Archiv für den Monat: September 2005

Auch für PINE zuviel!

PINE (Program for Internet News and Email) ist ein einfacher, aber sehr zuverlässiger und schneller textbasierter E-Mail Client. Ich benutze PINE seit 1993 und kann mich an keinen Absturz erinnern. PINE bleibt auch dann standhaft, wenn Mails komplett falsch formatiert, von Spammern verunstaltet oder in irgend einer anderen Form kaputtiert sind. Ein SPAM aus Japan hat es nun aber doch geschafft. PINE füllte den Bildschirm mit Sonderzeichen und stellte dann alle Aktivitäten ein. Nur noch ein ‚killall pine‘ half.

Wie ich ein Alphornbläser wurde

Mit 40 Jahren habe ich begonnen, das Alphornspiel zu erlernen. Doch schon auf meinem früheren Lebensweg ist mir dieses Instrument immer wieder begegnet. Die Erinnerungen reichen sogar bis in die Kindheit zurück. Schon damals hat mich dieses fast vier Meter lange Holzhorn mit seinem «urchigen» Ton fasziniert. Aber das Alphornspiel erlernen, das war eine ganz andere Sache. Zuerst dachte ich nicht einmal daran, vielmehr lernte ich mit 14 Jahren die Klarinette zu spielen und trat sogar in einer Jugendmusik auf. Als ich mit 17 Jahren in das kath. Knabeninternat in St. Gingolph eintrat, legte ich die Klarnette weg. Dann kamen die Ausbildung und der Beruf. Musikinstrumente interessierten mich nicht mehr.

Das blieb so, bis ich eines Tages im Fernseher eine Alphorn-Dokumentation sah. Zu dieser Zeit war ich knapp dreissig Jahre alt. Ich sass also vor dem Bildschirm und sah diese Sendung, die auch den Bericht über einen Alphorn-Kurs enthielt. Einige der Teilnehmer wurden interviewt. Ich kann mich noch genau daran erinnern, was einer dieser Teilnehmer sagte: «Wir füllen unser Leben aus mit Geschäftigkeiten aller Art, dabei vergessen wir fast, auch etwas für unsere Seele zu tun.»

In den kommenden Jahren habe ich immer wieder über das Alphorn nachgedacht. Aber nie hat sich der Gedanke für einen Kurs oder für das Zulegen eines Alphorns verfestigt. Ea gab ja auch vieles, was dagegen sprach. Bin ich überhaupt der Typ für so ein Instrument? Und wenn ja, werde ich die Geduld haben, es zu erlernen? Wenn überhaupt! So gingen die Gedanken hin und her. Und offenbar hat es in der Folge eine Verinnerlichung gegeben. Denn ich habe vom Alphorn geträumt. Einmal träumte mir, ich besässe ein Alphorn und sei ein geborenesTalent! Schon nach kürzester Zeit beherschte ich das Spiel dieses langen Horns meisterlich! Als ich aufwachte, hatte ich das Gefühl, das wir immer haben, sobald wir aus einem schönen Traum aufwachen. Wir überschreiten die Schwelle von der Traumwelt in die Realität, würden dann lieber wieder zurückgehen, allein das Tor öffnet sich nicht mehr.

Mit 35 Jahren trat ich in einen Jodlerklub ein. Und das kam so: Schon seit ein paar Jahren spielte ich Theater, das macht wirklich Spass. Ich kann es Dir, lieber Leser, versichern! Und im Jahre 1999 war da diese Anfrage von der Theatergruppe des Jodlerklub Herzogenbuchsee. Ein Theatermann erkrankte und ich wurde – über ca. fünf Instanzen – angefragt, ob ich Lust hätte, einzuspringen. Sicher hatte ich Lust! So kam der Jodlerabend und unser Auftritt. Ich hatte damals noch keinen Kontakt zu den Jodlern. Aber die Lieder, die Atmosphäre und das fröhliche Wesen der Jodler gefielen mir. Kurz und gut, ich wurde Mitglied!

