig erforschen.