Von nun an hatte ich regelmässig Kontakt zum Alphorn und, was viel wichtiger ist, zu Alphornbläsern. Auch die Vorstellung, selber in das Hirtenhorn zu blasen, nahm mehr und mehr Gestalt an. Im Oktober war ich mit meiner Arbeit nicht sehr glücklich. Nein, schlimmer noch, ich war deprimiert. Mir gelang nichts und wenn etwas gelang, dann war es trotzdem falsch. Was kann da getan werden? Und dann erinnerte ich mich wieder an die Worte des Kursbesuchers: «Etwas für die Seele tun».

Wenige Wochen später hatt ich vom BKJV ein Leihhorn und begann, fleissig zu üben. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Beim Vernachten

Wie bald doch die Nacht hereinbricht. Schon nach Sieben Uhr neigt sicht der Tag dem Ende zu, die Dunkelheit will kommen. Auf meinem Weg über einen Ackerpfad, weg vom Dorf in Richtung Wald fällt mir auf, wie Dämmerung und Stille Hand in Hand gehen. Vom Dorf her sind hier und da noch Geräusche zu hören und auf der Landstrasse lärmt ein Motorrad. Je näher ich dem Wald komme, desto mehr verwandelt sich das Zwielicht in Nacht. Das Dorf, das nun in die Ferne gerückt ist, schweigt.

Die Tiere legen sich zur Ruhe. Einen Moment lang ist ein Singvogel zu hören, dann verstummt auch er. Wollte er wohl mit einem letzten Cheerli seinem Schöpfer für den schönen Tag danken? Oder sagte er einfach zu seinem Nachbarn im Schlafbaum: «Was tuesch no desume rangge? Heb still, i wott schlaafe.»

Es wird Nacht, nur noch die Grillen sind zu hören. Und wie jeder andere Moment im Zeitenlauf ist auch die fortschreitende Dämmerung voller Harmonie und Frieden. Die Natur lärmt nicht, sie kennt kein Hetzen und Hasten, alles in ihr ist wohlgeordnet und rein. Zuhause angekommen kann auch ich mich glücklich niederlegen.

Em Waldrand nah

Ein milder, sonniger Herbst, in unserer Sprache auch Altweibersommer genannt, lädt ein, die freien Stunden in der Natur zu verbringen. So ein Spaziergang am Waldrand ist eigentlich nichts besonders und keiner Erwähnung wert. Oder vielleicht doch? Ich sehe die Maisfelder, die in schönster Blüte stehen, die ersten Häuser der Nachbargemeinde und mittendrin den Kirchturm, der in der Herbstsonne leuchtet. Dicht und üppig wächst der Klee auf der Wiese und im Gebüsch am Waldrand sind Grillen zu hören. Alles vertraute Bilder und Eindrücke, aber dennoch jedesmal neu und einzigartig: In den Baumwipfeln sind die ersten bunten Blätter zu sehen, dünner ist der Wuchs am Wegrand geworden, so dass die vereinzelten Blüten von weitem auf sich aufmeksam machen. Gerade so als wollten sie sagen: «Hier und jetzt will ich blühen; es kann nicht anders sein!» In den Bäumen sind Amseln zu hören und in der Ferne scheinen sich ein paar Krähen um etwas zu streiten, vielleicht um einen dicken Käfer – ein besonderer Leckerbissen für Freund Schwarzfeder.

Ich verlasse den Waldrand und gehe nun waldeinwärts. Noch geben die Blätter der Bäume Schatten, es wird kühler und nur vereinzelt dringen die Sonnenstrahlen durch das Geäst und bilden auf dem Waldboden schillernde Lichtmuster.

Und dort am Boden liegt auch das erste Laub. Rot, gelb und braun; Herbstfarben. Hier im Waldinnern verdorrt es nicht, durch Feuchtigkeit und Schatten löst es sich allmählich auf und gibt in der Folge diesen würzigen Geruch von sich, den wir unverkennbar mit dem Herbst verbinden.

Während ich weitergehe, dringen die Sonnenstrahlen durch das Walddach und ich fühle ihre Wärme im Gesicht. Ich bleibe stehen und lasse einen Moment die Stille auf mich wirken. Doch da! Plötzlich raschelt etwas im Gebüsch und ich sehe einen Schatten durch das Unterholz eilen. Vermutlich eine Maus, die sich vor dem grossen Wesen auf dem Weg in Sicherheit bringen wollte. Oder vielleicht doch nicht? Ich erinnere mich an meine Kindheit, als ich noch an Wunderwesen, an Waldgeister, Kobolde und Feen glaubte. Damals hätte ich sicher geglaubt, gerade Zeuge der Existenz zaubrischer Wesen geworden zu sein. Aber das sind natürlich Träumereien aus den frühen Jugendjahren. Oder vielleicht doch nicht? Am Beginn meines Spazierganges dachte ich ja auch anders als es in der Folge kommen sollte. Und dass ich nie eines dieser Wesen gesehen habe, ist ja kein Beweis, dass es sie nicht gibt…

Bald erreiche ich die Waldhütte und gleich darauf den Waldrand zur Dorfseite. Kein Mensch ist zu sehen, es ist ganz still; nur etwas weiter weg sind die Glocken einiger Kühe zu hören, die dort friedlich grasen. Ich nehme den Weg, der unter dem Wasserturm vorbeiführt und erreiche bald darauf das Dorf.

Zur Gallerie «Etziker Herbstwald»

«Toll toll toll, die Römer!»

Bei Teutates! Endlich ist es soweit, am 14. Oktober erscheint nach langem Warten ein neues Asterix Album!

Über den Inhalt schweigt die offizielle Homepage. Jedenfalls jetzt noch. Die grosse Fangemeinde, zu der auch meine Wenigkeit gehört, darf sich aber freuen. Dass die Römer wieder eine ordentliche Portion Haue abbekommen, Automatix und Verleihnix sich wegen stinkender Fische prügeln und Majestix vom Schild fällt und in der Folge tüchtig flucht, ist sicher! So sicher wie das Festmahl, das am Ende jedes siegreichen Abenteuers abgehalten wird, während der Barde Troubadix geknebelt und gebunden wird – sonst könnte er ja versuchen, eine Kostprobe seines Könnens zum Besten zu geben.

Erste Gehversuche mit VoIP (II)

Klaglos hat sie mehrere Tage funktioniert, die Fritz!box, die ich vor einigen Tagen installierte. Ich konnte wie gewohnt telefonieren und in bezug auf die Qualität war kein Unterschied zum Festnetzanschluss festzustellen. Nun erhielt ich die Gelegenheit, eine weitere VoIP Box anzutesten: «Prestige 2002L» heisst das gute Stück von ZyXEL. Mit seinem ganz in anthrazit gehaltenen Gehäuse und den kleinen LED’s wirkt das Gerät deutlich unauffälliger als die bunte Fritz!box. Das englische Booklet enthält eine leicht verständliche Anleitung, wie die Box in Betrieb genommen wird.

Wie bei der Fritz!box sind nur wenige Schritte erforderlich, um in den Genuss eines VoIP Zuganges zu kommen: Gerät verkabeln, Computer starten und im Webinterface die SIP Parameter des Providers eintragen. Nur bei der Netzwerkkonfiguration gibt es Unterschiede zur Fritz!box. Während hier ein DHCP Dienst die erforderlichen IP Adressen zuweist, müssen beim Prestige die IP Adresse, die Netzmaske und das Default Gateway zu Fuss eingestellt werden. Kein Beinbruch.

Bei der Konfiguration gab es in meinem Fall dennoch ein Problem, vermutlich liegt dieses aber in Verbindung mit meiner Hard- und Software. Nach der Konfiguration der IP Adressen wurden Anfragen in das Internet nicht mehr weitergeleitet, obwohl ich bei der Netzwerkkonfiguration des ZyXEL auf DCHP umgestellt habe. Im Log des Webinterface wird auch die dynamisch zugewiesene IP des Providers angezeigt und die Box leitet Requests an das Kabelmodem weiter. Dennoch klappt das Routing nicht, es kommt zu einem Timeout.

Wenn ich meine Netzwerkkarte auf DHCP umstelle, funktioniert alles wie gewünscht, nur habe ich jetzt keine Möglichkeit mehr, auf das ZyXEL Interface zuzugreifen. Ich habe in der Folge zwei verschiedene Konfigurationen für meine Netzwerkkarte erstellt, zwischen denen ich jeweils umschalte, wenn ich auf die Webseite der VoIP Box zugreifen will. Bessere Lösungen sind sicher möglich.

Und das Telefon? Hörer abheben Nummer wählen und …auf meinem Festnetzanschluss läutet das Telefon! Wie bei der Fritz!box klappt alles klaglos. Mit einer Ausnahme: Das alte Magnavox Telefon mit Pulswahl will nicht. Beim Wählen ertönt nur ein heiseres Kratzgeräusch!

„LifeLine“
Was ist, wenn der Zugang zum Internet nicht möglich ist oder wenn die gewünschte Nummer nur via Festnetz erreichbar ist, wie in meinem Fall eine 0900 Nummer? Für diese Fälle bietet das 2002L eine praktische Lösung: Das Gerät wird mit dem Festnetzanschluss verbunden und kann dann Gespräche auf den traditionellen“ Anschluss umleiten, wenn VoIP nicht aktiv ist. Im Webinterface kann festgelegt werden, welche Nummern immer im Festnetz gewählt werden. Mit Hilfe eines Präfix ist es auch möglich, individuell zu entscheiden, ob ein Anruf via VoIP oder Festnetz gemacht werden soll.

Mit einem Richtpreis von Fr. 220.- ist das Prestige 2002L teurer als die Fritz!box, für die ca. Fr. 155.- auf den Ladentisch gelegt werden müssen.

Opera Browser kostenlos – und ohne Werbebanner

„Klein und smart“, diese Bezeichnung trifft auf das Team aus Norwegen zu, das nicht nur einen fantastischen Webbrowser entwickelt, sondern es auch versteht, regelmässig medienwirksame Aktionen zu starten. Der Versuch des CEO Jon S. von Tetzchner, den Atlantik schwimmend zu überqueren, ist mir noch in bester Erinnerung. Vor einigen Wochen feierte Opera seinen 10. Geburtstag und verschenkte aus diesem Anlass einen Tag lang Lizenzkeys, vermöge derer die Werbebanner deaktiviert werden konnten.

Und nun lässt Opera verlauten, dass der Browser ab sofort kostenlos ohne Werbebanner heruntergeladen werden kann. Und wo ist der Haken? Es gibt keinen. Jedenfalls, wenn man der Presseerklärung von Opera glauben will. Dort steht, dass die Einnahmen aus dem Supportgeschäft massiv gestiegen sind und die Freigabe des Browsers möglich gemacht haben. Die Einnahmen mit Desktop Browser-Lizenzen waren vermutlich nie besonders gross. Aus rein kommerzieller Sicht sind die Versionen für Embedded-Lösungen und mobile Geräte viel erfolgreicher.

Wie gut ist Opera? Das Argument „Geschwindigkeit“ wurde schon immer genannt und in der Tat ist der Norweger sehr schnell! Wie Firefox gibt es ihn auch für verschiedene Betriebssysteme und wie Seamonkey enthält er einen integrierten Mail-Client. Dafür gibt es die beliebten Plugins nicht, mit denen die Mozilla Produkte erweitert werden können. Welcher Browser besser passt, muss in letzter Instanz jeder selbst herausfinden, es lohnt sich aber, Opera auszuprobieren. Für Firefox Benutzer im Allgemeinen …und für IE-User im Besonderen!

Bettaggottesdienst mit Jodler- und Alphornmelodien

Der Tauf- und Bettaggottesdienst sollte oberhalb Eriswil auf dem Ahorn, unter freiem Himmel stattfinden. Wegen des Kälteeinbruches entschieden die Organisatoren aber anders und verlegten den Gottesdienst in die Dorfkirche. Bei der Gestaltung wirkten die Musikgesellschaft und das Jodlerchörli Eriswil, sowie die Alphorngruppe Sumiswald mit. Diese eröffneten auch den Gottesdienst mit «Uf der Höchalp» von Max Sommer.


Dorfkirche in Eriswil

Sieben Alphörner auf der Empore der kleinen Kirche, dies ergab einen schönen, vollen Klang, der den Raum erfüllte. Später waren auch noch die Stücke «Us em Bärnbiet» und «De Bärner» zu hören. Auch das Jodlerchörli unter der Leitung von Hansueli Meister gab eine Kostprobe seines Könnens und erfreute die Kirchgänger mit sorgfältig einstudierten Vorträgen, die sehr gut zum Gottesdienst passten und die Taufzeremonie feierlich umrahmten.

Abgerundet wurde das musikalische Programm durch die Musikgesellschaft, diese begleitete den Gesang der Kirchgemeinde, da die Orgel zurzeit nicht einsatzbereit ist.


Herbstliches Emmental oberhalb Eriswil

Es herbschtelet

So wärde die Tage chürzer, am Morge lit der Näbel über der Weid und im Garte falle d’Bletter vom Boum. Gälb u rot wärde d’Bäum dert am Waldrand u am Himmel gsen i d’Schwälbeli. Si wei furt, wei i Süde zie, derthi wo es warm isch. Es herbschtelet, der Summer isch verbi, d’Tage wärde chürzer u chelter.

Es herbschtelet, voll Guld u Farbe isch die Zyt wo itz wott cho. Es isch als ob z’Jahr no einisch es Fescht wott hat, voll Freud u voll Läbe. Wei no einisch singe un tanze, Fröid ha a de letschte Blüemli. Un wenn de das Fescht doch verbi isch, wenn e chalte, ruuche Luft die erschte Schneeflöckli über z’Land wäit, de chunt der Winter. Chalt isch si Thron u ischig sis Szepter.

Wei nid truurig sy, weisch, dert unter all däm Schnee u Isch wartet üs e nöie Früehlig.

Neue Krähenvergiftung im kommenden Winter?

Gemäss einer Meldung auf Espace.ch sieht der Berner Regierungsrat „keinen Grund, vom eingeschlagenen Kurs abzuweichen.“ Mit anderen Worten: Auch im kommenden Winter behalten die Verantwortlichen sich die Option vor, Krähen zu vergiften.

Im Artikel ist von „Betäuben mit anschliessendem Fangen und Töten“ die Rede. In Wirklichkeit erleiden die Tiere einen Vergiftungstod. Einige sterben erst Stunden später, wie Beobachter feststellten. Stossend finde ich auch die Bemerkung, dass die Aktion „ausschliesslich von Fachleuten und der Wildhut durchgeführt“ worden ist. Das mag ja sein. Aber die Aktion fand gegen den Willen der Vogelwarte Sempach statt. Ebenso wurden die Einwände verschiedener Tierschutzorganisationen, gemäss denen auch andere Vogelarten zu Schaden können können, nicht honoriert. Die Krähentöter rechtfertigen ihr Vorgehen mit dem Argument, die Tötungsaktion habe zu einer Zersplitterung der Krähenschwärme geführt. Aber auch hier gibt es Wiederspruch. Gemäss der Vogelwarte gehen die Bestände nur kurzfristig und lokal zurück: „Eingriffe im Januar und Februar werden die Schäden, die vor allem im Mai entstehen, nicht wesentlich beeinflussen. Einwandernde Rabenkrähen werden die durch die Dezimierung entstandenen Bestandslücken schnell wieder besetzen„.

Im Umgang mit Tieren sind Naturvölker klüger als wir. Sie wissen, dass das Töten eines unliebsam gewordenen Tieres niemals als Problemlösung geeignet ist. „Alles ist miteinander verbunden„, heisst es bei den Ureinwohnern Nordamerikas. Daraus folgt, dass das Leiden der Tiere unter der Hand des Menschen nicht ohne Folgen bleiben kann. Dass hier ein sehr intelligentes Tier aus heftig umstrittenen Gründen sein Leben lassen muss, wirkt dabei wie eine Bankrotterklärung der Verantwortlichen.